Ein Funksystem besteht immer aus Sender und Empfänger. Gängig sind auch die englischen Begriffe Transmitter und Receiver. Der Sender stellt bei Handmikrofonen eine Einheit mit dem Mikrofon dar und wird daher als Handsender bezeichnet.
In Verbindung mit externen Mikrofonen wie Nackenbügelmikrofonen (Headsets), Ansteckmikrofonen (Lavalier-Mikrofonen) oder diversen Instrumentenmikrofonen, ist der Sender als sog. Taschensender (Bodypack) ausgeführt. Vom Mikrofon geht ein kurzes Kabel zu einem solchen Taschensender, der mittels Gürtelklemme am Hosenbund oder per Speziallösung an allen möglichen Körperstellen oder am Instrument befestigt werden kann. Eine dritte Sender-Variante ist der Aufstecksender. Dieser dockt am XLR-Anschluss eines kabelgebundenen Mikrofons an und macht es kurzerhand zum Funkmikrofon. Es gibt auch Sonderformen wie Instrumentenmikrofone mit integriertem Sender oder Funk-Tischsprechstellen, diese begegnen uns jedoch vergleichsweises selten.
Das Gegenstück zum Sender stellt der Empfänger dar. Er liegt auf übereinstimmender Frequenz mit dem zugehörigen Sender. Wichtig zu wissen: Um Funkstörungen zu vermeiden, dürfen niemals zwei Sender auf gleicher Frequenz senden. Folglich kann ein einzelner Empfänger auch keine zwei Sender zeitgleich empfangen. Für beispielsweise vier Funkmikrofone benötigt man vier Funkempfänger auf vier unterschiedlichen Frequenzen. Man spricht auch synonym von Kanälen. Umschaltbare Kanäle sind hierbei von Vorteil. Bei Festfrequenzen (nur noch bei einfachsten Einsteigersystemen zu finden), muss beim Kauf bereits darauf geachtet werden, dass man keinen Kanal doppelt kauft.
Eine Ausnahme, welche technisch gesehen keine ist, stellen Doppel- oder allgemein Mehrfach-Empfänger dar. Hierbei befinden sich zwei oder mehrere Empfänger in einem Gehäuse. Da Mehrfach-Empfänger meist auch mehrfach kosten und man ebenso gut auch mehrere einzelne Empfänger nutzen könnte, sind Mehrfach-Empfänger vergleichsweise seltener anzutreffen.
Die meisten Empfänger sind für den stationären Einsatz konzipiert, das bedeutet, sie hängen per beiliegendem Netzteil an der Steckdose. Es gibt aber auch batterie- und akkubetriebene Empfänger, denkbar für den Einsatz mit Kameras und mobilen Recordern oder für Straßenmusiker.
Was die Stromversorgung des Senders und ggf. des mobilen Empfängers betrifft, setzen die meisten Hersteller auf klassische 1,5V AA-Batterien (Mignon), seltener auf die kleineren 1,5V AAA oder auf 9V-Blöcke. In der Regel halten die Batterien einen oder mehrere Auftritte durch.
Umweltschonender ist der Betrieb mit handelsüblichen NiMH-Akkus. Die etwas geringere Spannung stellt in der Regel kein Problem dar. Dennoch fällt die Laufzeit bei Akkus im Vergleich zu guten Batterien spürbar geringer aus. Nach längeren Show-Blöcken ist es daher ratsam, vorsorglich die Akkus zu wechseln und parallel nachzuladen.
Mittlerweile setzen immer mehr Hersteller auf moderne Lithium-Ionen Akkus. Sind diese fest verbaut, sollte man einen Blick auf die Laufzeit werfen und sich evtl. Gedanken über eine Lademöglichkeit in den Spielpausen machen. Unterwegs kann eine Powerbank gute Dienste tun.
Hier stehen wir bereits vor der ersten wichtigen Kaufentscheidung. Das Mikrofon hat größten Einfluss auf das Klangergebnis. Hinsichtlich der Rückkopplungsgefahr ist es die entscheidende Komponente und unter Umständen, beispielsweise im Theater, spielt auch die Optik eine wichtige Rolle. Für Sprache und Gesang stehen Hand-, Headset- und Lavaliermikrofone zur Auswahl.
Wer nicht zwingend die Hände frei braucht, dem sei aus technischer Sicht ein Handmikrofon empfohlen. Aufgrund der größeren Bauform muss der Hersteller bei der Mikrofonkonstruktion die geringsten Kompromisse eingehen. Zudem bietet ein in der Hand oder im Stativ gehaltener Sender funktechnisch bessere Voraussetzungen als ein Taschensender, der flächig am absorbierenden Körper getragen wird. Ein geübter Sänger kann mit einem Handmikrofon außerdem den Mikrofonabstand variieren und somit selbst Einfluss auf Lautstärke und Klang nehmen. Welches Mikrofon zur eigenen Stimme am besten passt, lässt sich ohne Test nur grob eingrenzen. Wer bereits Erfahrungen mit kabelgebundenen Mikrofonen hat, kann diese in die Auswahl einfließen lassen. Verallgemeinert empfiehlt sich für den Sänger der Rockband eher ein dynamisches Gesangsmikrofon, wohingegen ein Kondensatormikrofon immer dann erste Wahl ist, wenn feinste Details übertragen werden sollen.
Etwas handlicher ist ein Headset. Es bietet sich vor allem für Sprecher und Sänger an, die mit einem Handmikrofon nichts anfangen können. Die am Markt befindlichen Modelle unterscheiden sich jedoch deutlich bezüglich der vorgesehenen Anwendung. Vereinfacht könnte man sie in zwei Gattungen unterteilen: Rückkopplungsarme Headset für Musiker und optisch dezente Headsets für Theater und TV.
Für den Musiker, bzw. allgemein auf lauten Bühnen, ist eine hohe Rückkopplungsfestigkeit das höchste Kriterium. Hierzu muss sich die Mikrofonkapsel mit ausgeprägter Richtwirkung (Niere oder Superniere) direkt oder schräg sehr nah vor dem Mund befinden. An dieser Position ist ein ausreichend großer Poppschutz unerlässlich. Mit „unauffällig“ ist da nichts zu machen, weshalb diese Modelle meist auch gar nicht erst in hautfarbenen Tönungen angeboten werden. Globig und schwarz: So sehen Headsets fürs Rockkonzert nun mal aus.
Im TV, im Theater und überall dort, wo keine oder nur eine moderate Beschallung stattfindet, kann das Headset weiter hinten an der Wange enden. Mit etwas Abstand zum Mund verschwinden Popplaute und Atemgeräusche. Die Stimme klingt aus ein paar Zentimeter Distanz natürlicher und nicht mehr so nasal. Der Poppschutz kann teils komplett entfallen, die Mikrofonkapsel entsprechend klein konstruiert werden. Häufig sind diese Mikrofone in ausgewogener Kugelcharakteristik (keine Richtwirkung) ausgeführt. Als Kompromiss gibt es auch dezente Headsets mit Richtwirkung, die im Vergleich zu den dicken, schwarzen Modellen nicht ganz so nah am Mund sitzen und sich immer dann anbieten, wenn Rückkopplungsgefahr grundsätzlich besteht, aber die Lautstärke noch überschaubar bleibt. Optisch dezent: Perfekt für TV, Moderation und Theater.
Noch unauffälliger ist ein Lavaliermikrofon (Ansteckmikrofon). Es wird an der Kleidung befestigt, kann aber auch anderweitig fantasievoll platziert werden. Man verwendet diesen Mikrofontyp häufig bei TV- und Video-Aufzeichnungen, sowie im Theater. Live ist ein Lavaliermikrofon immer mit äußerster Vorsicht zu genießen. Durch die große Distanz zum Mund fängt das Mikrofon verhältnismäßig viel Umgebung und somit auch die Lautsprecher ein, was frühzeitig zu Rückkopplungen führen wird. Im Vergleich zu einem Headset können zudem Kopfbewegungen zu Lautstärkeschwankungen und Klangveränderungen führen. Ansonsten bietet ein Lavaliermikrofon gerade wegen der gegebenen Distanz zum Mund einen sehr natürlich wirkenden Klang, was eben perfekt für Aufzeichnungen ist.
Mikrofone gibt es nicht nur für die menschliche Stimme. Fast jedes Musikinstrument lässt sich mit einem spezifischen Instrumentenmikrofon abnehmen und per Funk übertragen. Einige Mikrofone werden aufgeklebt, andere per Klemmen oder Klettband angebracht. Teils werden Lavaliermikrofone auch für Instrumente eingesetzt oder das Headset zum Panflötenmikrofon umfunktioniert. Die Vielzahl an individuellen Lösungen ist so unerschöpflich wie die Vielzahl an Instrumenten selbst. In Bezug auf Funk gleicht die Anwendung aber derer von Headsets und Lavaliermikrofonen.
Während sich bei kabelgebundene Mikrofonen auf der Bühne und im Studio der XLR-Anschluss als Standard etabliert hat, verwenden Taschensender und die zugehörigen Mikrofone stets einen herstellerspezifischen Miniaturanschluss. Leider kocht hier jeder Hersteller sein eigenes Süppchen bezüglich Stecksystem, Belegung und Spannungsversorgung der angeschlossenen (Kondensator-) Mikrofone. Kompatibilitäten untereinander sind eher die Ausnahme als die Regel. Hier gilt es, dringend darauf zu achten, dass man ein Mikrofon wählt, welches zum jeweiligen Funksystem passt. Häufig ist man herstellergebunden, es gibt aber auch adaptierbare Dritthersteller.
Unser Team der Beschallungsabteilung steht Dir bei der Auswahl sehr gerne hilfreich zur Seite.