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9. Wohin mit den Effekten?

Eine der am häufigsten gestellten Fragen überhaupt. Generell lässt sich folgende Grundregel anwenden: lautstärkeverändernde Effekte vor soundverändernden Effekten vor Zeiteffekten. Einzige Ausnahme bildet hier das Wah-Wah-Pedal: Es gibt zwar immer wieder Gitarristen, die das Wah hinter ihren Verzerrer schalten (Jimi Hendrix nutzte z. B. beide Varianten nach Lust und Laune), die meisten stellen es aber vor den Verzerrer; wenn man nur mit dem Amp verzerrt, ergibt sich das zwangsläufig, denn im Einschleifweg hat das Wah einfach nichts verloren.

Amps ohne Einschleifweg (FX-Loop):

Gitarre -> Wah-Wah -> Overdrive/Verzerrer -> Chorus/Flanger -> Digital Delay -> Amp

Ein Reverb vorzuschalten hat in der Regel nur dann einen Sinn, wenn der Amp wirklich clean eingestellt bleibt, die Verzerrung sollte dann nur vom Pedal kommen. Die meisten Amps ohne Loop haben ja sowieso einen Federhall.

Amp mit Einschleifweg (FX-Loop):

Gitarre -> Wah Wah -> Overdrive/Verzerrer -> AMP-Input -> FX-send -> Chorus/Flanger -> Digital Delay/Digital Reverb -> FX-return (-> Endstufe -> Box)

Spezialfälle:

  • Volume-Pedal: wird sehr gerne anstelle des Lautstärkereglers an der Gitarre verwendet (dann lassen sich auch hervorragende Volume-Swells/Violin-Sounds erzeugen, ohne dass man sich den kleinen Finger ausrenken muss) ; in diesem Fall gehört das Pedal an den Anfang der Effektkette.
  • Octaver: klingt fantastisch dreckig, wenn er vor der Verzerrung steht; weiter hinten kommt vor allem eine tiefere Oktave fast bassmäßig sauber, was auch ein interessanter Effekt sein kann.
  • Harmonizer/Pitch Shifter: Immer etwas schwierig vor der Verzerrung eingesetzt, wird der Ton ziemlich dreckig. Bei den modernen „Intelligent-Pitch-Shifters“, die quasi eine zweite (oder sogar dritte) Stimme hinzufügen können (Tonart muss vorher definiert werden!), kann es vor allem bei billigeren Geräten vorkommen, dass sie bei verzerrtem Eingangssignal Probleme haben, den zu bearbeitenden Ton auch richtig zu erkennen, das kann gelegentlich zu schrägen Ergebnissen führen. Dennoch ist die Klangqualität im Einschleifweg natürlich wesentlich besser.
  • Phaser/Leslie-Simulation/Tremolo/ Vibrato/Vibe, ...: Diese Effekte klingen grundsätzlich gut, wenn sie vor dem Amp angeschlossen werden, auch die nachfolgende Verzerrung schadet ihnen eigentlich nicht. Aber auch im Loop sind sie gut aufgehoben und produzieren dort deutlich weniger Nebengeräusche. Hier ist also einfach Ausprobieren angesagt.

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