Zum Seiteninhalt

11. Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Auf dieser Seite finden Sie häufig gestellte Fragen zum Thema Großmembran-Mikrofone.

Gibt es auch dynamische Großmembranmikrofone?

Jein. Viele dynamische Tauchspulmikrofone besitzen eine große Membran. Man redet aber nur selten von Großmembran bzw. Kleinmembran in Verbindung mit dynamischen Mikros. Das liegt z. T. daran, dass die Membran bei dynamischen Mikrofonen u. a. oft von Schaumstoffeinlagen verdeckt ist und man gar nicht so ohne weiteres nachmessen kann. Außerdem liegen die meisten Membranen von Tauchspulmikrofonen irgendwo in der Grauzone zwischen Klein- und Großmembran.

Wenn Sie eine dynamische Soundalternative zu Großmembran-Kondensatormikrofonen suchen, sind Broadcast-Sprechermikrofone wie EV RE20, Shure SM7 ein Tipp. Auch verschiedene Bändchenmikrofone liefern einen „großmembranigen“ Sound.

Gestern hat das Mikro noch wunderbar funktioniert, heute klingt alles irgendwie indirekt und entfernt. Ist mein Mikro kaputt?

Nein, es steht nur auf der falschen Seite. Kein Grund rot zu werden, das passiert dauernd. ;-) Ein Großmembranmikrofon (mit Nierencharakteristik) ist auf einer Seite empfindlich. Wenn Sie in die Rückseite singen, nimmt das Mikrofon den von den Wänden reflektierten Schall auf. Das klingt dann undifferenziert und „doof.“ Leider versäumen es manche Hersteller, die Vorderseite optisch kenntlich zu machen.

Ich möchte Akustikgitarre aufnehmen, sollte ich ein Kleinmembran- oder Großmembran-Kondensatormikro verwenden?

Das kommt darauf an, was für einen Sound Sie erzielen möchten. Kleinmembranmikrofone geben in der Regel den Klang der Gitarre sehr natürlich wieder. Großmembranmikrofone lassen das Instrument größer und voluminöser erscheinen. Ein Großmembran-Kondensatormikrofon bietet sich daher an, wenn die Gitarre im Vordergrund des Arrangements erscheint oder wenn es sich nur um Gesang und Gitarre ohne weitere Instrumente handelt. Kleinmembranmikrofone eignen sich gut, wenn es darum geht die Gitarre in ein komplexes Arrangement einzubetten. Nicht jedes Großmembran-Kondenatormikrofon eignet sich gut für Akustikgitarre. Kleinmembranmikrofone sind in der Regel klangneutraler und enttäuschen bei Akustikgitarre selten.

Mein Großmembran-Kondensatormikrofon gibt knuspernde Nebengeräusche von sich

Das kommt höchstwahrscheinlich von hoher Luftfeuchtigkeit oder Kondensfeuchte. Legen Sie das Mikrofon ein paar Stunden unter eine Schreibtischlampe oder in die Nähe eines Heizkörpers (nicht auf den Heizkörper!). Das sollte das Problem beseitigen.

Wann tritt der Nahbesprechungseffekt auf?

Wenn der Abstand des Mikrofons zur Schallquelle nur rund 1 m oder weniger beträgt, werden Tiefenanteile am Mikrofonausgang angehoben. Durch die Annäherung an eine Schallquelle nimmt der Schalldruck proportional mit dem Abstand zu. Der Nahbesprechungseffekt tritt bei allen Druckgradientenmikrofonen auf. Zur Kompensation des Nahbesprechungseffekts sind Druckgradientenempfänger oft mit einem zuschaltbaren Filter ausgestattet. Andererseits kann der Nahbesprechungseffekt natürlich genutzt werden, um z. B. der Stimme mehr Volumen zu verleihen.

Was bedeutet es, wenn mein Mikrofon trafosymmetriert ist?

Das bedeutet, dass die Signalsymmetrierung über einen Audio-Übertrager (Trafo) erreicht wird und nicht über einen Symmetrierverstärker (Transistortechnik). Um ein Mikrofonsignal verlustfrei zu übertragen, muss es symmetrisch aus dem Mikrofon ausgeführt werden. Und das geschieht eben entweder über einen Übertrager oder einen Symmetrierverstärker.

Nachteil eines Übertragers: Billige Übertrager haben meist eine schlechtere Basswiedergabe und rauschen mehr. Die meisten Kondesatormikrofone werden daher heutzutage mit einer trafolosen Ausgangsschaltung bestückt, da diese einfacher und kostengünstiger realisiert werden können.

Was ist ein Druckgradientenempfänger?

Die Membran eines Druckgradienetenempfängers ist mit beiden Seiten dem Schallfeld ausgesetzt.

Was ist wichtiger für das Rauschverhalten – hoher Output oder niedriges Eigenrauschen?

Niedriges Eigenrauschen ist wichtiger bei einem Kondensatormikro. Besonders hohe Empfindlichkeit bringt nur eine Verbesserung bei rauschigen Mikrofonvorstufen. Bei dynamischen Mikros ist dagegen die Empfindlichkeit wichtiger.

Was sagt der Wert Übertragungsfaktor/Übertragungsmaß aus?

Diese beiden Begriffe sollen die Empfindlichkeit (sensitivity) eines Mikrofons beschreiben, d. h. den Zusammenhang zwischen Schalldruck an der Mikrofonmembran und der daraus resultierenden Ausgangsspannung des Mikrofons. Je größer der Übertragungsfaktor ist, desto geringer muss die Verstärkung des Mikrofonverstärker am Mischpult eingestellt werden. Die Ausgangsspannung von dynamischen Mikrofonen ist in der Regel niedriger als die von Kondensatormikrofonen. Natürlich ist die Empfindlichkeit eines Mikrofons frequenzabhängig. Meistens wird ein Nennwert bei 1000 Hz in mV/Pascal angegeben.

Was verstehe ich unter Geräuschspannungsabstand?

Mikrofone rauschen. Der Geräuschspannungsabstand eines Mikrofons ist das Verhältnis zwischen der Spannung, die das Mikrofon ohne Einwirkung von Schall erzeugt, und der Spannung, die das Mikrofon bei einem Schalldruck von 1 Pascal und einer Frequenz von 1 kHz abgibt. Der Geräuschspannungsabstand gibt an, um wie viel dB das Eigenrauschen niedriger liegt als die Spannung, die es bei einem Schalldruck von 1 Pascal abgibt.

Wozu brauche ich eine Phantomspeisung?

Bei der Phantomspeisung wird die Gleichspannung zur Versorgung der Mikrofone über 2 Widerstände von 6,8 kOhm auf die beiden Adern der Mikrofonleitung geschaltet. Durch die Abschirmung wird der Stromkreis geschlossen. Das Audiosignal wird durch die Phantomspannung im Übrigen nicht beeinflusst, weil die Gleichspannung im Mikrofon und auch in der Eingangsstufe des Mischpults durch Kondensatoren abgetrennt wird. Die meisten Studiomischpulte liefern eine solche Spannung direkt an ihren XLR-Eingängen. In der Regel dient das Netzteil des Mischpults als Gleichspannungsquelle. Andernfalls können externe Geräte, die es auf dem Markt in verschiedenen Ausführungen gibt einfach zwischengeschaltet werden. Für die Phantomspeisung hat sich allgemein eine Gleichspannung von 48 V eingebürgert. Grundsätzlich werden aber zur Phantomspeisung Werte zwischen 12 V und 52 V zugelassen. Die meisten Kondensatorenmikrofone arbeiten innerhalb des Bereichs zuverlässig. Viele Mikrofone lassen sich auch mit einer eingebauten Batterie versorgen. Batterien haben aber leider keine unbegrenzte Kapazität und pflegen ihren "Geist" immer gerade dann aufzugeben, wenn die Aufnahme gerade läuft. Generell erreichen die meisten Mikrofone ihre angegebenen Daten mit der hohen Spannung von 48 V.

Ihre Ansprechpartner