Mikrofone sollte man nicht ausschließlich nach rein objektiven Kriterien aussuchen. Das wichtigste Kriterium bleibt der subjektive Klangeindruck. Großmembran-Kondensatormikrofone sind per se keine super-neutral klingenden Mikrofone. Kleinmembranmikrofone sind ihnen in dieser Hinsicht in der Regel überlegen. Die meisten Großmembranmikrofone und ganz besonders solche mit Röhrenelektronik wollen groß klingen und Sound machen. Wohlklang kann man schlecht in Zahlen wiedergeben.
Dennoch sollte man einigen technischen Daten durchaus Beachtung schenken, denn sie sagen aus, wie einsatzfähig ein Mikrofon in praktischen Situationen ist. Der wichtigste Wert ist das Eigenrauschen. In der Popmusik wird fast jedes Signal durch einen Dynamikkompressor gejagt, oft sogar mehrfach im Verlauf von Aufnahme, Mischung und Mastering. Rauschanteile können dabei verstärkt werden. Ähnliches gilt für EQ-Bearbeitung. Je rauschärmer ein Mikrofon ist, desto mehr Spielraum hat man bei der späteren Bearbeitung.
Der Grenzschalldruckpegel ist zwar weit weniger praxisrelevant als das Eigenrauschen, dennoch kann es nicht schaden, den Wert im Auge zu behalten. Liegt er über 130 dB-SPL, sind Sie bei praktisch allen Anwendungen im grünen Bereich.
Der Wert für die Empfindlichkeit braucht Sie nur zu interessieren, wenn Sie über einen schwachbrüstigen Mikrofonpreamp verfügen. Praktisch alle Großmembran-Kondensatormikros haben eine mehr als ausreichend hohe Empfindlichkeit. Die Werte für Impedanz und Übertragungsbereich können Sie weitgehend ignorieren, sie sagen wenig über die Qualität eines Mikrofons aus.
Beachten Sie, was an Zubehör mitgeliefert wird. Insbesondere eine elastische Aufhängung (Spinne) ist eine wertvolle Zugabe.