Generell ist es leider recht schwer, an Hand von technischen Daten Rückschlüsse auf die tatsächliche Qualität eines Preamps zu ziehen. Das liegt weniger daran, dass die Werte per se nicht aussagekräftig wären. Viel mehr ist das Problem, dass es für die messtechnische Ermittlung der Werte keine genauen Vorschriften gibt oder viele Hersteller sich nicht daran halten. Das führt dazu, dass die meisten Hersteller die Messbedingungen gar nicht erst mit angeben und somit viele Angaben bedeutungslos und nicht vergleichbar sind. Trotzdem kann es nicht schaden, mal einen Blick ins Datenblatt zu werfen und sich die folgenden Angaben etwas genauer anzusehen. Die letzte Entscheidung sollte man aber immer Sie mit dem Gehör treffen. Dies gilt besonders dann, wenn man nach einem Preamp mit Vintage-Sound sucht.
Hierbei handelt es sich um die Verstärkung, die ein Preamp erzielen kann. Sie sollte 60 dB oder besser sein.
Hierbei handelt es sich um eine Angabe über das Rauschverhalten des Preamps. Dabei wird der Verstärker selbst als rauschfrei angenommen und das Rauschen als Quelle am Eingang interpretiert. Gemessen wird die Rauschspannung am Ausgang des Preamps bei einer hohen Gain, z.B. 60 dB. Der E.I.N-Wert ist dann die gemessene Rauschspannung in dB am Ausgang minus der eingestellen Verstärkung.
Der Signal/Rauschabstand gibt das Rauschen am Ausgang des Preamps bezogen auf den Nominalpegel des Preamps bei minimaler Verstärkung an. Der Nominal-Pegel ist der normale Arbeitspegel des Preamps, also der Pegel auf den das Mikrofonsignal üblicherweise angehoben wird und dann auf den Ausgang geschickt wird. Das ist bei professinellem Studioequipment +4 dBu. Ein Wert von 94 dB sagt aus, dass das Ausgangsrauschen 90 dB niedriger ist, als ein Nutzsignal mit +4 dBu, nämlich -90 dBu.
Je höher dieser Wert ist um so geringer ist das Rauschen des Preamps.
Die Dynamic Range ist der Pegelbereich zwischen Rauschen und oberer Aussteuerungsgrenze. Kleinere Signale gehen im Rauschen unter, größere Signale können nicht mehr verzerrungsfrei wiedergegeben werden. Wünschenswert ist eine möglichst große Dynamic Range.
In Verbindung mit dem S/N-Wert lässt sich auch der maximal erlaubte Eingangspegel bestimmen. Wird die Dynamic Range z.B. mit 114 dB angegeben und ist der S/N-Wert 94dB, ergibt sich daraus, dass der maximale Eingangspegel 20 dB höher als der Nominal-Pegel ist, nämlich 24dBu.
Für einen transparenten, färbungsfreien Klang sollte dieser Wert so niedrig wie möglich sein. Bei Röhrenpreamps liegt der Wert im Allgemeinen höher.
Die Eingangsimpedanz sollte im Regelfall mindestens 5 bis 10 mal so groß sein, wie die Nennimpedanz (Ausgangsimpedanz) des Mikrofons. Typisch ist ein Wert von 2kΩ.