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22.11 - 02.12

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6. Unzertrennlich und doch individuell: Blatt und Blattschraube

Blatt

Das Blatt des Klarinetten- oder auch Saxophonmundstücks wird aus Pfahlrohr hergestellt, meist in Schilfanbaugebiete in Südfrankreich und Spanien. Das Blatt wird im Handel in unterschiedlichen Stärken angeboten, in einer Skala von 1 bis 5, mit bis zu drei Zwischengrößen, je nach Firma.

Blätterübersicht

Nachteil ist jedoch, dass es keine Norm bei der Stärkebestimmung gibt. Ein Blatt Stärke 2 kann je nach Hersteller stark im Spielverhalten abweichen.

Übersicht der unterschiedlichen Skalen

Das Blatt ist das Mittel des Instrumentalisten zur Tonerzeugung. Es wird gerne auch als Seele bezeichnet. Ein schlechtes oder falsches Blatt kann jede Spielfreude dämmen.

Dünnere, von Musikern auch als „weich“ oder „leicht“ bezeichnete Rohrblätter sind bequemer zu spielen und können leichter leise Töne erzeugen, haben aber mitunter eine schlechtere Klangqualität und überblasen leichter. Dickere, von Musikern auch als „hart“ bezeichnete Rohrblätter sind mitunter schwierig zu intonieren, erlauben dafür aber eine größere Lautstärke und vor allem beim solistischen Spiel ein ausdrucksstärkeres Spiel. Dickere Blätter im Ensemblespiel erfordern von den einzelnen Musikern ein höheres Maß an Tonkontrolle.

Viele Musiker optimieren ihre Blätter, um noch einen besseren Ton zu erreichen. Es gibt zwei Möglichkeiten. Durch Schleifen der gesamten Blattfläche oder auch nur Teilen, wird das Blatt dünner und dadurch leichter spielbar. Erscheint das Blatt zu leicht, kann es „verdickt“ werden, indem die vordere Spitze leicht verkürzt wird.

Die Wahl der Blätter hängt nicht nur von den Spielfähigkeiten, sondern von dem Mundstück ab. Als Grundregel kann gesagt werden: Je größer die Öffnung ist, desto leichter sollten die Blätter werden. Umkehrschluss: je kleiner die Öffnung, desto härter sollte das Blatt sein.

Die Frage nach dem richtigen Blatt kann sich genauso kompliziert gestalten, wie die Suche nach dem perfekten Mundstück. Allgemeine Richtlinien sollen dem Anfänger bei seiner Findung für Mundstück und Blatt helfen:

O Es gibt so genannte Schülermundstücke: diese zeichnen sich durch eine mittlere Öffnung aus. Vorteil ist ein leichter Ansatz mit einem guten Ton.
O Bei den Blättern fängt man lieber leicht an. Ein leichtes Blatt führt nicht so schnell zur Ermüdung der Gesichtsmuskulatur, aber in erster Linie ist der Ansatz leichter. Die Töne kommen bei einem leichten Blatt schneller und klarer. Warum bleibt man denn nicht immer bei einem Blatt Stärke 1 oder 1,5? Der Ton, es ist der Ton. Leichte Blätter bei einem Standardmundstück erzeugen einen sehr scharfen Ton, der besonders in den Höhen an Schärfe zunimmt. Der Wunsch nach einem weicheren, voluminöseren Ton führt zu stärkeren Blättern mit mehr spielerischen Möglichkeiten.

Neben diesen traditionellen Blättern gibt es heute auch eine große Auswahl an Kunststoffblättern. Vorteil dieser Blätter ist ihre Unverwüstlichkeit, Nachteil ihr Klang.

Blattschraube:

Ein weiteres Element, das das Triumvirat perfekt macht, ist die Blattschraube. Bei der Befestigung des Blattes am Mundstück gibt es für den Klarinettisten zwei Möglichkeiten. Entweder die bekannte Blattschraube oder eine Schnur. Bei den Saxophonen gibt es diese Schnur nicht.

Blattschraube
Schnur
Blattspange

Die Schnur

Die traditionellste Art ist, das Blatt am Mundstück zu befestigen. Mundstück und Blatt werden hierbei von einer Schnur umwickelt. Das Blatt hat so die Möglichkeit, optimal zu schwingen. Diese Art der Blattbefestigung benötigt jedoch etwas Übung.

Die einfachere und schnellere Methode ist die Befestigung des Blattes mit einer Blattschraube. Auch hier ist die Auswahl fast so umfangreich wie bei den Mundstücken. Es gibt Blattschrauben in Leder, Plastik oder Metall. Die ganz einfache Variante sieht aus wie eine einfache Klammer, die mit zwei Schrauben festgezogen wird, mittlerweile überwiegen jedoch die Blattschrauben mit einer Schraube, welche die einhändige Fixierung von Blatt und Mundstück erleichtert. Aufwendigere Modelle haben eine besondere Auflagefläche für das Blättchen. Mal aus Gummi, mal aus Metall mit verschiedenen Ausformungen. Den Angaben der Hersteller zufolge sind bestimmte Auflageplättchen besonders bei kurzen Tönen, oder besonders bei schnellen Läufen geeignet. Aber auch hier spielen wieder mehrere Faktoren eine Rolle und es gilt: ausprobieren. Wer eine Edelvariante der Blattschraube haben möchte, kann sich bei Vandoren umschauen.

Wer mit der Schnur arbeitet, muss sich vor dem Kauf eines neuen Mundstückes klar sein, ob er es auch weiterhin will. Es gibt viele Mundstücke in zwei Ausführungen, einmal für Blattschraube und einmal für Schnur.

Ein kurzer Blick kann genügen

O Ob Klarinetten- oder Saxophonmundstück erkennt der Laie bei dem Blick auf das Mundstückende. Ist dort ein korkumwickelter Zapfen, handelt es sich um ein Klarinettenmundstück.
O Klarinettenmundstück für Schnur oder nicht? Weist das Mundstück eine komplett glatte Oberfläche auf, ist es nicht für Schnur geeignet. Ein Mundstück für Schnur hat einen Bereich der Rippen aufweist.
O Wer mehrere Mundstücke zur Auswahl hat und nicht anhand der Bezeichnungen weiß, welches Mundstück die größere Öffnung hat, kann sich selber helfen. Die Betrachtung des Abstands zwischen Blattspitze und Mundstückspitze gibt Aussage über die Öffnung. Je weiter der Abstand, um so größer die Öffnung.

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