Die Trompete blickt auf eine sehr lange Vergangenheit zurück und hat sich im Laufe der Zeit so stark gewandelt wie kaum ein anderes Musikinstrument.
Sie ist eines der ältesten Instrumente und wurde ursprünglich als Signalinstrument bei Kulthandlungen und zu kriegerischen Zwecken eingesetzt. Ihr Klang war angeblich sogar so gewaltig, dass selbst die Stadtmauern von Jericho durch schmetternde Fanfaren zum Einsturz gebracht wurden.
Bereits zu Zeiten der Ägypter blies man auf lang gestreckten Rohren, bestehend aus Bronze und Silber, die den Ursprung in der geschichtlichen Entwicklung der Trompete beschreiben. Auch die Griechen und Römer fertigten schon trompetenartige Gebilde – zwar ohne Windungen, dafür aber mit Schallbecher und Mundstück. Auf der Langtrompete, auch Engelstrompete genannt, konnten bereits eine ganze Reihe von Naturtönen hervorgebracht werden.
Daher ist das wahrscheinlich wichtigste Ereignis in der modernen Entwicklungsgeschichte der Trompete die Erfindung des Ventils um 1813. Mittels der Drehventile (Zylinderventile) war es möglich, eine in Halbtönen fortschreitende Tonleiter auf der Trompete zu spielen. Francois Périnet entwickelte schließlich eine Ventilkonstruktion, die als das Pumpventil in den deutschen Sprachgebrauch einging. Die einmal gewundene "barocke Naturtrompete" war ca. 2,24m lang mit einem zylindrischen Rohr von ca. 1,2 cm Durchmesser. Als Vorreiter der Trompete mit der "Bügelform" (zweimalige Wendung des Rohres um 180°) ging mit jener Form auch der Einzug der Trompete in die Musik als Kunstform einher. Aufgrund des immer stärker werdenden Bedürfnisses nach einer Chromatisierung der Trompete suchte man Mittel und Wege, um den Tonraum zu erweitern. Die Klanqualität ließ jedoch stark zu wünschen übrig, wenn mit Hilfe der Hand (Stopftrompete), mit auswechselbaren U-förmigen Bögen (Inventionstrompete) oder mit beweglichen Mundrohren versucht wurde, der Trompete den Raum in bis dahin ungeahnte Klangdimensionen zu öffnen. Noch im späten Mittelalter betrug der Tonumfang der Trompete nur die ersten 4 Naturtöne – allesamt im tiefen Register liegend.
Die Trompete ist damit das Blechblasinstrument, welches die meisten Veränderungen im Wandel der Zeit durchlebt hat. Die kontinuierliche Weiterentwicklung ihrer Bauweise und die damit auch verbundene Spieltechnik ließen sie bereits zu einem unverzichtbaren Melodieinstrument in der weiten Welt werden.
Und sie geht weiter mit der Zeit: Von elektronischen Soundpassagen bis hin zu rhythmischen Klangschnipseln bahnt sich die Trompete ihren Weg durch die heutige Musiklandschaft und scheint mit ihren Ausdrucksmöglichkeiten noch lange nicht am Ende angelangt zu sein.