Was sich in den letzten 10 Jahren im Bereich Modeling, Hybrid, Profiling und Nanotechnologie getan hat ist unglaublich, aber in Anbetracht des allgemeinen technischen Fortschrittes auch nicht wirklich überraschend.
Ob man jetzt weiter auf schwere Röhrentops setzt und kiloweise Boxen mit auf die Gigs schleppt ist auch weiterhin eine Frage der persönlichen Überzeugung, klanglich macht es keinen Unterschied mehr.
Hier haben wir einen Amp im Bodentreterformat mit Röhre in der Vorstufe und einer 20 Watt Solid State Endstufe. Um es kurz zu machen: Das Teil klingt wie ein ganz Großer, wenn richtig angewendet. An einer externen Box wirds in einer lauten Band schwierig im Proberaum mitzuhalten aber der Sound ist 1a, also entweder mit Mic abnehmen, ODER:
Aus dem Effekt-Send raus, in eine gute IR (ich mach das via Mooer Radar) rein und dann direkt in die Anlage und die Sonne geht auf. Wenn man dann trotzdem noch eine Box anschließen will und den Effektweg braucht, nimmt man einfach einen Splitter und zweigt das Signal vorm Return einmal ab.
DENN: der Lineout mit Boxensim klingt scheisse, fürs Spielen mit Kopfhörern aber brauchbar.
Sound und Features: klingt britisch, typisch Orange, Gainreserven ohne Ende. Der Effektweg funktioniert tadellos, nimmt auch Pedale vorm Input gut an. Der Tubescreamer glättet auch hier gut, ist aber prinzipiell überhaupt nicht nötig.
Der Shaperegler ist auch praktisch, man hat seinen Sound recht schnell gefunden, ich hab einen umfangreicheren EQ nicht vermisst.
Es gibt die Option zwischen zwei Kanälen zu schalten, allerdings kann man dort nur das Volumen ändern, Kanal 2 fungiert also als Boost. Das haben einige schon bemängelt, es wäre tatsächlich geiler wenn man dort auch noch die Zerre regeln könnte, aber der Amp kann auch gut mit dem Volumenregler der Gitarre, so bekommt man dann auch den cleanen "Kanal".
Fazit: die Röhrentops werden nur noch zum Recorden genutzt, für unterwegs reicht mir mein Pedalboard mit dem Orange drauf + Mooer Radar und ich könnt sogar mit dem Zug zum Gig fahren.