Der klassische SSL-Sound hat seit Jahrzehnten unzähligen Hitproduktionen aller Genres seinen klanglichen Stempel aufgedrückt. Die zeitlose Qualität dieses Sounds steht nun in Form von zeitgemäßen API 500 Modulen auch für das moderne Studio zur Verfügung. Wesentlichen Anteil am typisch klaren und durchsetzungsfähigen, bisweilen auch leicht bissigen Charakter haben die EQ-Sektionen des legendären SSL 4000E-Kanalzuges. Schaltungstechnisch unter konsequenter Verwendung von SMD-Technik behutsam aktualisiert und in ein 500er-Modul verpackt, liefert der „E-Serie EQ“ den legendären und nach wie vor sehr gefragten Sound des großen Klassikers, der mit nahezu jedem Programmmaterial so hervorragend harmoniert.
Beim SSL 611 EQ handelt es sich um einen klassischen Recording-EQ mit vier Bändern. Hoch- und Tiefpass bieten eine umschaltbare Charakteristik, die Mittenbänder sind vollparametrisch ausgelegt – Features, die heute selbstverständlich sind, Ende der 1970er Jahre allerdings als außergewöhnlich galten. Zusätzlich zur originalgetreuen Ausstattung des Moduls findet sich ein Umschalter, der den Wechsel zwischen der sog. „Brown-Knob“- und der späteren „Black-Knob“-Version ermöglicht. Letztere besitzt einen größeren Frequenzhub sowie eine steilere Charakteristik. Beide unterscheiden sich klanglich und stehen bei SSL-Fans gleichermaßen hoch im Kurs – die Integration beider Versionen in einem Modul ist demnach sehr begrüßenswert. Optisch pflegt das Modul den klassischen SSL-Look, ist also dicht bepackt mit farbigen Kunststoff-Reglern, aber dennoch mühelos zu bedienen.
Der SSL 611 EQ zählt zu den ganz großen Klassikern unter den Recording-Tools. Als Teil der seinerzeit fast omnipräsenten SSL 4000 Konsole hat er über viele Jahre den Sound unzähliger Hitproduktionen verschiedenster Genres mitgeprägt. Obwohl ihm gewisse klangliche Eigenheiten nachgesagt werden, galt und gilt der SSL-EQ als ein sehr universell verwendbares Soundtool mit vergleichsweise neutralem und transparentem Charakter. Die Umschaltoption zwischen Brown- und Black-Version macht das 500-Modul gegenüber dem Original klanglich noch ein gutes Stück flexibler. Wer also einen ebenso klassischen wie zeitlosen Sound schätzt und nicht die Möglichkeit hat, auf verschiedene Spezialisten zugreifen zu können, wird mit dem SSL 611 EQ-Modul als sehr hochwertigem Allrounder sicher eine gute Wahl treffen.
Solid State Logic (SSL), ein britischer Hersteller von High-End-Mischpulten und -Hardware, der 1969 von Colin Sanders gegründet wurde, hat seinen Sitz in Begbroke, Oxfordshire. Zunächst befasste sich das Unternehmen mit der transistorisierten Steuerung von Kirchenorgeln, daher der Name Solid State Logic. Ende der 70er-Jahre begann mit der 4000er-Serie der Siegeszug der großen Mischpulte, später waren noch die 6000er- und die 9000er-Serie erfolgreich und in unzähligen Tonstudios auf der ganzen Welt im Einsatz. 2005 wurden Peter Gabriel und David Engelke Mehrheitseigner der Firma, die 2017 an die Audiotonix Group verkauft wurde.
Der SSL 611 EQ versteht sich als klassischer Recording-EQ und liefert erstklassige Ergebnisse beim Tracking und im Mix. Obwohl dieser EQ eine mehr als vierzigjährige Geschichte aufweist, hat sein Sound keinen typischen Vintage-Charakter. Der SSL-EQ arbeitet, insbesondere in der Black-Knob-Betriebsart, sehr sauber, präzise und effektiv. Kombiniert man diesen EQ mit weiteren SSL-Komponenten, erhält man eine exakte Kopie des legendären SSL 4000E Kanalzuges. Wem diese Zusammenstellung klanglich nicht universell genug erscheint, kann den SSL-EQ natürlich mit jedem anderen, hochwertigen Preamp und/oder Dynamik-Tool kombinieren und sich so seinen ganz eigenen „Traum-Kanalzug“ oder Mix-Bus zusammenstellen. Das 500er System bietet dazu reichlich Auswahloptionen in unterschiedlichen Preisregionen.
Die unterschiedlichen SSL 4000 EQ-Versionen
SSL hat seine 4000E-Konsole mehrfach technisch überarbeitet. Klanglich besonders auffällig sind die unterschiedlichen EQ-Versionen, mit denen das Pult ausgestattet wurde. Äußerlich unterscheiden sie sich durch die Farben der Reglerkappen – man spricht deshalb von der sog. „Brown-Knob“- und der späteren „Black-Knob“-Version. Letztere entstand in Zusammenarbeit mit George Martin und besitzt einen größeren Frequenzhub (+/- 18dB gegenüber +/- 15dB) sowie eine deutlich steilere Charakteristik. Strittiges Dauerthema unter Fans und Experten ist die Frage, welche Version möglicherweise „besser“ oder zumindest „musikalischer“ klingen mag – so packt die Black-Version kräftiger und präziser zu als der eher gutmütige Brown-EQ, allerdings sagt man ihr auch einen tendenziell leicht harschen Klang nach. Dem riesigen Erfolg der Konsole hat das nicht geschadet. Das SSL 611 EQ-Modul bietet zudem beide Varianten – man kann seinen Sound also ganz nach Bedarf und Geschmack „brown“ oder „black“ einfärben.