Hinweis: Batteriebetrieb wird nicht unterstützt.
Strymon ist bekannt für seine High-End-Effektpedale, von denen eine Vielzahl per MIDI steuerbar ist. Selbst bei Verzerrern wie etwa dem Sunset oder Riverside können Presets abgerufen und Parameter kontrolliert werden. Oft steht man allerdings vor einem Verbindungsproblem, und zwar in der Regel dann, wenn man die MIDI-Funktion aller Pedale gleichzeitig nutzen will – zumal auch noch viele dieser Pedale eine TRS-Buchse nutzen, um MIDI zu übertragen. Und an dieser Stelle kommt der Conduit MIDI Hub von Strymon ins Spiel: Dieser Hub verteilt nicht nur die MIDI-Signale auf vier separate Outputs, sondern er überträgt auch MIDI-Signale, die von einem 5-PIN-DIN-Stecker oder über USB kommen, auf die vorausgesetzte TRS-Stecker-Verbindung.
Die Anschlüsse an der Vorderseite des Strymon Conduits sind für die Schaltzentrale vorgesehen, die die Pedale kontrolliert. Das kann z.B. ein Fußschalter sein, der über die 5-PIN-DIN-MIDI-Buchsen läuft, oder auch ein PC mit einer DAW, der über USB-C angeschlossen wird. Die MIDI-Befehle werden dann von der Schaltzentrale auf die vier TRS-Outputs verteilt. Dabei arbeitet der Conduit meistens bidirektional, er sendet und empfängt also MIDI-Daten. Die Farbe der LED zeigt an jedem der TRS-Outputs an, welche Konfiguration vorgenommen wurde. Dieser Vorgang ist wichtig, um zu wissen, ob aktuell gesendet oder empfangen wird. Außerdem geben hier vier Farben die Konfiguration für verschiedene Effektpedale vor. Sobald ein TRS-Kabel im Output steckt und der Set-Button beim Einschalten gleichzeitig gedrückt gehalten wird, kann zwischen Grün, Rot, Orange und Violett ausgewählt werden. Rot und Grün sind bidirektional, während Orange und Violett ausschließlich MIDI-Daten senden. Orange erlaubt mithilfe eines Y-Kabels weiterhin das Ansteuern eines zusätzlichen Pedals.
Der Strymon Conduit MIDI ist eine sinnvolle Lösung für Gitarristen, die Pedalboards mit mindestens zwei MIDI-fähigen Effektpedalen nutzen und unterschiedliche Steuerbefehle an die Pedale senden bzw. empfangen wollen. Das gesamte Setup bleibt so durch die Verteilung des Hubs übersichtlich und aufgeräumt. Wichtig dabei ist, dass die MIDI-fähigen Effektpedale im besten Fall Klinkenbuchsen für die TRS-Kabel als MIDI-Verbindung nutzen, da sonst weitere Adapter benötigt werden, wie TRS auf 5-PIN-DIN-MIDI. Das Strymon Iridium und das Riverside verwenden beispielsweise diese TRS-MIDI-Buchsen, das Timeline wiederum nicht. Da der Conduit für alle Strymon-Pedale vorkonfiguriert ist, empfiehlt er sich natürlich insbesondere für Besitzer von Strymon-Pedalen. Eine schnelle Konfiguration über den Set-Button ermöglicht aber auch die Verwendung mit anderen MIDI-Pedalen, wie etwa solchen von Chase Bliss, Empress Effects oder Boss, um nur ein paar Hersteller zu nennen.
Der kalifornische Effektpedal-Hersteller Strymon wurde 2004 unter den Namen Damage Control gegründet und stellte zunächst röhrenbetriebene Effektpedale her. Im Jahr 2009 änderte man den Namen auf Strymon und die Company begann mit der Entwicklung von DSP-Effekten, die zum Teil heute schon Kultstatus erreicht haben. Klassiker, wie das Hallgerät „Big Sky“ oder die Delays „Timeline“ und „El Capistan“ finden sich nicht nur auf den Pedalboards von Gitarristen, sondern auch gerne und oft in Studios. Auch unter Keyboardern und DJs hat sich die Qualität der Strymon-Effekte herumgesprochen. Dabei steht Strymon stets für einen kompromisslosen Klang und eine ausgezeichnete Verarbeitung.
MIDI ist auch unter Gitarristen weit verbreitet und findet sich deshalb in vielen Setups wieder. So kann die komplette Live-Show beispielsweise automatisch durch die MIDI-Befehle gesteuert werden. Das bedeutet, dass alle Presetwechsel und Parametereinstellungen durch einen Host kontrolliert werden. In diesem Fall geschieht dies über einen PC oder Laptop, der über mit einer DAW wie Ableton Live ausgestattet ist. Die MIDI-Befehle laufen hier einfach synchron zum Songplayback. Die Musikperformance ist somit mit der DAW synchronisiert. Über den Strymon Conduit ist so eine Anwendung leicht über den USB-C-Anschluss realisierbar, der MIDI sowohl an den PC sendet als auch empfängt. Dadurch kann die DAW in Echtzeit Parameter bei den Effektpedalen ändern und gleichzeitig können Automationen bei einer Aufnahme in der DAW über die Pedal-Regler geschrieben werden. Außerdem lässt sich der Conduit über den PC mithilfe der strymon-eigenen Edit-Software „Nixie“ konfigurieren.
Die MIDI-Übertragung über TRS-Buchsen wurde eingeführt, weil MIDI-fähige Geräte über die Zeit immer kompakter wurden und schlichtweg kein Platz mehr für den eher sperrigen fünfpoligen DIN-MIDI-Anschluss vorhanden war. Dass nun eine Übertragung von MIDI-Daten überhaupt über einen TRS- bzw. Stereo-Klinken-Stecker möglich ist, liegt daran, dass bei den fünfpoligen Steckern für die MIDI-Übertragung eigentlich nur drei Pole verwendet werden. Der fünfpolige Stecker hatte sich bei der Einführung von MIDI in den 80ern nur durchgesetzt, da er im Hi-Fi-Bereich bereits weit verbreitet war. Die drei Pole für MIDI verteilt der Stereo-Klinkenstecker, wie der Name „TRS“ vorgibt, auf Tip, Ring und Sleeve (Masse) des Steckers.