Bisher nutzte ich ein in den 90ern angeschafftes Boss Dr.Beat-Metronom. Leider hat die 3,5er-Klinkenbuchse durch die dicken Adapter auf 6,3-Klinke gelitten und es lässt sich nicht mehr zuverlässig betreiben. Also musste Ersatz her.
Mein Wahl viel nach langem Vergleichen dann auf das TAMA-Rythm-Watch 200. Nachdem ich dieses jetzt einige Monate und auch live mal intensiv ausprobiert habe, hier mein Bericht:
1. Qualität und Bedienbarkeit:
Das TAMA fühlt sich gut an, wirkt wertig und stabil. Die Bedienung ist auf Basis von Drehreglern und für sonstige Einstellungen auf Drucktastern aufgebaut und sehr leicht verständlich - im Prinzip muss man, wenn man schon mal ein Metronom mit manuellen Einstellmöglichkeiten hatte, eine Bedienungsanleitung nur für das Thema Abspeichern lesen.
Für mich besonders wichtig: das TAMA hat sowohl eine 3,5er wie auch eine 6,3er Buchse - mit letzterer kann ich das Gerät ohne Adapter direkt an die PA dranhängen und den Klick auch auf meine Inear-Mischung legen. Das war mit ein Grund für das TAMA. Ferner Nutzung mit Batterie (die hier auch die abgespeicherten Einstellungen puffert) und Netzteil, das ich gleich mitbestellt hatte. Die Anordnung der Bedienelemente ist sehr gut gelöst, man kommt auch bei weniger guter Beleuchtung sicher dran. Im Lieferumfang ist dann auch eine kleine Hülle aus Kunstleder, was für einen geschützten Transport sorgt.
2. Features:
Über die Drehräder kann man verschiedenste Klickvarianten einstellen und über die Lautstärke anhand der Drehräder "konfigurieren" - das war bei meinem alten Boss über Schieberegler geregelt. Im Praxiseinsatz zeigt es sich, dass sich die Drehregler deutlich schneller und sicherer bedienen lassen. In Verbindung mit einem Beattaster kann man z.B. die erste Viertel oder andere noch hervorheben.
Es gibt einen Studio und einen Livemode. Im Studiomode klickt das TAMA permanent, während in der Stellung LIVE nur 8 Takte geklickt werden, dann schaltet es ab. Hier kommt ein weiteres Feature zum Einsatz: man kann bis zu 30 Einstellungen programmieren - das reicht auch für ein längeres Set. Gespeichert werden dabei die Stimme und die BpM. Das funktioniert dann so, dass im Live-Mode die ersten Takte geklickt werden, dann schaltet es ab und springt zum nächsten Song - man muss am Metronom dann nichts mehr verändern sondern nur wieder neu einschalten. Schade finde ich, dass dabei alles Einstellungen, die man über die Räder zur Notenunterteilung (z.B. Triolen) auf den Klick legt, nicht mit gespeichert werden. Das war ein Grund für den einen Stern Abzug.
Man hat zwei Stimmen: eine etwas höhere, die zwar beim Spiel mit der Band besser zu hören ist als die etwas dunklere Einstellung, aber mir der Zeit doch etwas nervt. Hier könnten ein oder zwei mehr Klickstimmenvarianten an Bord noch schöner sein. Das Display ist gut abzulesen, schaltet aber noch ein paar Sekunden die Beleuchtung ab. Das mag bei Batteriebetrieb sinnvoll sein, aber bei Strombetrieb wäre eine Wahlmöglichkeit gut.
Parallel habe ich mir neben dem Netzteil auch gleich den Halter mitbestellt, um das Metronom am Set befestigen zu können. Wissen muss man, dass man zusätzlich noch die Clamp plus Stange braucht. Ich habe eine gerade CowBell-Halterung übrig gehabt und hänge das TAMA damit unter die HiHat - funktioniert super - wenn man es höher oder am Beckenständer haben möchte, ist eine Halterung zu empfehlen, die eine Neigung zu lässt.
Eine Kritik habe ich allerdings: die Kabeleingänge sind links (Strom und einen optionalen Fussschalter) und rechts (Ausgänge) und gerade wenn man die 6,3-Klinke nutzt ist der Verlauf dann schon etwas unpraktisch, wird sich aber vermutlich nicht anders machen lassen.
Unter dem Strich: tolles Gerät mit kleinen Schwächen in der Konzeption, die aber den tollen Möglichkeiten damit keinen Abbruch tun. Ich bin mega zufrieden mit dem Metronom und empfehle es hier gerne weiter.