Egal ob E-Bass-Anfänger, Fortgeschrittene oder Profis – alle sind gleichermaßen auf der Suche nach dem perfekten Sound. Und da kann es durchaus Sinn machen, am Anfang der Signalkette anzusetzen: Den Bass-Tonabnehmern. Ihnen kommt eine besondere Bedeutung zu, denn sie stehen in der ersten Reihe, wenn es heißt, die Schwingungen der Saiten aufzunehmen. Daher auch ihr englischer Name Pickup (to pick up = aufheben, aufnehmen).
Planst du vielleicht auch, die Tonabnehmer deines E-Basses zu wechseln und bist dir nicht sicher, für welches Modell du dich entscheiden sollst? Welcher Pickup-Typ dir den gewünschten Bass-Sound liefert? Single Coil, Humbucker, Noiseless...? Oder brauchst du Hilfe und Tipps beim Einbau deiner neuen Tonabnehmer? Keine Sorge, du bist genau auf der richtigen Seite gelandet, denn hier findest du garantiert viele Antworten auf deine Fragen zum Thema E-Bass Pickups kaufen und einbauen.
Für eingehendere Informationen sorgt der Thomann Ratgeber Bass Pickups und falls darüber hinaus noch Fragen bestehen, steht dir die Thomann Bass-Abteilung gerne hilfreich zur Seite. Telefon 09546-9223-20 oder gitarre@thomann.de Auch für Bass-Tonabnehmer gilt die 30 Tage Money-Back-Garantie und nach dem Kauf bieten 3 Jahre Thomann-Garantie lange Freude am perfekten Bass-Sound.
Herzstück eines jeden Pickups ist ein Magnet, auf dem Pol-Schrauben, die sogenannten Pole-Pieces oder Polepieces, befestigt sind. Deren metallene Enden kann man bei den meisten Tonabnehmern durch die Aussparung der Kunststoff-Kappen sehen. Um diese Pol-Schrauben wird ein Kupferdraht gewickelt – es entsteht eine Spule. Die Pole Pieces sind direkt unter den Saiten positioniert und nehmen so ihre Schwingungen auf. Diese wiederum verändern das herrschende Magnetfeld und die Spule erzeugt eine Spannung. Abhängig ist diese von der Geschwindigkeit (Frequenz bzw. Tonhöhe) und Intensität (Lautstärke) der jeweiligen Schwingung. Der Ton deines Basses wird so in ein elektromagnetisches Signal gewandelt, welches ein Verstärker dann entsprechend in Schall umsetzen kann.
Nach wie vor wird der Markt von Leo Fenders drei großen Würfen dominiert: Fender Jazz Bass, Fender Precision Bass und Music Man Stingray. Der Einfachheit halber werden sie auch gerne nach ihren Anfangsbuchstaben als J-Bass, P-Bass oder MM-Type bezeichnet. Fast jeder Hersteller hat ein oder mehrere Derivate dieser drei Ikonen im Programm - in verschiedensten Preisklassen. Aufgrund der Dominanz dieser Archetypen richten sich natürlich auch Pickup-Hersteller wie EMG, Seymour Duncan, Bartolini, EMC, DiMarzio, Fender, Lollar etc. mit ihrem Angebot daran aus.
Folglich findet ihr auch im Tonabnehmer-Bereich unseres Shops die Kategorien J-Bass Pickups und 5-Saiter J-Bass Pickups, genauso wie P-Bass Pickups und 5-Saiter P-Bass Pickups. MM-Type Tonabnehmer. Alle anderen Arten warten in der Sparte „Sonstige“. Und natürlich gibt es auch für Bassisten und Bassistinnen mit 6-Saitern eine kleine, aber feine Auswahl passender Pickups.
Tonabnehmer gibt es in unterschiedlichen Bauweisen. Diese sind auch für die jeweilige Namensgebung verantwortlich. Die wichtigsten Modell-Typen sind:
Single Coil: Hierbei handelt es sich um einen Pickup mit einer einzelnen Spule (engl. Single Coil), meist in einem länglichen und schmalen Gehäuse (siehe J-Bass). Vorteil dieser Konstruktion ist eine große dynamische Bandbreite und ein transparenter und knackiger Ton mit schöner Auflösung in den Höhen. Im Einzelbetrieb sind Single Coils allerdings empfindlich gegenüber elektromagnetischen Einstreuungen und können daher zum Brummen (engl. Hum) neigen.
Brummfreie Single Coils: Manche Hersteller bauen in den Tonabnehmer eine zweite Spule ein, die deutlich weniger Wicklungen hat und abgeschirmt ist. Diese Methode bewahrt weitestgehend die klanglichen Vorteile von Single Coils, eliminiert aber die Nachteile – die Nebengeräusche. Single Coils dieser Bauweise werden in der Regel als Noiseless oder Humfree (brummfrei) bezeichnet.
Humbucker: In Humbuckern kommen zwei gleichberechtigte Spulen zum Einsatz. Diese werden so verdrahtet, dass sich ihre Nebengeräusche gegenseitig auslöschen. Daher auch der Name Humbucker, was auf Deutsch so viel wie Brummblocker heißt. Humbucker haben einen kraft- und druckvollen Sound mit charakterstarken Mitten, aber weniger Höhen und Transparenz als zum Beispiel Single Coils.
Split Coil: Er ist nichts anderes als ein Humbucker, dessen Spulen auf zwei Gehäuse verteilt sind. Bestes Beispiel dafür ist der Fender Precision Bass und all seine Derivate. Da der Split Coil in diesem Bass-Modell zum ersten mal zum Einsatz kam, trägt er auch den Namen P-Style Pickup oder P-Bass Tonabnehmer.
Soapbar: Er ist die Wundertüte unter den Tonabnehmern, denn im Inneren kann sich alles verbergen. Soapbar heißt übersetzt Seifenriegel und bezieht sich auf die rechteckige Form aber nicht auf das Innenleben. Unter der Haube können hier sowohl Single Coils (manchmal mit stärkerer Wicklung), Noiseless Single Coils oder Humbucker stecken. Häufig kommen Soapbars in mehrsaitigen Bässen wie 5- oder 6 Saiter zum Einsatz.
Mit dem Wechseln der Tonabnehmer kannst du den Charakter deines Basses natürlich nicht grundsätzlich verändern. Aus einem J-Bass wird nicht plötzlich ein P-Bass, nur weil du einen entsprechenden Tonabnehmer eingebaut hast – und umgekehrt. Das wäre auch nicht Sinn der Sache. Vielmehr geht es um den viel zitierten Feinschliff, mit dem du deinem Instrument den Schubs in die gewünschte stilistische und/oder klangliche Richtung geben kannst. Dies kann ein erweiterter Frequenzumfang, mehr Output für mehr Verzerrung, etwas mehr Low End oder eine Prise mehr Höhen oder Mitten sein. Je nachdem, welche Vorstellungen du von deinem Traumsound hast.
Wichtig vor einem Kauf, ist zu überprüfen, ob deine gewählten E-Bass Tonabnehmer auch exakt in die Fräsung deines Instruments passen. Hier gibt es kleine, aber feine Unterschiede, denn nicht alle J-Type, P-Type oder MM-Type Pickups sind genau gleich groß. Der Markt orientiert sich hier zwar hauptsächlich am Branchenprimus Fender und dessen Maßen. Bei allen anderen Marken lohnt es sich aber genau nachzumessen, wie groß deine neuen Pickups sein müssen. Falls du lieber auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst du dies auch in unserer Fachwerkstatt prüfen lassen. Zudem wissen die Mitarbeiter in der Bassabteilung aus Erfahrung sehr genau, welche Pickups wo passen und wo nicht.
Falls du in deiner Freizeit öfter mal den Lötkolben schwingst, sollte dich der Einbau vor keine allzu großen Probleme stellen. Der Wechsel von E-Bass Pickups ist keine Raketenwissenschaft, setzt aber ein paar Vorkenntnisse und etwas Geschick voraus. Falls du keine Erfahrung mit dem Löten oder generell Bedenken hast, an deinen geliebten Bass Hand anzulegen, steht dir unser Werkstattteam gerne zur Seite. Aber natürlich kann dir auch jeder andere Gitarrenbauer deiner Wahl, beim Einbau helfen. Manche Hersteller wie EMG bieten sogar lötfreie Steckverbindungen an, was die Sache deutlich vereinfacht. Aber auch hier müssen die alten Tonabnehmer erst einmal ausgebaut/ausgelötet werden.
Eine seltenere Tonabnehmer-Gattung sind die Aktiven Pickups. Für diese ist vor allem der amerikanische Pickup-Spezialist EMG bekannt. Aktive Tonabnehmer benötigen zum Betrieb eine Stromversorgung in Form einer 9 Volt Batterie. Diese sorgt dafür, dass diese Art Pickups von allem etwas „mehr“ liefert. Mehr Output, Dynamik, Frequenzumfang etc.
Bei aktiven Tonabnehmer benötigst du natürlich Platz für besagte 9 Volt Batterie. In der Regel sollte diese mit in das Elektronikfach passen. Um keine bösen Überraschungen zu erleben, solltest du dies allerdings im Vorfeld checken bzw. checken lassen.
Auf die Tonabnehmer folgt im Bass die Elektronik. Diese kann ganz klassisch passiv sein und dir, neben den Lautsärkeregler(n), eine Tonblende bieten, mit der du die Höhen etwas zügeln kannst. Es gibt aber auch aktive Elektroniken, die auch On Board Preamps genannt werden. Hier findet bereits im Bass eine Impedanzwandlung statt, sodass das Signal verlustfrei über längere Kabelstrecken fließen und besser vom Verstärker weiterverarbeitet werden kann. Zudem bieten aktive Elektroniken meist 2- oder 3-Band Equalizer, mit denen sich der Sound entsprechend am Bass beeinflussen lässt.
Vielleicht hat dein Bass bereits einen On Board Preamp und du möchtest dir ein Upgrade aus unserem Angebot suchen? Dann solltest du darauf achten, dass die Anzahl der Potis mit der Anzahl der Bohrungen im Korpus oder der Control Plate übereinstimmt. Falls du deinen passiven Bass in einen aktiven verwandeln möchtest, solltest du sicherstellen, dass die neue Elektronik inklusive der, für den Betrieb benötigten 9 Volt Batterie, in das bestehende Fach passt, ober ob du unter Umständen etwas Platz schaffen musst. Auch hier hilft dir unser Werkstattteam oder ein Gitarrenbauer deiner Wahl gerne weiter.