Haha...verrücktes Teil :-D
Zu allererst...wer hier einen sauberen Studio-Hall und ein cleanes Delay sucht, ist hier völlig falsch. Das Tone City Heavenly Lake führt ein echtes Eigenleben...
Der Hall ist ein saftiger Spring Reverb mit gut und gerne bis zu 5 sec Decay. Tendenziell eher dunkel abgestimmt. Der Tone-Regler ist da auch eher subtil unterwegs. Im besten Sinne ein Vintage-Sound. Vintage ist dann auch, dass der Reverb auch immer eine nicht unerhebliche Portion Modulation im Gepäck hat. Dreht man den Mix hoch hört man die "Ferdern" zappeln und die Tonhöhe fängt an zu leiern. Mit Mix und Decay jenseits der 2 Uhr lassen sich dann schon ziemlich durchgedrehte Reverb-Orgien feiern, haha...
Das Delay würde ich als klassisches, analoges BucketBrigade einordnen, dass sich auch eher auf der etwas dunkleren Seite bewegt. Von kurzen Slapbacks, über geschmackvolles andicken im Solo bis hin zu recht langen Delays (ich tippe mal auf >1sec) mit langen Feedbacks ist hier alles drin. Getapped werden darf hier allerdings nicht. Die Delays bleiben eher konstant vom Sound und verlieren nicht mit jeder Wiederholung an Qualität wie bei einem Tape Echo. Bei der Modulation ist dann auch wieder irgendwie alles drin von subtil bis zum völligen Ausrasten. :-D
Mit anderen Worten, man bekommt hier jede Menge Reverb und Delay mit ganz viel Vintage-Vibe, die sowohl sehr subtil und geschmackvoll, als auch völlig übertrieben daherkommen können. In dem einen Pedal steckt eigentlich ein Reverb mit Tremolo und Vibrato und noch ein Delay mit Chorus und Vibrato...Irre!
Einen Kritkpunkt hab ich allerdings noch. In einem FX-Loop mit hohem Pegel, wie bei meinem Engl Gigmaster, scheint das Heavenly Lake beim einschalten (sowohl Rev als auch Delay) ein wenig Höhen zu verlieren. Im Loop von meinem Marshall DSL ist mir das nicht aufgefallen. Aber auch das passt dann schon wieder irgendwie in die Vintage-Richtung :-)