Mit den Modulen der 900er-Serie von Moog begann in den 60er Jahren der kommerzielle Synthesizerbau. Sie waren unter anderem Grundlage für die Synthesizer Ic, IIc, IIIc/p und später für System 55, 35 und 15. Auch die Schaltungen des berühmten Minimoog basierten darauf. Mit den 900er-Modulen wurden das Prinzip des spannungsgesteuerten Oszillators ebenso wie die legendäre Schaltung des Ladder-Filters als auch die grundlegenden Konzepte von Hüllkurve, Noise Generator und VCA erstmals als ganzheitliches System realisiert. Behringer hat eine Auswahl der wichtigsten 900er-Module neu aufgelegt und dabei die Schaltungen historisch korrekt nachgebildet. Somit wurden auch Besonderheiten wie der S-Trigger und Module wie der VCO-Driver übernommen, was heutzutage im Euroracksektor zwar nicht mehr angewendet wird, sich aber dennoch problemlos integrieren bzw. anpassen lässt.
Das Modul 962 wurde ursprünglich zur Anpassung des Sequenzers 960 an das restliche System 55 konzipiert, da der Sequenzer V-Trigger ausgibt, die Hüllkurve 911 und andere Module jedoch nur S-Trigger verarbeiten. Mit dem Modul 962 können Trigger auf drei Arten umgewandelt werden. In der obersten Sektion lassen sich aus Audiosignalen mit einer einstellbaren Empfindlichkeit V-Trigger ableiten. Die beiden Sektionen darunter wandeln jeweils einen S-Trigger, z.B. aus dem Dual Trigger Delay 911A, in einen V-Trigger, der parallel an zwei Ausgängen anliegt. Die unteren Sektionen wandeln V-Trigger in S-Trigger. Die große Zahl an Eingängen ist für den Sequenzer 960 gedacht, der mit jedem separaten Step-Ausgang dann hierüber eine einzelne Hüllkurve 911 ansteuern kann.
Modularsynthesizer wie das Moog System 55 und selbst dessen kleinere Varianten System 35 und System 15 waren schon seinerzeit sehr teuer, und auch heutzutage sind diese Ikonen sowie die Nachbauten unterschiedlicher Hersteller mit immensen Kosten verbunden. Behringer macht diese absolute Legende für jedermann erschwinglich, und mit der Portierung in das Eurorack-Format lässt sich ein System deutlich kompakter und somit auch portabel aufbauen. Fans von den Pionieren der elektronischen Musik ist es hiermit möglich, einen eigenen Modularsynthesizer, wie ihn W. Carlos, Keith Emerson, Klaus Schulze u.v.a. einsetzten, selbst zu konfigurieren, die speziellen Eigenheiten des Vintage-Systems zu erfahren, ihn im eigenen musikalischen Kontext einzusetzen und sogar mit weiteren Eurorackmodulen interagieren zu lassen.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
Neben seiner ursprünglichen Aufgabe als Ergänzung für den Sequenzer 960 kann das Interface-Modul auch als "Übersetzer" zwischen den Moog-basierten Modulen der 900er-Serie und beliebigen Eurorack-Modulen eingesetzt werden. Die Wandlung funktioniert in beide Richtungen, sodass sich die Hüllkurve 911 von beliebigen Trigger-Quellen ansprechen lässt und das Dual Trigger Delay 911A auch gatebasierte Module ansteuern kann. Darüber hinaus kann an den S-Trigger-Eingang z.B. ein Fußschalter oder Taster angeschlossen werden, der über das Interface dann zu einem Eurorack-üblichen Gate-Signal gewandelt wird. Mit der Audio-to-Trigger-Sektion lässt sich in Kombination mit einem Hüllkurven-gesteuerten VCF ein einfaches Auto-Filter für rhythmische Signale wie Drumloops oder Instrumentenlicks realisieren.