Module im Lieferumfang:
Behringer hat die Module der "900 Series" in das Eurorack-Format übertragen. Module dieser Art wurden von anderen Marken bereits seit den 60er-Jahren zu mehreren vorkonfigurierten Systemen zusammengestellt. Behringer bildet diese konzeptionelle Zusammenstellung mit seinem System 55 nun nach. Die Module sind diversen Vorbildern technisch nachempfunden und folgen gleichzeitig auch der Philosophie der Flexibilität. Das Arbeiten mit dem System 55 wird damit zu einer kleinen Zeitreise an die Anfänge der elektronischen Musik – auch im modernen Kontext. Die großzügige Ausstattung erlaubt ein breites Einsatzgebiet in unterschiedlichen Musikstilen, bleibt dabei aber der ursprünglichen analogen Klangerzeugung treu.
Das Behringer System 55 ist in zwei Eurorack Go-Cases untergebracht, die über zwei Winkel verbunden werden können. Insgesamt gehören 38 Module zum System, unter denen sich auch die bekanntesten Module befinden, wie die VCOs 921/b inklusive Oscillator Driver, Fixed Filter Bank 914 und des Sequential Controller 960. Hinzu kommen mehrere Filter, Hüllkurven, VCAs und eine Reihe unterschiedlicher Zusatzmodule für komplexere Patches. Zur Verbindung mit anderen Eurorack-Modulen dient der Trigger-Konverter, während man das System über das MIDI/CV-Interface von der DAW aus steuert. Im unteren Case bleibt ab Werk eine gesamte Reihe frei. Auf einer Breite von 140TE und weiteren 4TE hat man damit Platz, um das Behringer System 55 nach eigenen Wünschen zu erweitern – beispielsweise um einen weiteren Sequenzer oder Module aus Behringers übrigen Eurorack-Serien.
Das Behringer System 55 eignet sich mit seinen vielfältigen Möglichkeiten und den typischen Besonderheiten in erster Linie für fortgeschrittene Modular-User. Einige systeminterne Lösungen, wie zum Beispiel die VCO-Treiber, folgen einem anderen Konzept, als man es vom Eurorack gewohnt ist. Dafür bekommt man das authentische Feeling, wie man es beispielsweise von Moog kennt, und arbeitet mit ähnlichen Sound-Möglichkeiten wie Keith Emerson, Jean-Michel Jarre, Tomita oder Tangerine Dream. Behringers System 55 ist eine einmalige und nicht zuletzt unschlagbar günstige Gelegenheit, um dem Equipment der großen Electronic-Pioniere nahe zu kommen.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
Mit seiner Größe bietet sich das Behringer System 55 für den stationären Betrieb an. Je nach Platzverhältnissen im Studio und der persönlichen Arbeitsweise, kann man die beiden Cases direkt übereinander oder getrennt nebeneinander aufstellen. Dank der großen Auswahl an Modulen lassen sich leicht zwei oder drei separate Patches parallel nutzen. Das System liefert gleichermaßen drückende Bässe, markante Lead-Sounds, perkussive Noises und spacige FX. Mit dem Sequenzer und dem zugehörigen Switch-Modul generieren die User hypnotische und sich entwickelnde Ambient-Sequenzen. Das System ist nicht unbedingt für Schnellschüsse gedacht, es lohnt sich hingegen vielmehr, die Patches mit Geduld aufzubauen und sich Schritt für Schritt an den gewünschten Sound heranzutasten.