Zuerst werde ich auf den Headroom eingehen und dann erklären wie es dazu kam, dass ich mich für den Headroom entschieden habe.
Da ich gerne unterschiedliche Intensitäten an Hall einsetze, finde ich es sehr praktisch, dass ich hier zwei getrennte Hallkanäle habe, die ich individuell einstellen und zwischen denen ich wechseln kann. So habe ich mir die Kanäle in einen mit viel und einen mit moderatem Hall aufgeteilt.
Je Kanal gibt es einen Tonepoti, der sich nur auf den Halleffekt auswirkt und nicht auf das Drysignal, das im Vordergrund bleibt.
Die Potiköpfe lassen sich auch recht einfach und präzise mit dem Fuß verstellen, wenn man das möchte.
Beim Schalten gibt es kein mechanisches Klackgeräusch, was ich immer sehr begrüße. Dadurch gibt es zwar keine spürbare Schwelle über die man den Schalter eindrücken muss, doch empfinde ich diese auch nicht als notwendig, da man normalerweise weiß wenn man auf einen Schalter tritt.
Ich hatte vor dem Kauf ein paar Bedenken, ob Erschütterungen die Federn nicht so anregen würden, dass man das ungewollt über den Verstärker hören würde. Das ist aber nicht der Fall. Weder das Treten der Schalter, noch das normale Treten auf oder an das Effektgerät erzeugt hörbare Geräusche über die Federn. Man muss dem Effektgerät schon einen größeren Stoß versetzen, damit man mal etwas davon über den Verstärker hören kann und das natürlich auch nur, wenn der Effekt eingeschalten ist.
Dass sich jemand Gedanken um eine Transportsicherung der Feder gemacht hat, setzt ja voraus, dass das einen Vorteil hat. Ich denke es schützt die Federn oder sonst irgendwas vor großen Ausschlägen durch Stöße beim Transport. Ich denke man hätte diese Möglichkeit in diesem Fall nicht geschaffen, wenn es hier keine Notwendigkeit gegeben hätte. Daher finde ich es gut, dass jemand daran gedacht hat.
Mit den Maßen von 260x140x70mm ist der Headroom natürlich ein großer Brocken auf einem Effektboard, aber der angenehme warme Federhallsound ist es wert.
Und mit den 10mA, die es laut Anleitung an Strom zieht, geht die Stromversorgung auch nicht so schnell in die Knie.
Ach ja, wenn der Platz auf dem Pedalboard nicht reicht, kann man den Headroom auch anderswo platzieren und beide Schalter über je eine Klinkenbuchse extern ansteuern.
Bei mir kam er in einem neuen mehr gelblichen Design mit schwarzen Potiknöpfen an und es lag sogar ein Zettel von Carl Martin dabei, dass es sich hierbei um ein neues farbliches Design handelt mit Datum der Produktion im April 2019 und der Frage ob es mir gefällt. Und ich muss sagen, dass es mir besser gefällt als das vorherige weiße Design.
Mein Weg zum Headroom:
Vorher hatte ich als Halleffektgerät den EHX Holier Grail, der mir durch eine Falschpolung abgeraucht war. Zunächst wollte ich einfach den Nachfolger, den EHX Cathedral beschaffen, da ich aber fast ausschließlich nur einen der mehreren Modi verwendet habe, überlegte ich noch eine Weile und kam zu dem Schluss, dass ich durch mein Nutzungsverhalten eher ein Halleffektgerät suchen sollte, das einen Modi sehr gut beherrscht, der mir gefällt.
Also ging ich auf die Suche, was der Markt so zu bieten hat. Irgendwann stolperte ich über den Headroom von Carl Martin und einen Federhall eines anderen Herstellers. Obwohl mir der digitale Federhall im Holier Grail nie so ganz gefallen hat, erinnerte ich mich an der Stelle an einen Federhall, den ein früherer Gitarrenlehrer in einem seiner Verstärker hatte, der mir immer gut gefiel.
Also habe ich Tonbeispiele vom Headroom und anderen Federhallgeräten gesucht und diese mit denen von Halleffektgeräten mit anderer Effekterzeugung verglichen und war dann bald beim Federhall hängen geblieben.
Für den Carl Martin habe ich mich entschieden, da ich bereits ein Effektgerät, den Hot Drive'n'Boost MkII (Overdrive) von diesem Hersteller besitze und somit wusste, dass qualitativ nichts Schlechtes auf mich warten würde. Zudem waren die zwei Kanäle bei dem Preis echt attraktiv.
Und das Wichtigste: Ich bin sehr zufrieden mit der Kiste.