Ich habe mich einige Zeit lang sehr für die Meinungen anderer Bassisten interessiert und viel in zwei großen deutschsprachigen Foren gelesen. Dort hieß es immer, ein Preci braucht Flatwounds.
Naja, ich wollte es mal ausprobieren, spiele ich doch gerne oldschool-Sounds, hauptsächlich Fingerstyle, bisschen Thump, sehr wenig mit Plek, noch viel weniger Slap/Pop. Musikstiele sind dabei beliebig: Pop, Rock, Hard-Rock, Singersongwriter, Fingerfunk, Soul...
Ich finde die La Bellas recht steif.
Vorher habe ich immer Fender 7250M (Nickel lated Steels 45-65-68-105) gespielt, welche mir trotzdem im Vergleich gefühlt dünner vorkommen. Die La Bellas haben wohl einen "festeren" Kern, gefühlt auch mehr Zug. Der Ton entwickelt sich naturgemäß anders, als bei Rounds, er ist perkussiver, hat also weniger Sustain.
Viel schrecklicher waren allerdings Dean Markley 2619MED auf meinem Yamaha BBG5S. Hier waren wirklich fast gar kein Sustain und keine Obertöne mehr vorhanden. Das können die La Bellas auf jeden Fall besser!
Vom Sound her sind sie recht "rotzig". Dickes Fundament mit Tiefmitten, angenehme Hochmitten. Höhen... naja es sind Flats. ;-) Das wirklich dicke Fundament ist sicherlich den Quaterpounders geschuldet. Aber selbst diese bringen keinen Schub mehr in den Höhen der La Bellas.
Insgesamt sind die La Bellas gute bis sehr gute Saiten! Ich habe sie nicht entsorgt, bin aber nach einer wirklich langen Einspiel- und Testphase dann doch wieder auf NPS Rounds umgestiegen und experimentiere hier gerade ein wenig. Die RotoSound RB45 gefallen mir momentan sehr gut für meine Bands und meinen Sound.
Ich denke, mir waren für meine Spielweise in Kombination mit meinem Preci mit den Quaterpounders die La Bellas einfach ein wenig zu undefiniert un den Tiefen und auch das Spielgefühl passt momentan nicht zu der Musik meiner Hauptband, wo ich nicht nur Grundtöne oder Walkinglines spiele.
Aber kommt Bass, oder kommt Band, kommen die La Bellas sicherlich noch einmal zum Einsatz. Eingespielt sind sie ja schon.
Fazit:
Lasst die Finger von Dean Markley-Flatwounds.
Haben die La Bellas zu wenig Definition untenrum, liegt es vielleicht an den Quaterpounders.
Nicht immer braucht ein Preci unbedingt Flats.
Alles kann, nix muss.
Update 2017:
Mittlerweile ist mein Hauptinstrument ein Maruszscyk Jake 4a+ mit Maruszscyk-Splitcoil und Humbucker in Stegposition.
Hier haben mir die LaBellas recht gut gefallen. Allerdings habe ich nach 3 Monaten auch hier wieder auf Nickelplated Rounds zurückgewechselt. In der Band mit einer Akustikgitarre und Schlagzeug füllen die Rounds einfach angenehmer den Sound auf, als es die Flats tun. Dennoch: Auch dieses Mal landen die LaBellas wieder in der Schublade, denn für Aufnahmen kann ich sie mir wunderbar vorstellen. Und wer weiß, in was für einer Formation mit welcher Besetzung und welche Musik ich in der Zukunft spielen werde?
Update 2019: Noch immer der gleiche Satz LaBella. Immer wieder aus der Schublade geholt, zwischenzeitlich mit Chromes und Flats von ghs verglichen und im Moment liebe ich einfach die mittlerweile richtig gut eingespielten LaBellas. Mittlerweile kam ein zweiter Gitarrist und machte das Trio zum Quartet. Der Basssound sitzt wunderbar im Mix, wenn auch solo gehört fürchterlich unaufgeregt und langweilig. Einfach eine richtig gute Kombination. Passt meiner Meinung nach auch gut leicht angezerrt oder für Synthsounds. Die Saiten werde ich wohl so schnell nicht hergeben. Rounds gehen aus die anderen Bässe.