Das elektromechanische Mellotron wurde Anfang der 50er-Jahre von Harry Chamberlin entwickelt und gilt als die analoge Urform des Samplers. Das Mellotron M4000D lässt den alten Glanz wieder neu auf erleben. Das digitale Instrument erblickte im Jahr 2010 das Licht der Welt und ist ebenso wie das Original in zahlreichen Hits weltweit bekannter Künstler zu hören. Man findet 100 Vintage-Sounds im Instrument, die das analoge Mellotron wieder zum Leben erwecken. Sogar die Bedienoberfläche gleicht dem Original – mit Ausnahme der beiden digitalen TFT-Displays, welche für eine übersichtliche Auswahl der Sounds und der Parameter sorgen. Verbaut ist das Instrument in einem Korpus mit Scharnierdeckel für den besonderen Vintage-Look.
Das Mellotron 4000D ist mit 100 originalen Mellotron Chamberlin Sounds der ersten Generation unkomprimiert in 24-Bit für einen hochqualitativen Klang ausgestattet. Wem das nicht genug ist, der kann ebenso auf acht zusätzlich erwerbbare Speichermedien zurückgreifen, die jeweils 100 weitere Sounds enthalten. Mit der dualen Soundengine können zwei Sounds gleichzeitig abgespielt und über einen internen Mixer geregelt werden. Die beiden TFT-Displays zum Auswählen der Sounds verfügen über eine Hintergrundbeleuchtung. Auf der Rückseite sind drei vergoldete symmetrische XLR-Ausgänge zu finden. Fehlen dürfen hier natürlich auch ein MIDI-In sowie ein Out- und Thru-Anschluss nicht – sie befinden sich alle links neben dem Expansion-Slot für Erweiterungskarten. Auch ein Sustain- und ein Volume-Pedal können hier angeschlossen werden. Obendrein gibt es zwei Expressionpedal-Anschlüsse.
Das Mellotron 4000D fällt mit seinem Design kompakter und flacher aus als das analoge Original. Trotzdem bringt es ein Gewicht von 17,5kg auf die Waage. Die Displays geben zu jedem Sound eine farbliche Abbildung des jeweiligen Mellotron-Modells an. Seine Favoriten kann man dann in einer eigenen Soundplayliste abspeichern. In den Einstellungen lassen sich auch noch verschiedene Klangcharakteristika der unterschiedlichen Modelle einstellen. Außerdem kann die Motor-Modulation verändert werden. Im Lieferumfang enthalten sind ein Netzteil und ein Microfasertuch mit Mellotron-Logo, mit dem Verschmutzungen auf den beiden Displays entfernt werden können.
Die ersten Mellotrons wurden Anfang der 50er-Jahre von Harry Chamberlin gefertigt. Sie verfügten über eine komplizierte Mechanik, die es damals ermöglichte, Klänge mit Tasten über Magnetband abzuspielen. Bis in die 70er hinein verwendeten weltweit bekannte Gruppen wie Pink Floyd, Yes, Genesis und Tangerine Dream und auch Musiker wie Jean-Michel Jarre und Elton John das Instrument für ihre Stücke. Mit dem Aufkommen von digitalen Samplern in den 80er-Jahren begann das Mellotron zu verschwinden. Einige Jahre nach der Aufgabe der Mellotron-Company 1989 sicherte sich der Kanadier David Kean Originalteile und Tapes sowie das Recht am Namen Mellotron. So wurde der Schwede Markus Resch auf ihn aufmerksam, der sich mit der Restaurierung von Mellotrons beschäftigt. 1999 wurde von beiden das erste analoge Mellotron Mk VI seit 1986 vorgestellt, 2010 folgte dann das erste digitale Mellotron 4000D. Analoge Mellotrons werden heute noch vom Unternehmen Streetly Electronics hergestellt.
Anschalten lässt sich das digitale Mellotron M4000D über einen Kippschalter an der linken Bedienoberfläche. Ausgestattet ist es mit jeweils einem Regler für die Lautstärke (Volume), die Klangfarbe (Tone) und die Tonhöhe (Pitch). Die duale Soundengine bietet eine stufenlose Überblendung für abwechslungsreiche Effekte. Der Pitch-Regler für die Tonhöhe hat Auswirkungen auf beide Sounds. Über die Pedale kann man gemütlich zwischen den beiden Sounds hin- und herschalten. Sie beinhalten unter anderem drei sägend-näselnde Violinen aus dem Chamberlin Music Master 500, ein langes Harfen-Arpeggio aus dem Chamberlin M1, die Tibia Organ und das Tenorsaxofon des Mellotron Mk I sowie die Flöten des Mellotron MK 2, mit denen das Intro für „Strawberry Fields Forever“ von den Beatles geschaffen wurde.