Das war mein erster Gedanke als ich die niedliche kleine grün-gelbe Verpackung öffnete und ein klitzekleines 2 ? Oktaven Keyboard zu Vorschein kam. Es sieht ja aus wie ein Kinderspielzeug. Mein 2-Oktaven-Keyboard mit Standardtasten ist mindestens 2x so groß und schwer! Die Verarbeitung ist untadelig, das Plastikgehäuse stabil und verwindungsfest mit sehr guten rutschhemmenden Gummifüssen, die ModWheel, Bender und Volume-Slider, lassen sich angenehm und präzise bewegen. Miditech hat in weiser Voraussicht, dass ich immer nur in a-moll spiele, die Transpositionstasten optimal, haptisch gut und beleuchtet links angeordnet. Die weißen Tasten lassen sich mit meinen kurzen Fingern untadelig spielen, bei den schwarzen wird es aber hakelig ? die Druckpunkte liegen eher hinten, zusammen mit der Kürze sorgt für die eine oder andere Notsituation. Einen Fingersatz in as-moll möchte ich nur ungern darüber spielen, eine gelegentliche schwarze Taste ist aber gut machbar; und es gibt ja die gut angeordneten Tranpositionstasten. Die Anschlagsdynamik ist problematisch, mir es ist eigentlich unmöglich präzise dynamisch darauf zu spielen. Auch haptisch ist das nicht so der Bringer, das dünne Plastik der Tasten ist schon ausreichend zum Spielen, aber unter Druck doch leicht wabbelig. Bei mir lösen sie immer nur maximal aus, so zwischen 114 und 127, nur wenn ich mich zusammenreiße und die Taste sanft wie eine Feder berühre, dann höre ich ab und zu mal einen leisen Ton. Nach einigen Tagen Gewöhnung wurde es zwar besser, aber es bleibt unpräzise. Für mich ist das o.k., denn ich spiele auch gerne mit voller Anschlagsdynamik, und mache dafür sogar ein Midi-Filter vor das virtuelle Instrument, das ich nun weglassen kann. Unter MacOSX El Capitan und LogicProX auf einem Powerbook13 Retina wird es sofort erkannt und automatisch eingerichtet und macht seinen Job richtig gut. Der besteht darin, mir am Powerbook das Spielgefühl und den Nutzwert meines kleinen Casios zu vermitteln, denn ich mag die - die Dinger zwingen einen sich auf die musikalische Grundidee zu besinnen (wer Trio mag weiß was ich meine:-). Softwaremäßig gibt es nette Beigaben wie die DAW Samplitude Silver X2, Softsynths, und sogar ein kleines Notationsprogramm, die so manches Einsteiger-Herz erfreuen werden. Damit ist das süße kleine Ding jedem Casio weit überlegen, macht es doch jegliches elektronischen Datenverarbeitungsgerät als auch Tablets zu einem gigantischen Super-Casio mit allem an DAW-Software, was das Herz begehrt.
An sich süß und super, aber schade mit der billigen Tastatur! Ich wünschte mir eine Profi-Deluxe-Version davon mit Alugehäuse, schickem Apple-Design, Metall- oder Carbon-Tasten und Aftertouch. Dafür würde ich auch gerne das dreifache zahlen.