10. Wie klingt welches Holz?

Die Frage der Holzwahl ist bei Bässen ebenso so wichtig wie bei Gitarren. Gerade bei teuren Modellen wird gerne versucht, die hohe Holzqualität auch entsprechend sichtbar zu lassen, sodass die Instrumente mitunter sogar nur geölt oder gewachst werden, anstatt sie mit einer dicken Lackierung zu versiegeln.

Ahorn, Bubinga, Palisander, Eiche, Wenge, Walnuss, Esche oder Mahagoni sind einige der beliebtesten Holzarten beim Bassbau, die sowohl beim Korpus als auch beim Hals Verwendung finden.

Im Folgenden seien hier die wichtigsten Hölzer und ihre klanglichen Eigenschaften beschrieben:

Ahorn (Maple)

Egal, ob beim Bau von Streichinstrumenten, Jazz-, E-Gitarren und Bässen: Der transparent-klare Klang dieses Tonholzes mit seinen fein ausgebildeten Höhen und Bässen macht in jedem Bereich eine gute Figur. Dank seiner Festigkeit ist Ahorn auch bei der Fertigung von Hälsen häufig die erste Wahl.

Bubinga

Diese Holzart wächst im äquatorialen Afrika vom Südwesten Nigerias über Kamerun und Gabun bis hin zur Kongo-Region. Es handelt sich um ein dekoratives, bisweilen stark gemasertes Hartholz, das akustisch schwingungsfreudig ist und sehr klare Bässe sowie gut definierte obere Mitten und Höhen liefert.

Ebenholz (Ebony)

Genau wie Palisander zeichnet sich auch dieses Tropenholz durch eine überdurchschnittliche Dichte und Festigkeit aus, weswegen es gerne vor allem für Griffbretter verwendet wird.

Erle (Alder)

Das beliebte Tonholz besitzt eine mittlere Dichte und liefert einen obertonreichen, ausgewogenen Klang mit dezenten Höhen und Bässen. Es wird gerne beim Bau des Korpus eingesetzt.

Esche (Ash)

Der Klassiker im Bassbau ist bekannt für seinen durchsetzungsstarken Sound und eine blitzschnelle Ansprache. Im Vergleich zur Erle ist der Ton trockener und weniger ausgewogen (Mitten schwach ausgebildet, Höhen recht hart). Neben Erle bildet Esche das am häufigsten verwendete Korpusholz bei E-Bässen und -Gitarren.

Sumpf-Esche (Swamp-Ash)

Die Eschenart wächst ausschließlich in feuchtem, sumpfigen Gelände. Im Bassgitarrenbau kommt der unterhalb der Wasserlinie liegende Teil des Stamms zum Einsatz. Im Vergleich zu normaler Esche ist sein Sound wesentlich ausgewogener, mit dezenten Höhen und drückenden Bässen. Ganz nebenbei ist Sumpf-Esche oft auch noch leichter als die „trockene“ Verwandtschaft – eine weitere Eigenschaft, die im Instrumentenbau sehr geschätzt wird.

Koa

Dieses Holz stammt aus Hawaii und fasziniert mit einer sehr intensiven Maserung. Ursprünglich wurde Koa ausschließlich zur Fertigung von Ukulelen und Hawai-Gitarren verwendet. Im Laufe des 20. Jahrhunderts entdecken aber immer mehr amerikanische Gitarrenhersteller die Vorzüge des außergewöhnlichen Materials. Koa liefert einen sehr klaren, transparenten Sound mit stark ausgeprägten Mitten/Hochmitten.

Linde (Basswood)

Diese Holzart besitzt eine mittlere Dichte, ist daher relativ weich und liefert einen mittenbetonten, smoothen Ton. Gerade im Rock-Genre machen Instrumente aus dem gut zu verarbeitenden Holz einen exzellenten Job.

Mahagoni (Mahogany)

Im Instrumentenbau eines der beliebtesten und am vielseitigsten einsetzbaren Hölzer. Sein Ton ist sustainreich, warm und ausgewogen, mit dezenten Höhen und singenden Obertönen. Um Instrumenten mit Mahagoni-Korpus ein Plus an Durchsetzungskraft mit auf den Weg zu geben, hat sich die Kombination mit Ahorn (-Decke) bestens bewährt (z.B. Gibson Les Paul).

Nato

Dieses Holz ähnelt hinsichtlich seiner klanglichen Eigenschaften dem Mahagoni, ist aber wesentlich einfach zu beschaffen und wird daher auch gern bei günstigeren Instrumenten eingesetzt.

Ovankol

Ovankol ist ebenfalls ein mahagoniähnliches Holz. Dementsprechend liefert es einen sustainreichen, warmen und ausgewogen Klang mit dezenten Höhen und singenden Obertönen.

Palisander (Rosewood)

Genau wie Ebenholz verfügt auch Palisander über eine extreme Dichte und Festigkeit. Die daraus resultierende Haltbarkeit prädestiniert das Holz besonders für die Fertigung von Griffbrettern.

Pappel (Poplar)

Die spezifischen Eigenschaften der Pappel ähneln denen der Linde. Bedingt durch seinen relativ günstigen Preis und eine unproblematische Verarbeitung kommt das Holz in der Regel bei der Herstellung preiswerterer Instrumente zum Einsatz.

Walnuss (Walnut)

Walnuss erfreut sich in den letzten Jahren im Bassbau einer stetig wachsenden Beliebtheit. Das Holz hat eine attraktive Farbe und liefert einen sehr ausgewogenen Ton mit dezenten Bässen, drückenden Mitten und schmeichelnden Höhen.

Wenge (Millettia Laurentii)

Wenge ist ein recht dichtes und schweres Holz und liefert ausgeprägte Mitten und weiche, anschmiegsame Bässe. Wegen seiner Stabilität wird Wenge-Holz gern zur Fertigung von Griffbrettern und Hälsen verwendet.

Ihre Ansprechpartner