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5. Bassboxen

Auch Boxen (auch „Cabinets“, „Cabs“ oder „Speaker Cabinets“ genannt) gibt es in allen erdenklichen Formen, Größen und mit den verschiedensten Lautsprecherbestückungen. Je nach Einsatzbereich, Geschmack und Geldbeutel kann man hier auf die unterschiedlichsten Produkte zurückgreifen.

Impedanz beachten!

Beim Boxenkauf sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass Topteil und Box in Sachen Leistung bzw. Belastbarkeit und Impedanz gut zusammenpassen. Wenn man ein Topteil, das 250 Watt an 4 Ohm liefert, an eine Box mit 8 Ohm anschließt, kann es aufgrund des erhöhten Widerstandes nur noch etwas mehr als die Hälfte seiner Kraft entfalten. Hier wird also von vornherein eine Menge Verstärkerleistung verschenkt und eine Box mit 4 Ohm wäre eindeutig die bessere Wahl gewesen! Dies gilt jedoch nur, wenn man sich sicher ist, dass man nur eine einzelne Box an den Verstärker anschließen möchte. Sollen zwei Boxen betrieben werden, sind zwei 8 Ohm-Boxen die richtige Wahl, die man im Parallelbetrieb an den Verstärker anschließt. Hierdurch ergibt sich eine Gesamtimpedanz von 4 Ohm, sodass der Amp wieder in der Lage ist, seine optimale Leistung zu liefern.

Sie sehen, dass es durchaus sinnvoll ist, die Komponenten gut aufeinander abzustimmen! Das Hantieren mit Zahlen und Werten ist übrigens selbst für erfahrene Musiker nicht selten ziemlich verwirrend. Deshalb kann es nicht schaden, einen Fachmann zu konsultieren, um sicherzustellen, dass man die optimale Kombination aus Verstärker und Box erwirbt.

Das Ding mit dem Transport

Was den Transport von Bassboxen angeht, so muss man sich gezwungenermaßen auf erschwerte Bedingungen im Vergleich zu den meist einfacher zu transportierenden Basscombos einstellen. Eine kräftige, große Box benötigt natürlich auch entsprechenden Platz im Auto oder im Bandbus. Der laute und druckvolle gute Sound einer eigenen, qualitativ hochwertigen Bassanlage wird einen dafür spätestens auf der Bühne immer wieder entschädigen!

Obwohl heutige Bassboxen zumeist mit leichten Neodym-Lautsprechern ausgestattet sind, schnellt beim Thema Bassboxen das Gewicht auf der Waage schon deutlich nach oben. Der Transport ohne eine weitere helfende Hand kann da durchaus - im wahrsten Sinne des Wortes - zur Last werden. Daher sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Box über ausreichend stabile Metallgriffe verfügt, die sich gut umfassen lassen und die sicherstellen, das auch beim Tragen über größere Entfernungen nichts die Hand einschneidet, quetscht oder behindert.

Gängige Lautsprecher-Bestückungen

Wer den Aufwand beim Transport nicht scheut, für den wir z.B. eine fast türhohe 8x10-Box (die man mit einem ausreichend kräftigen Amp befeuern muss) immer wieder ein echtes Erlebnis sein. Der Bassdruck eines solchen Monstrums gleicht - bildhaft gesprochen - der Kraft einer Abrissbirne; verängstigte Blicke und gebührender Respekt der Bandkollegen sind vorprogrammiert!

Aber man muss es natürlich nicht gleich auf die Spitze treiben: Die gängigste Bassbox überhaupt ist die 4x10 (also vier 10-Zoll Lautsprecher, die in einem Gehäuse untergebracht sind). Sie hat sich über die Jahre als absoluter Standard in allen Stilistiken von Pop/Rock über R’n’B, Hiphop, Soul, Funk bis zum Metal weltweit etabliert. Der Grund: 10-Zoll Lautsprecher sind in der Lage, moderne und attackreiche Spieltechniken und Sounds (z.B. Slapping) mit Lässigkeit wiederzugeben, und durch die Vierfach-Kombi besitzt das Basssignal darüber hinaus genügend Druck, um in nahezu jeder Band zu bestehen.

Für die meisten Einsatzbereiche dürfte eines dieser Exemplare locker ausreichen. Wer dennoch mehr „Wumms“ benötigt, der greift auch hier zu einer Zusatzbox. Die gängigste Ergänzung der 4x10-Box ist entweder eine weitere 4x10 oder eine 1x15, die mit ihrer riesigen Membranfläche die flink agierenden 10-Zoll Lautsprecher mit sehr wuchtigem Tiefbassanteil optimal unterstützen kann.

Boxen mit einem 15-Zöller findet man eher selten im alleinigen Betrieb (Standalone). Der Grund ist, dass den meisten Bassisten bei dieser Art von Lautsprechern der Tiefbassanteil zu hoch ist, außerdem sind viele 15er zu träge, um sich z.B. auch bei Spieltechniken wie Slapping zu behaupten.

Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel: In Stilistiken wie Reggae, in denen es auf ultratiefe, bassstarke Klänge ankommt, setzen einige Bassisten ganz bewusst 15er-Boxen ein und verzichten auf die hochfrequenten Soundanteile, die kleinere Lautsprecher mit sich bringen.

Vergleichsweise selten sind auch Boxen mit zwei oder vier 12-Zöllern im Standalone-Betrieb. Eigentlich unverständlich und schade, stellen sie doch naturgemäß einen guten Kompromiss aus der schnellen Ansprache von 10-Zöllern und dem gesunden Bassanteil eines 15-Zöllers dar. Außerdem verfügen sie gemeinhin über einen schönen knurrigen Mittenbereich, mit dem man sich im Bandkontext sehr gut Gehör verschafft. Ein echter Geheimtipp, den man ausprobieren sollte, wenn man die Gelegenheit dazu bekommt!

Diese 8x10-Box von Ashdown bringt stattliche 70 kg auf die Waage – entschädigt dafür aber mit einem tollen Klangerlebnis

Tweeter

Um ein in allen Bereichen ausgewogenes Frequenzspektrum zu gewährleisten, besitzen die meisten modernen Boxen einen kleinen Tweeter (auch Hochtontreiber, Hörnchen oder Hochtöner genannt). Dieser ist für die Wiedergabe der höchsten Frequenzanteile zuständig. Da die Geschmäcker darüber, wie viel Höhen man in seinem Basssound braucht, bei den Bassisten auseinandergehen, ist es eine schöne Option, wenn der Tweeter über eine stufenlose Regelmöglichkeit mittels Poti verfügt. Ist nur ein „An/Aus“-Schalter vorhanden, werden von vornherein einige schöne klangliche Nuancen verschenkt.

Allgemeines

Die guten und bequemen Griffe haben wir ja bereits angesprochen. Darüber hinaus sollte das Metallgitter, das die Speaker schützt, stabil und bombenfest mit dem Gehäuse verschraubt sein, damit nichts scheppert. Auch sollten die Gehäuseoberfläche gegen Stöße unempfindlich und die Ecken gut geschützt sein, entweder durch Metallbeschläge oder noch besser, Stapelecken aus Hartplastik. Gehäuse, die über diese spezielle Art von Ecken verfügen, kann man sehr leicht und stabil mit weiteren gleich ausgestatteten Cabinets übereinander stapeln.

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