Profis verwenden Instrumente entsprechend dem Musikstil, welcher in der entsprechenden Zeitperiode gespielt wurde: zum Beispiel Renaissance oder Barock. Das Design der Flöten wurde der Zeitperiode jeweils angepasst.
Die breite Bohrung und die großen Fingerlöcher, die bei Renaissance Blockflöten zu finden sind, führen zu einem offenen und ziemlich lauten Geräusch. Die Renaissance Blockflöte wurde häufig in kleineren Ensembles gespielt. Die Form der Instrumente erinnert an Orgelpfeifen, und der Klang passt zu den Gesang-Stimmen, die die Musik häufig begleiteten. Die Renaissance Blockflöte hat ein einfaches Design und ist etwas kürzer als ihr barockes Äquivalent. Der Fingersatz variiert von Instrument zu Instrument. Da die Fingerlöcher größer sind, erzeugen kleinere Bewegungen mit den Fingern größere Schwankungen in der Stimmung - ein typisches Merkmal der Musik in der Renaissance.
Zwischen Renaissance und Barock fand ein Übergang vom Ensemblespiel zum Solospiel statt. Viele frühe Solo Barockstücke (um ca. 1610) wurden von mehreren Instrumenten gespielt, darunter Violine, Kornett (eine frühe Trompete) sowie Blockflöte. Das sehr häufig für virtuosere Solo-Musik verwendete Instrument ist eine sogenannte Ganassi, die einen Ton höher als eine hohe Standard Barock Flöte gestimmt war. Diese G' Flöten (wie sie auch genannt werden), ähneln dem Design der Renaissance Blockflöte sehr.
Während der Barockzeit begannen die Komponisten, ihre Kompositionen den Instrumenten anzupassen. Das Repertoire der für Violinen komponierten Musikstücke, die auch für Blockflöte geeignet waren, wurde immer kleiner. Um das Spielen der Melodien zu vereinfachen, wurde im Laufe der Zeit die Barock-Blockflöte entwickelt. Charakteristisch ist eine unregelmäßige konische Innenbohrung und kleine Löcher. Die Barockflöte hat einen Tonumfang von zwei Oktaven, hat eine brillante Ansprache, hat ein ausgeglichenes Klangbild in allen Registern und ist sehr virtuos. Der große Dynamikbereich kommt beim Solospiel, wie zum Beispiel zur Kammermusik von Bach oder einer Oper von Purcell zur Geltung. Äußerlich wurde das dreiteilig gegliederte Instrument mit kunstvoll gedrechselten Ringen verziert.
Die Entwicklung bleibt nicht stehen. Die zur Zeit letzte Stufe ist die Harmonische Blockflöte.
Der vordere Teil der Barockblockflöte mit einer leicht konischen Innenbohrung wurde weiter verlängert und mit einer Klappen-Mechanik versehen. Das verleiht dem Instrument einen stark erweiterten Tonumfang bis in die dritte Oktave hinein. Dank der Klappen lassen sich die Töne noch leichter und präziser spielen und gewinnen völlig neue klangliche Möglichkeiten.
Abschließend ist da noch die Frage der Stimmung. Standard Blockflöten werden in der Regel auf den allgemein gültigen Kammerton für Blockflöten von A=442 Hz gestimmt, damit sie im Ensemble mit einem Klavier oder anderen Musikern gespielt werden können. Genaue Kopien von Barock gestimmten Instrumenten haben meist eine abweichende Stimmung.
Während Saiteninstrumente entsprechend hoch- oder heruntergestimmt werden können, können Blockflöten nicht auf unterschiedliche Tonhöhen umgestimmt werden. Will man sich nicht auf einen Musikstil festlegen, sollte man sich daher auf eine Standardstimmung einigen.