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3. Ursprung

Die Blockflöte ist ein "Luftinstrument", worauf auch ihr Name hinweist, der auf das lateinische 'flautus' (Hauch, Wind, Blasen) zurückgeht.

Blockflöten gibt es seit Jahrtausenden bei allen Völkern und Kulturen. Die Blockflöte gehört mit zu den ältesten und auch heute noch gespielten Instrumenten. Funde weisen Frühformen der Blockflöte (Knochenflöten) in England und Nordeuropa seit der Steinzeit auf.

Als Hirteninstrument ins Abendland gebracht, durchwanderte sie die soziologisch untere Schicht der Spielleute und Gaukler, bevor sie in höheren Ständen Einzug hielt. Die Musik der Spielleute war fast immer instrumental und hauptsächlich Tanzmusik - die Popmusik der damaligen Zeit.

Historische Darstellung
Opera Intitulata Fontegara von Silvestro Ganassi dal Fontego (Blockflötenschule von 1535)

Im 16. Jahrhundert fing man an, Blockflöten in verschiedenen Größen zu bauen und auf ihnen mehrstimmige Musik zu spielen. Ab dem 17. Jahrhundert bis zu Johann Sebastian Bach spielte man die Blockflöte solistisch, auch im Orchester. Es wurde sehr viel virtuose Musik für die Blockflöte komponiert, die vom Spieler ein hohes Maß an technischer Sicherheit verlangte. Die Flöte wurde in Hofkapellen und beim musizierenden Bürgertum sowie bei feierlichen und geselligen Anlässen gespielt.

In der Klassik und Romantik geriet das Instrument in Vergessenheit. Nach einem langen Dornröschenschlaf über fast zwei Jahrhunderte wurde die Blockflöte um 1910 wiederentdeckt. Nun begannen viele bekannte Komponisten neue Stücke für die Blockflöte mit ganz neuen Klängen zu schreiben. Man spielt vom schrillsten Fortissimo bis zum zartesten, kaum hörbaren Pianissimo, man singt in das Instrument, spielt Mehrklänge, die Flöte 'spuckt' und rauscht, haucht und jazzt....., sie wird zu einem modernen Instrument, auf dem es noch viel zu entdecken gibt.

Heute baut man Blockflöten vom Sopranino bis zum Großbass nach alten Vorbildern nach und entwickelt neue Instrumente mit neuen klanglichen Möglichkeiten.

In ihrer Griffweise ist die Blockflöte jedoch als Barockinstrument mit der Traversflöte und Barockoboe, in der Renaissancemusik z. B. mit dem Krummhorn, der Cornamuse oder dem Pommer verwandt. Einem erfahrenen Blockflötisten sind somit die greiftechnischen Voraussetzungen für das Spiel anderer historischer Blasinstrumente gegeben.

Die Blockflöte ist ein Instrument, welches mit seiner Ausdruckskraft und Spielmöglichkeit sowohl jung als auch alt begeistern kann. Mit den erworbenen Kenntnissen in musikalischer, greif- und blastechnischer Hinsicht hat man die ideale Basis, später auch leicht auf ein anderes Blasinstrument wie z.B. Oboe, Klarinette, Fagott oder Querflöte umzusteigen.

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