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22.11 - 02.12

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5. Wie klingt ein Horn?

Der von dem der übrigen Blechblasinstrumente sich stark unterscheidende Klang des Horns ist hauptsächlich durch das tiefe, konische und enge Trichtermundstück, durch den weit ausschweifenden Schalltrichter, sowie durch die spieltechnische Funktion („Stopfen“) der rechten Hand des Hornspielers bedingt. Sein Klang reicht von füllig, samtig-warm und weich bis hin zu klar und metallisch.

Beachten Sie: Das Ventilhorn vereint in sich die Klangeigenschaften von 7 (bzw. 12 beim Doppelhorn) verschieden gestimmten Naturhörnern – entsprechend vielseitig ist auch sein Klang.

Die tiefen Töne (tiefes Register) klingen sehr weich und warm und eignen sich somit vorzüglich als Bass in Horn- oder Holzbläserakkorden sowie als Einzelbassstimme im Sinfonieorchester. Die Töne des mittleren Registers klingen ebenfalls sehr weich, sind in ihrer Klangfarbe jedoch noch voller und resonanzreicher als die gespielten Töne im tiefen Register. Die hohen Töne bestechen durch ihre strahlende Leuchtkraft und klingen hell und sehr schillernd und kräftig, wobei sie nicht die Schärfe einer im hohen Register gespielten Trompete besitzen.

Gestopft oder offen („bouché“ oder „ouvert“)

Wie im Abschnitt über die geschichtliche Entwicklung des Horns schon beschrieben, diente vor Erfindung der Ventile das „Stopfen“ als einzige Möglichkeit, die verfügbaren Naturtöne in den chromatischen Tonraum auszuweiten. Mit dem Stopfen geht aber neben der Tonhöhenänderung auch eine deutliche Änderung des Klanges einher. Dies wird von vielen Komponisten ganz bewusst zum Beispiel für Echoeffekte eingesetzt. In den Noten befinden sich dann die Einträge „+“, „cuivré“ oder „bouché“ über den zu „stopfenden“ Tönen. Die Anmerkung „o“ oder „ouvert“ beendet das Stopfen. Die Tonhöhenveränderung kann mit einem vierten Stopfventil ausglichen werden, sofern dieses vorhanden ist. Ist keines vorhanden, müssen die Griffe angepasst werden.

Einen permanenten Stopfeffekt kann man auch mit einem Stopfdämpfer erzielen.

Abb.: Stopfdämpfer

Alles in allem ist das Stopfen eine klanglich sehr interessante Angelegenheit, die aber ein aufmerksames Üben und vor allem geschulte Ohren erfordert. Wenn Sie dies reizt, sollten Sie nicht zögern, zum Horn zu greifen.

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