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22.11 - 02.12

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4. Spezielle Potentiometer

Für besondere Anwendungen, wie zum Beispiel die Einstellung der Balance im HiFi-Verstärker oder die stufenlose Überblendung zwischen zwei Signalquellen, gibt es sogenannte Doppel- oder Tandempotentiometer. Hier sind zwei oder manchmal sogar mehrere Potentiometer, mit teilweise unterschiedlichen Kennwiderständen, an eine gemeinsame Achse gekoppelt.

Eine Spezialform für die Anwendung in der Klangeinstellung stellt das sogenannte TBX-Poti von Fender dar. Hier werden zwei Potis mit unterschiedlichen Kennwiderständen sowie unterschiedlichen Widerstandsbahnen verwendet. Äußerlich kann man das TBX-Poti allerdings nicht von einem normalen Tandem unterscheiden.

Wenn zwei Potis benötigt werden, aber wenig Platz zur Verfügung steht, kann man Doppelpotis mit konzentrischen Achsen einsetzen. Hier sind dann tatsächlich zwei unabhängige Potentiometer vorhanden, die übereinander (engl. stacked) montiert wurden und die mit Hilfe eines speziellen zweiteiligen Knopfes auch unabhängig voneinander eingestellt werden können.

Konzentrische Potentiometer findet man häufig in der Klangeinstellung von aktiven Elektrobässen. Sie gehören zu den selten nachgefragten Spezialbauteilen und sind entsprechend teuer.

Tandem-Poti und Concentric-Poti mit Knöpfen

Neben den eben gezeigten Potentiometern gibt es auch noch besondere Bauformen, in denen ein Potentiometer mit Schaltern kombiniert wird. Am bekanntesten sind die sogenannten Push- oder Pullpotentiometer. Sie haben einen Schalter, der durch Drücken (Push) oder Ziehen (Pull) betätigt wird. Es gibt sie in den Ausführungen "Push-Push" und "Push-Pull". Den ersteren wird allerdings nachgesagt, dass sie schneller verschleißen.

Gängig sind ein- oder zweipolige Schalter mit der Schaltfolge ON/ON, so dass sich auch eine Umschaltung realisieren läßt. In der Elektrogitarre werden solche Potentiometer häufig zum Splitten von Humbuckern eingesetzt.

Eine Sonderform stellt der sogenannte "S1-Switch" von Fender dar. Hier ist sogar ein vierpoliger ON/ON-Schalter verfügbar, der es ermöglicht, die komplizierte Schaltung einer Stratocaster von Parallelschaltung auf Reihenschaltung umzustellen.

Verschiedene Push-Pull-Poti und der S1-Switch
S1-Switch
S1-Switch

Eine weitere Sonderform ist das sogenannte "No-Load-Poti", welches ebenfalls von Fender stammt. Hier ist die Widerstandsbahn am Ende unterbrochen. Prinzipbedingt kann es nicht als Spannungsteiler eingesetzt werden, da es zwischen Schleifer und Ende nur einen einstellbaren Widerstand darstellt, der in der Endstellung einen unendlich großen Wert aufweist. Aus diesem Grund wird in der Regel nur in der Tonblende einer Elektrogitarre verwendet und sorgt so in der Endstellung für etwas mehr "Höhen".

Potentiometer für die Gitarrenelektronik sind, aufgrund ihrer Achsen oder der zusätzlichen Schalter, Spezialbauteile, die es in der Regel nur im Musikfachhandel gibt. Natürlich kann man Potentiometer auch bei vielen Elektronikversendern erwerben, aber ob die dann immer so passen?

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