5. Stereomikrofone

Da die heute üblichen Mikrofone mit Nierencharakteristik für Interviews nur noch wenig Umgebungsgeräusche aufnehmen, nimmt man bei größer angelegten Interviews und Features gerne separat eine Atmo auf, die dem eigentlichen Interview nachträglich und wohl dosiert beigemischt werden kann. Die Umgebungsgeräusche sorgen für ein authentisches Klangbild; sie versetzen den Hörer an den Ort des Geschehens. Bei längeren Beiträgen steht die Atmo oft auch für sich selbst als akustisches Bindeglied zwischen Wortbeiträgen.

Da man selten so viel Zeit hat, aufwändige Mikrofonierungen vorzunehmen, arbeitet man in der Regel nicht mit mehreren Mikrofonen, sondern einem Stereomikrofon. Stereomikrofone sind fast ausnahmslos Kondensatormikrofone und benötigen daher eine Versorgungsspannung.

Hier gibt es verschiedene Varianten:

• Viele Stereomikrofone für den Reportageeinsatz lassen sich mit Batterien betreiben. Achtung: Manche Mikrofone benötigen recht exotische Photobatterien.
• Einige Mikrofone lassen sich mit Phantomspeisung betreiben, oft alternativ zur Batteriespeisung. Manche Stereomikros erfordern zwingend Phantomspeisung - informiere Dich vorher, ob Dein Mikrofonvorverstärker bzw. Aufnahmegerät eine solche Speisespannung zur Verfügung stellt.
• Einige wenige Stereomikros lassen sich mit so genannter Plug-in Power betreiben. Hierbei handelt es sich auch um eine Art Phantomspeisung, allerdings auf semiprofessionellem Niveau. Anders als bei richtiger 48V Phantomspeisung liefert Plug-in Power nur eine sehr geringe Spannung, und der Anschluss erfolgt unsymmetrisch über Stereo-Miniklinke. Speisung via Plug-In Power bieten einige - aber längst nicht alle - DAT-Recorder und semiprofessionelle Aufnahmegeräte. Mikrofone, die mit Plug-in Power betrieben werden können, lassen sich praktisch immer auch mit Batterien betreiben.

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