Mit dem Polyend Tracker Mini kann man überall Grooves entwickeln, Sounds basteln und Samples aufnehmen, denn das handliche Gerät ist optimal für den mobilen Einsatz ausgestattet. In Sachen Leistungsfähigkeit steht die Mini-Groovebox den großen Tracker-Modellen so gut wie in nichts nach. Der Sequenzer arbeitet auch hier nach dem Tracker-Konzept, bei dem Noten und Parameter übersichtlich als Zahlen oder einfache Anzeigen dargestellt werden. Für die Editierung von Samples gibt es jedoch auch eine präzise Wellenformdarstellung. Außerdem verfügt der Tracker Mini über Synth- und Drum-Engines und kann Samples selbst aufnehmen, sodass man ständig frisches Material zur Verfügung hat. Mit dem internen Akku ist für bis zu acht Stunden autonomen Betrieb gesorgt, in denen man zum Beispiel Umgebungsgeräusche sampeln und daraus im wahrsten Sinne des Wortes "urbane" Beats programmieren kann.
Der Polyend Tracker Mini ist ein Stereo-Sampler, der importierte und selbst aufgenommene Samples auf einer 16GB großen MicroSD-Karte speichert. Die Samples können im Gerät vielfältig editiert, in Slices zerteilt und mit Effekten bearbeitet werden. Darüber hinaus gibt es fünf Engines, die als monophone und polyphone VA-Synthesizer, FM-Synthesizer und Drum-Synthesizer zusätzliche Sounds erzeugen. Die Synth-Sounds lassen sich auch intern resamplen. Mit den 16 Tracks des Sequenzers lassen sich Samples und Synths als Patterns programmieren, die wiederum über ein Blockschema zu Songs zusammengestellt werden können. Über MIDI können Melodien auch mit einem externen Keyboard eingespielt werden. Mit der Mix&Master-Sektion lassen sich die Tracks intern mischen, um sie etwa für eine Live-Performance zu optimieren. Die Grooves können mit bis zu 14 Stereospuren parallel über USB in eine DAW gestreamt werden.
Besonders das Entwickeln von Ideen für neues Songmaterial liegt dem Polyend Tracker Mini. Das Gerät ist mit internem Akku, Mikrofon und beiliegendem Hardcase für den Transport und den mobilen Einsatz bestens gerüstet. So kann man völlig unabhängig und in Ruhe an jedem Ort neue Tracks skizzieren, die man später am Rechner weiter ausarbeitet. Das Tracker-Konzept unterscheidet sich jedoch deutlich von gängigen Sequenzern und Workstations, sodass Neueinsteiger hier wohl erst einmal umdenken müssen. Das handliche Gerät ist natürlich auch als Zuspieler von Beats und Sequenzen bei Live-Gigs geeignet, jedoch fehlen dem Tracker Mini die für eine intuitive Performance wichtigen Grid-Tasten der größeren Tracker-Modelle. Doch dank vollständiger MIDI-Implementation lassen sich alle Funktion auch mit einem angeschlossenem MIDI-Keyboard/Controller bedienen.
Polyend wurde 2015 im Nordosten Polens von Piotr Raczyńsky zusammen mit einer Gruppe engagierter Designer, Techniker, Programmierer und Musiker gegründet. Im Mittelpunkt steht bei der Firma die Entwicklung von neuen kreativen Möglichkeiten. Das erste veröffentlichte Produkt trug den Namen Perc und war eine Drummachine, die für positive Impulse auf dem Markt sorgte. Mit Seq und Poly wurden dann zwei Schnittstellen vorgestellt, mit denen Hard- und Softwareinstrumente gesteuert werden können. Weitere Produkte im Sortiment von Polyend sind verschiedene Module für ein Eurorack-Modular-System sowie der Medusa-Hybrid-Synthesizer, der in Kooperation mit dem griechischen Synthesizer-Hersteller Dreadbox entstanden ist.
Den Polyend Tracker Mini in den Rucksack gepackt und es kann losgehen. Man sucht sich einen inspirierenden Ort, an dem man atmosphärische Klänge für den Hintergrund, perkussive Geräusche für den Beat und die eigene Stimme über das eingebaute Mikro aufnehmen kann. Zurückgezogen an einem schattigen Plätzchen und mit angeschlossenen Kopfhörern werden die Samples dann geschnitten, optimiert, geloopt und mit passenden Effekten aufpoliert. Vielleicht hat man bereits eine vorbereitete Grundidee im Tracker Mini gespeichert und fügt die neuen Sounds nun ein. Der Beat wird individueller, der Groove bekommt ein neues Flair und mit den Synth-Engines programmiert man noch eine Bassline und passende Chords dazu. Zurück am heimischen Rechner wird das Ergebnis in die DAW übertragen, wo die Sounds und Spuren mit hochwertigen Plug-ins optimiert und der Song final abgemischt wird. Der Groove des Tages klingt gechillt aus.