Die deutsche Firma Engl entwickelt und fertigt seit den Achtzigern Vollröhrenverstärker, deren Klang heute insbesondere in härten Genres kaum mehr wegzudenken ist. Zahlreiche Vollverstärker, Vor- und Endstufen decken den Bedarf für E-Gitarristen vollumfänglich ab. Auf der Liste der Engl-Anwender finden sich unter anderem Ritchie Blackmore, Steve Morse, Marty Friedman und Judas Priest. Das vierkanalige Modell Savage 120 gehört zu den dienstältesten und beliebtesten Verstärkern des Herstellers aus dem bayerischen Tittmoning. Das Synergy-Modul greift diesen Sound auf und berücksichtigt dabei sogar Neuerungen der aktuellen MkII-Version.
Das Savage-Modul wurde wie auch die Engl-Verstärker durch Horst Langer konzipiert und bietet Crunch-/Leadkanäle mit einer gemeinsamen dreibandigen Klangregelung. Ein Kanal nutzt das sogenannte Rough-Voicing für straffe Rhythmen, der andere die Smooth-Variante für Solosounds. Beide Kanäle verfügen über eigene Lo/Hi-Gain-Umschaltungen, um bezüglich der Verzerrung exakt angepasst werden zu können. Hinzu kommt ein Contour-Schalter, der das Mittenspektrum zusätzlich beeinflusst. Ergänzend wurde die Klangabstimmung so angepasst, dass das Modul sowohl mit den Synergy-Produkten, wie etwa der Stereoendstufe Syn-5050 aber auch den Engl-eigenen Endstufen harmoniert.
Das Savage-Modul liefert gleichermaßen Crunch-, moderne Metal- und mittenbetonte Solosounds. Das eröffnet eine Reihe von möglichen Anwendungen, die keinesfalls nur das Metalgenre abdecken, in denen der Savage 120 einen ausgezeichneten Ruf genießt. Der High-Gain-Sound ist schnell, straff und modern sowie gleichzeitig durchsetzungsfähig abgestimmt. Ideal für typische Metalrhythmen mit vielen gedämpften Anschlägen, aber auch stabil in tiefen Stimmungen. Der zweite Kanal zeigt die eher warme Variante des Savage-Sounds. Darüber hinaus lässt sich jeder der beiden Kanäle auch im Low-Gain-Modus betreiben, weshalb sich auch eigenständige Crunchsounds bestens umsetzen lassen.
Hinter dem Herstellernamen Synergy steht der kalifornische Vertrieb Boutique Amps Distribution. Die Marke Synergy offeriert eine komplette Produktpalette von Vollröhrenverstärkern, Vorverstärkern und zugehörigen Boxen. Die Besonderheit dabei ist die modulare Ausführung der Vorstufe, die den Systemen eine hohe Klangflexibilität, Erweiterbarkeit und damit Zukunftssicherheit ermöglicht. Die zugehörigen Vorstufenmodule sind in zahlreichen Varianten verfügbar und entstehen oft in Zusammenarbeit mit namhaften Verstärkerbauern wie Friedman, Diezel, Engl, Soldano oder Fryette, deren Schaltungen in das Modulformat portiert wurden. So lässt sich der Klangcharakter des Verstärkers nach Belieben und entsprechend des jeweiligen Einsatzgebiets, live und im Studio, immer wieder neu definieren.
Mit diesen Modul holt man sich die High-Gain- und Crunch-Sounds des Savage 120 in sein Synergy-System. Das ist live aber auch für die nächste Studiosession ein echter Vorteil. Dazu ist dieses Modul auch eine ideale Ergänzung für jedes Clean-Modul oder das klassischer abgestimmte Friedman-Kombimodul BE-BB. Im Studioeinsatz ermöglicht der schnelle Modultausch ohnehin jederzeit ein grundsätzliches Verändern der Klangcharakteristik binnen weniger Sekunden. Letztlich reichen Syn-1 oder Syn-2 und dieses Modul, um jeden vorhandenen Röhrenverstärker mit seriellem Effektloop in einen vielseitigen High-Gainer zu verwandeln.
Klangvielfalt durch modulare Röhrenvorstufe
Das von Bruce Egnater entwickelte und patentierte Modular Tube System (MTS) wurde im Jahre 2000 vorgestellt. Es handelt sich um ein Verstärkersystem, bei dem die Vorstufe über röhrenbestückte Einschübe mit variablen Klangmodulen bestückt werden kann. Der jeweilige Vor- oder Vollröhrenverstärker ist so im Klangcharakter wandelbar. Neben den ein- und zweikanaligen Modulen von Egnater wurde das System über mehrere Jahre an Randall lizenziert, die etliche einkanalige Module anboten. Inzwischen bietet der Hersteller Synergy das System in technisch aktualisierter aber rückwärtskompatibler Version an. Hier finden sich durchweg neue Module sowie passende Vor- und Vollverstärker mit entsprechenden Einschüben. Synergy-Module verfügen stets über zwei Kanäle mit eigenen Gain- und Pegelreglern sowie wenigstens einen mehrbandigen Equalizer.