Mit dem T/DLX-Modul hat Synergy den zweiten klassischen US-amerikanischen Cleansound im Visier. In den Sechzigern konzipiert, stehen die Tweed- und Deluxe-Röhrenverstärker von Fender bis heute für einen mächtigen und offenen Cleanton – von Jazz über Funk und Country bis hin zu unvergesslichen Klängen im Pop. Aber auch aufbrechender Crunch gehört ins Portfolio. Da es über die Jahrzehnte unterschiedliche Modelle des Originals gab, darf man dieses Modul nicht als Nachbau, sondern als Versuch verstehen, die Inspiration dieser Verstärkerlegenden einzufangen, die man von Larry Carlton, Neil Young und sogar Steve Jones von den Sex Pistols kennt.
Das zweikanalige Modul ist außergewöhnlich üppig ausgestattet. Es bietet vollständig unabhängige Kanäle mit dreibandigen Klangregelungen sowie dreistufigen Bright- und Tight-Schaltern. Damit lässt sich im Unterschied zum Original flexibel mit zwei Klangvarianten arbeiten und beispielsweise ein glasig unverzerrter und ein Crunchsound vorhalten. Genauso lassen sich aber auch zwei Cleansounds umsetzen: Einmal druckvoll und transparent und einmal in einer abgedunkelten explizit pedaltauglichen Klangvariante. Weiterhin könnte man auch klassische und im Bassbereich straffer abgestimmte Sounds miteinander kombinieren. Mehr Funktionalität auf kleinstem Raum wird man in einem röhrenbestückten System, kaum finden.
Kaum ein Gitarrist, der keine Verwendung für die berühmten knackigen Cleansounds keine Verwendung hätte – immer eine tolle Kombination mit Stratocaster- und Telecaster-Modellen. Aber auch amerikanischer Crunch, Country-Rock, Blues und AOR lässt sich dieser Schaltung überzeugend entlocken – sogar in zwei Kanälen und flexibel anpassbar an das Instrument. Konzeptionell verzichtet man in der Vorstufe auf einen Vibratoeffekt und den integrierten Federhall, allerdings bietet die Pedalwelt hierfür jede Menge Unterstützung. Wer diesen Sound liebt, kann ihn nun ganz einfach im Modulformat seinem Synergy-System hinzufügen.
Hinter dem Herstellernamen Synergy steht der kalifornische Vertrieb Boutique Amps Distribution. Die Marke Synergy offeriert eine komplette Produktpalette von Vollröhrenverstärkern, Vorverstärkern und zugehörigen Boxen. Die Besonderheit dabei ist die modulare Ausführung der Vorstufe, die den Systemen eine hohe Klangflexibilität, Erweiterbarkeit und damit Zukunftssicherheit ermöglicht. Die zugehörigen Vorstufenmodule sind in zahlreichen Varianten verfügbar und entstehen oft in Zusammenarbeit mit namhaften Verstärkerbauern wie Friedman, Diezel, Engl, Soldano oder Fryette, deren Schaltungen in das Modulformat portiert wurden. So lässt sich der Klangcharakter des Verstärkers nach Belieben und entsprechend des jeweiligen Einsatzgebiets, live und im Studio, immer wieder neu definieren.
Die Fender-Klassiker sind in ihren unterschiedlichen Varianten zurecht in vielen Genres zuhause und ständig im Studio- und Bühnenbetrieb gefragt. Das Synergy T/DLX ist den Originalen klanglich durchaus glaubhaft auf der Spur und für einen Bruchteil des Preises mit höherer Flexibilität nutzbar. Als Teil des Synergy-Systems lässt sich dieses Modul mit beliebigen anderen Modulen mischen – von diversen britischen Crunchvarianten bis hin zu Boutique-Schaltungen. Kompakt in einem Voll- oder Vorverstärker nutzbar und mit der Ausnahme des Syn-1 sogar über MIDI schaltbar. Dank der freien Kombinierbarkeit mit den Synergy-Verstärkern und anderen Endstufen lässt sich dieser Sound hier zudem auch mit unterschiedlicher Ausgangsleistung nutzen.
Klangvielfalt durch modulare Röhrenvorstufe
Das von Bruce Egnater entwickelte und patentierte Modular Tube System (MTS) wurde im Jahre 2000 vorgestellt. Es handelt sich um ein Verstärkersystem, bei dem die Vorstufe über röhrenbestückte Einschübe mit variablen Klangmodulen bestückt werden kann. Der jeweilige Vor- oder Vollröhrenverstärker ist so im Klangcharakter wandelbar. Neben den ein- und zweikanaligen Modulen von Egnater wurde das System über mehrere Jahre an Randall lizenziert, die etliche einkanalige Module anboten. Inzwischen bietet der Hersteller Synergy das System in technisch aktualisierter aber rückwärtskompatibler Version an. Hier finden sich durchweg neue Module sowie passende Vor- und Vollverstärker mit entsprechenden Einschüben. Synergy-Module verfügen stets über zwei Kanäle mit eigenen Gain- und Pegelreglern sowie wenigstens einen mehrbandigen Equalizer.