Steve Vai braucht man nicht lange vorzustellen. Kaum ein Rockgitarrist, der diesen Virtuosen nicht kennt und respektiert. Vai begann seinen Weg bei Frank Zappa, spielte für David Lee Roth und Whitesnake und ist seit Jahren als Solokünstler weltweit erfolgreich. Es will schon etwas heißen, wenn dieser Ausnahmemusiker sich für das Synergy-Verstärkersystem entschieden hat und seinen Namen zusätzlich für ein Signature-Modul hergibt – erstmals bei Synergy und dazu in neongrün und mit edleren Potis. Neben einem Cleankanal mit klassisch amerikanischer Abstimmung findet sich hier erwartungsgemäß auch Vais herrlich singender und ausdrucksstarker Solosound.
Zwei vollwertige Kanäle mit eigenen dreibandigen Klangregelungen und doppelten Voicing-Schaltern bilden die Ausgangsbasis für ein vielfältiges Klangspektrum. Kanal 1 ist dabei eine an die Anforderungen von Steve Vai angepasste Version des Bman-Moduls, das für warme und leicht aufbrechende Cleansounds nach amerikanischem Vorbild steht und über Bright- und Fat-Schalter an das Instrument und eventuelle Pedale anzupassen ist. Kanal 2 orientiert sich an Vais etabliertem singenden Soloton. Auch hier gibt es einen Bright-Schalter sowie einen Boost, mit dem sich die Gainreserven je nach Anwendung nochmals ausbauen lassen.
Keine Frage: Nicht nur Vai-Fans werden dieses Modul lieben, sondern auch Gitarristen, die den perfekten Soloton suchen. Tatsächlich ist der hier gebotene verzerrte Ton genau dafür konzipiert, Single-Notes mit viel Sustain und Mittenfrequenzen definiert und mit Ausdruck zu übertragen. Damit lässt sich dieser Ton von Pop über Rock bis hin zu Metal überall nutzen, einschließlich für rasend schnelle Läufe. Mehr aber noch: Dieses Modul birgt eben auch einen zusätzlichen klassischen Cleankanal, der bestens mit vorgeschalteten Pedalen harmoniert. Somit kann man mit dem Steve Vai Signature Modul mehrere gänzlich unterschiedliche Klangcharakteristika abdecken.
Hinter dem Herstellernamen Synergy steht der kalifornische Vertrieb Boutique Amps Distribution. Die Marke Synergy offeriert eine komplette Produktpalette von Vollröhrenverstärkern, Vorverstärkern und zugehörigen Boxen. Die Besonderheit dabei ist die modulare Ausführung der Vorstufe, die den Systemen eine hohe Klangflexibilität, Erweiterbarkeit und damit Zukunftssicherheit ermöglicht. Die zugehörigen Vorstufenmodule sind in zahlreichen Varianten verfügbar und entstehen oft in Zusammenarbeit mit namhaften Verstärkerbauern wie Friedman, Diezel, Engl, Soldano oder Fryette, deren Schaltungen in das Modulformat portiert wurden. So lässt sich der Klangcharakter des Verstärkers nach Belieben und entsprechend des jeweiligen Einsatzgebiets, live und im Studio, immer wieder neu definieren.
Im Zentrum von Steve Vais Klanguniversum steht sein exzellenter klassischer Soloton, der seine Phrasierungen in verschiedenen Zerrgraden singend und dynamisch ausdrucksstark rüberbringt, aber natürlich auch prädestiniert für virtuose Shred-Einlagen ist. Sologitarristen haben hier einen Sound zu Hand, der exakt für diese Aufgabe ausgelegt ist. Das ist live aber auch für Aufnahmen aller Art praktisch. Da zusätzlich auch ein charakterstarker Cleankanal bereitsteht, der auch prächtig mit Pedalen harmoniert, ist das Einsatzgebiet entsprechend groß. Womöglich spart man sich mit diesem Zweikanaler sogar die Notwendigerkeit weiterer Module.
Klangvielfalt durch modulare Röhrenvorstufe
Das von Bruce Egnater entwickelte und patentierte Modular Tube System (MTS) wurde im Jahre 2000 vorgestellt. Es handelt sich um ein Verstärkersystem, bei dem die Vorstufe über röhrenbestückte Einschübe mit variablen Klangmodulen bestückt werden kann. Der jeweilige Vor- oder Vollröhrenverstärker ist so im Klangcharakter wandelbar. Neben den ein- und zweikanaligen Modulen von Egnater wurde das System über mehrere Jahre an Randall lizenziert, die etliche einkanalige Module anboten. Inzwischen bietet der Hersteller Synergy das System in technisch aktualisierter aber rückwärtskompatibler Version an. Hier finden sich durchweg neue Module sowie passende Vor- und Vollverstärker mit entsprechenden Einschüben. Synergy-Module verfügen stets über zwei Kanäle mit eigenen Gain- und Pegelreglern sowie wenigstens einen mehrbandigen Equalizer.