Der Mark IIC+ gehört zu den legendärsten Gitarrenverstärkern überhaupt. Längst wird dieser Verstärker nicht mehr hergestellt und wird als begehrte Rarität zur teuren Preisen gehandelt. Der Mark IIC+ offeriert einen erstklassigen Clean-Sound, ließ sich aber auch, etwa von Metallica für brettharte Rhythmus-Sounds oder für flüssig-singende Leads nutzen. Bis heute ist das Original der erklärte Favorit von John Petrucci. Um den Klang dieser Legende in einem Modul einzufangen, beauftragte Synergy niemand geringeren als Steven Fryette, der über Jahre bei Valley Arts eine namhafte Kundschaft mit genau diesen Verstärkern ausstattete und die entsprechenden Schaltungen wartete und somit bestens kennt. Ein ganz besonderes Modul, dass natürlich nicht auf den charakteristischen fünfbandigen graphischen Equalizer verzichtet.
Steven Fryette war an der Umsetzung der Synergy-Serie beteiligt und durch seine Kenntnis der Mark-Produktlinie für die Konzeption eines entsprechenden Moduls prädestiniert. Der IICP greift die Idee des Originals auf: Die Kanäle Clean und Lead interagieren aufgrund einer gemeinsamen Gainstufe wie im Original miteinander. Je Kanal gibt es zwei Schaltoptionen für eine gainabhängige Höhenbetonung und einen Versatz des Mittenspektrums. Es folgt die gemeinsame dreibändige Klangregelung, die vor der Zerrstufe des Leadkanals liegt und so das Spielgefühl deutlich beeinflusst. Auch ein Presence-Regler zur Abstimmung des Höhengehalts fehlt nicht. Schließlich gibt es den berühmten graphischen EQ, der sich global oder mit dem Lead-Kanal zuschalten lässt und eine markante Umformung des Signals zulässt. Mit einer typischen Mittensenke gelangt man dabei so zu durchsetzungsfähigen, schnellen und straffen High-Gain-Sounds.
Die Schaltung des IICP ist ausgesprochen vielseitig und damit nicht wirklich auf ein Genre festgelegt. Durch kaskadierte Gainstufen lassen sich gleichermaßen Clean-, Crunch-, Rhythmus- und High-Gain-Solosounds erreichen, die von Nashville bis hin zur großen Rockbühne eingesetzt werden. Dazu kann auch das Spielgefühl durch die konventionelle Klangregelung umfassend beeinflusst werden. Grundsätzlich verfügt das Signal über ein markantes Mittenspektrum, die durch den graphischen Equalizer effizient umgeformt werden kann. So lässt sich den Mitten die Intensität nehmen, Druck im Bass bei straffen Einstellungen genieren und Biss erzeugen. Im IICP ist durch die echte Zweikanaligkeit der sinnvolle Einsatz zweier Sounds möglich, die aufgrund der interagierenden Schaltung stets gut miteinander harmonieren.
Hinter dem Herstellernamen Synergy steht der kalifornische Vertrieb Boutique Amps Distribution. Die Marke Synergy offeriert eine komplette Produktpalette von Vollröhrenverstärkern, Vorverstärkern und zugehörigen Boxen. Die Besonderheit dabei ist die modulare Ausführung der Vorstufe, die den Systemen eine hohe Klangflexibilität, Erweiterbarkeit und damit Zukunftssicherheit ermöglicht. Die zugehörigen Vorstufenmodule sind in zahlreichen Varianten verfügbar und entstehen oft in Zusammenarbeit mit namhaften Verstärkerbauern wie Friedman, Diezel, Engl, Soldano oder Fryette, deren Schaltungen in das Modulformat portiert wurden. So lässt sich der Klangcharakter des Verstärkers nach Belieben und entsprechend des jeweiligen Einsatzgebiets, live und im Studio, immer wieder neu definieren.
Das Synergy-Verstärkersystem zeichnet sich durch Modularität aus. Da kommt es gerade recht, wenn man im Studio oder für Liveanwendungen auf maßgeschneiderte Klänge zurückgreifen kann, für die man sonst dedizierte und teils rare Verstärker bemühen müsste. Das IICP bringt den eigenständigen und außerordentlich vielseitigen Sound der "Mark-Serie“ in kompetenter Weise in das Modularformat. Von Clean, singenden Leadsounds bis hin zur Stakkato-Salve nach Metallica-Vorbild hat dieses Modul alles drauf und trifft dabei durchaus den Charakter der gesuchten Originale. Nicht zu vergessen: Der IICP gehört zu den wenigen Modulen, die Clean- und Gainkanäle miteinander kombinieren.
Klangvielfalt durch modulare Röhrenvorstufe
Das von Bruce Egnater entwickelte und patentierte Modular Tube System (MTS) wurde im Jahre 2000 vorgestellt. Es handelt sich um ein Verstärkersystem, bei dem die Vorstufe über röhrenbestückte Einschübe mit variablen Klangmodulen bestückt werden kann. Der jeweilige Vor- oder Vollröhrenverstärker ist so im Klangcharakter wandelbar. Neben den ein- und zweikanaligen Modulen von Egnater wurde das System über mehrere Jahre an Randall lizenziert, die etliche einkanalige Module anboten. Inzwischen bietet der Hersteller Synergy das System in technisch aktualisierter aber rückwärtskompatibler Version an. Hier finden sich durchweg neue Module sowie passende Vor- und Vollverstärker mit entsprechenden Einschüben. Synergy-Module verfügen stets über zwei Kanäle mit eigenen Gain- und Pegelreglern sowie wenigstens einen mehrbandigen Equalizer.