Ich habe mir den reface CS gekauft, weil ich schon immer einen Synthesizer besitzen wollte, an dem ich manuell den Klang direkt einstellen kann. Derzeit spiele ich Keyboard nur für mich oder im kleinen Bekanntenkreis, zur Bühnentauglichkeit kann ich somit noch keine Aussagen tätigen.
Klang
Schon beim ersten Anspielen des Synths wurde mir schnell klar, dass die eingebauten Lautsprecher knapp über dem Niveau einer tragbaren Spielkonsole liegen. Man sollte ihn also tunlichst an ?richtige? Lautsprecher anschließen oder einen Kopfhörer benutzen, um den Sound beurteilen und genießen zu können. Und da gibt es wahrlich einiges zu genießen. Von Klängen, die von einem Amboss stammen könnten über warmklingende Glocken bis zu sphärenhaften Klangwolken ist, wenn nicht alles, aber eine Menge möglich. Man sollte sich somit etwas Zeit eingeplant haben, wenn man den Synth ausprobiert. Lediglich der Einsatz verschiedener Oszillatoren gleichzeitig ist nicht möglich, da man sich per Schieberegler für einen Typ entscheiden muss.
Hervorheben möchte ich, dass ich keinen Unterschied im Klang zwischen monophon und polyphon feststellen konnte, wenn man nur einen Ton spielt. Die Polyphonie ist nicht abgespeckt. Das Verändern der Klangverlaufes kommt im monophonen Modus beim Legato-Spielen natürlich voll zum Tragen.
Tastatur intern/extern
Die Mini-Tastatur ist von einer Qualität, die man sich gerne bei größeren Tastaturen wünscht. Sie ist allerdings wirklich Mini, so dass ich den CS per Midi mit meinem MOXF 8 verbunden habe. Die Mini-Midi-Buchse erweist sich dabei als recht fummelig, so dass ich in Sorge war, die kleinen Pins zu verbiegen, was glücklicherweise bis dato nicht passiert ist. Ich möchte dabei noch erwähnen, dass die Klangerzeugung des CS nicht anschlagdynamisch reagiert, auch wenn die Mini-Tastatur diese Funktionalität besitzt.
MIDI
Yamaha hat es dem Anwender einfach gemacht. Sobald das Midi-Kabel eingesteckt ist und man sein großes Keyboard auf Midi-Ausgabe eingestellt hat, kann es losgehen. Der Oktav-Schalter am CS wirkt dabei nur auf die eingebaute Tastatur, nicht auf die angeschlossene.
Solange man nur ein reface zur Zeit an ein Midi-Leyboard anschließt, ist alles in Ordnung. Wenn man aber zwei oder gar mehre mit einer Tastatur spielen will, stößt man auf ein Problem: Alle reface arbeiten im Omni-Mode, reagieren also auf alle 16 Midi-Kanäle. Dieser lässt sich derzeit an den Geräten auch nicht abschalten, zumindest nicht mit den Bedienelementen. Ob es mit einem PC geht, konnte ich mangels Kenntnis der Materie noch nicht ergründen. Da nützt es folglich auch nichts, wenn ich bei meinem MOXF im Tastatursplitting unterschiedliche Midi-Kanäle einstelle. Hier sollte Yamaha eventuell noch einen Patch nachschieben, denn die reface sind in meinen Augen ideale Expander.
Fazit:
Der CS ist ein kleines Gerät mit großem Klang und hohem Spielwert, ohne dabei ein Spielzeug zu sein. Man bekommt richtig Lust, auch die anderen reface auszuprobieren. Wer einen einfach zu bedienen analog klingenden Synth sucht, sollte sich den reface CS auf jeden Fall einmal (an Lautsprecher angeschlossen) anhören und anspielen.