Mit ihrer Groove-orientierten und Sample-basierten Arbeitsweise ist um die Akai MPC-Maschinen eine feste Community gewachsen. Das Einspielen über die inzwischen legendären 4x4-Pads, mit denen Drums und Samples getriggert werden, hat eine eigene Ästhetik entwickelt, die vor allem im Hip Hop-Lager viele Anhänger hat. Mit der neuen MPC-Workstation erweitert Akai das Konzept, indem mit dem Keyboard und den installierten Plugin-Instrumenten ein größerer Kreis an Musikern angesprochen wird, die typische MPC-Grooves mit eigenen Melodien, Harmonien und vielfältigen Sounds kombinieren und parallel dazu Vocals und Instrumente in der Workstation aufnehmen wollen. Wie alle MPCs kann auch die Keyboard-Version externe Geräte ansteuern und komplexe Setups verwalten, wodurch sie zur Zentrale eines Studios ohne DAW wird.
Das Keyboard besitzt eine anschlagdynamische 61er Tastatur sowie 16 dynamische Pads zum Einspielen. Mit 4GB RAM, Quad ARM Prozessor, WLAN/Bluetooth und SATA-Slot ist das Keyboard leistungsfähiger als die bisherigen MPC-Maschinen ausgestattet. Es sind 25 Plugins implementiert, die ein großes Spektrum an akustischen Instrumenten, E-Pianos, Synthesizern und Drums bereitstellen. Die Instrumente und Sample-Sets können intern gemischt und mit einer Auswahl an über 100 Effekten bearbeitet werden. Die Workstation besitzt ein Audiointerface mit zwei hochwertigen Mic-Preamps worüber Samples, aber auch komplette Vocal- und Instrumenten-Parts aufgenommen werden können. Diese lassen sich in acht Audio-Tracks neben den 128 MIDI-Spuren des Sequenzers für komplette (Vor)-Produktionen arrangieren. Über die USB-, MIDI- und CV/Gate-Anschlüsse ist es möglich, weitere Synthesizer und Interfaces anzubinden.
Ob man die Arbeitsweise am Rechner oder mit Hardware bevorzugt, ist keine Frage von "besser" oder "schlechter", sondern eine persönliche Entscheidung. Sampling-Grooveboxen wie die MPC haben sich vor allem im Hip Hop-Sektor etabliert. Für Musikstile, die mehr melodiöse Bestandteile und ein harmonisches Gefüge haben, ist MPC Key 61 mit dem Keyboard und den Plug-in-Instrumenten deutlich flexibler gerüstet, womit die "DAW-less"-Produktionsweise auch für anspruchsvollen R&B, progressiven Pop, Vocal-House oder treibenden Drum'n'Bass besser zugänglich wird. Ohne Bildschirm und Maus kann man sich ganz auf Hände, Gehör und Gefühl verlassen, hat aber trotzdem alle Werkzeuge und Optionen für moderne Musikproduktionen parat.
Die Marke Akai Professional hat ihren Ursprung im japanischen Traditionsunternehmen Akai, das zum Zeitpunkt seiner Gründung 1929 zunächst Elektromotoren und etwas später auch Tonbandgeräte und Hi-Fi-Produkte herstellte. Spätestens seit 1988 steht der Name Akai schließlich aber auch für Hip-Hop wie kaum ein anderer. Mit der Entwicklung des ersten MIDI-Production-Centers, oder kurz MPC, das in Zusammenarbeit mit Roger Linn entstand, gelang Akai ein legendärer Wurf: Das MPC prägt den Sound von Hip-Hop- und Elektromusik noch bis heute maßgeblich. Bekannte Nutzer der MPC-Reihe sind u. a. DJ Shadow, Eminem und Kanye West. Heute ist Akai bekannt für seine robusten und vielseitigen USB-MIDI-Controller, zu denen nicht zuletzt die langlebige APC-Reihe von Ableton-Controllern gehört.
Obwohl die MPC Key 61 mit Sampler, Sequenzer und Plugins bereits umfassend ausgestattet ist, lässt sich die Produktionszentrale mit externem Equipment erweitern. Via USB können bis zu 32 MIDI-Geräte angesteuert werden. Passend dazu ist eine Erweiterung der Audioeingänge mit einem class compliant Audio-Interface möglich. Ebenso können analoge Synthesizer und Modularsysteme über die 8 konfigurierbaren CV/Gate-Buchsen angesteuert werden, von denen man zum Beispiel Sounds und Sequenzen aufnehmen und im Sampler dann weiterbearbeiten kann. Für große Projekte kann die MPC Key 61 über die mitgelieferte MPC2 Desktop-DAW verbunden werden. Darüber lassen sich noch mehr Spuren sowie zusätzliche VST/AU-Plug-ins nutzen und das Keyboard in die Software integrieren. Alternativ kann MPC2 wiederum in anderen DAWs als Plug-in verwendet werden.