Neben den großen Fagottkonzerten von Wolfgang Amadeus Mozart und Carl Maria von Weber, um nur einige zu nennen, gibt es eine beachtliche Anzahl von Kammermusiken (Quartette, Quintette, Sextette, Oktette - mit und für Fagott) sowie Fagottsonaten mit Klavierbegleitung. Auch in vielen großen Orchesterwerken gibt es exponierte Fagott-Soli - hier einige Beispiele: "Der Bolero" (v. Maurice Ravel) - "Der Zauberlehrling" (v. Paul Dukas) " "Le Sacre du Printemps" und "Der Feuervogel (v. Igor Strawinski) " aus der Peer Gynt-Suite "In der Halle des Bergkönigs" (v. Edvard Grieg) und so weiter ... es würde diesen Rahmen sprengen, wollte man hier sämtliche großen Fagott-Soli zusammentragen.
Hier noch ein heißer Tipp für unsere jugendlichen "Einsteiger":
Macht Euch Laune auf das Fagott und hört Euch die Sonatinen für Fagott und Klavier von "Alexandre Tansman" - "Henri Dutilleux" - "Paul Hindemith" und "Camille Saint-Saëns" an. Diese Komponisten brechen mit allen Fagott-Klischees, mehr noch, sie streifen teilweise den "Jazz"!
Die Fagott - Trios von z.B. Julius Weissenborn und Adolf Bergt sind für Fagottisten unbedingt ein "Muss". Hier zeigt sich das Fagott von einer Seite, die Ihr wahrscheinlich nicht erwartet hättet ...!
Übrigens ... langweilig wird das Fagottspielen mit Sicherheit nicht, denn allein Antonio Vivaldi (1678-1741) schrieb 39 Fagottkonzerte.
Der große Bruder des Fagotts ist das Kontrafagott.
Die Notation entspricht der des Fagotts, jedoch klingt das Kontrafagott eine Oktave tiefer. Lediglich der Tenorschlüssel entfällt, da das Kontrafagott über einen geringeren Tonumfang verfügt (ca. 2,5 Oktaven). Die Grifftechnik des Kontrafagotts ist noch etwas grober, als beim Fagott. In Musikerkreisen ist das Kontrafagott gerne ein ausgiebiges Ziel des liebevollen Spottes. Bezüglich der tiefen Mechanik fielen auch schon Vergleiche wie "ein Scheunentor schließen ...".