Stell Dir vor, Dein kleines Studio läuft. Alles ist verkabelt und installiert, Du hast die ersten Aufnahmen gemacht und zu fertigen Songs gemischt. Nun soll aus der Produktion vielleicht eine CD entstehen. Der Mix muss gemastert werden. Was verbirgt sich hinter dem Begriff "Mastern" bzw." Mastering"?
Der Prozess des Mastering beinhaltet heute die Teilbereiche Audio-Mastering, Pre-Mastering und Mastering.
Hier werden Deine fertigen und summierten Stereo-Mischungen (nicht die Einzelspuren) weiter verfeinert. Du kannst den Frequenzgang mit hochwertigen Equalizern und Filtern ausbalancieren, die Dynamik mit Kompressor/Limiter optimieren und die Räumlichkeit der Aufnahme mit einem hochwertigen Reverb und Stereobasisverbreiterung weiter veredeln. All diese Modifikationen spielen sich im Nuancenbereich ab und sind nicht gravierend, machen allerdings aus einem guten Mix einen exzellenten Mix – das i-Tüpfelchen also. Alle Bearbeitungsschritte können rein digital im Rechner, analog mit besonders hochwertigen analogen Signal-Prozessoren oder in einem gemischten Workflow durchgeführt werden. In diesen Bereich fällt aber auch das komplette Themengebiet der Audio-Restauration, das Entfernen von Rauschen (De-Noising), Clicks (De-Clicking), Crackles (De-Crackling), die Rekonstruktion der Obertöne, z. B. bei alten Tonbandaufnahmen mit Exciter oder Vitalizer.
Um diesem rein technischen Prozess kümmert sich das Presswerk. Hier wird aus Deinen Daten das Glas-Master erstellt, der Negativ-Abdruck aus dem die CDs dann mechanisch vervielfältigt werden.
Das hängt vom Aufwand ab, den man betreiben möchte. Für ein rein digitales Mastering benötigt man eine Masteringsoftware. Damit kann man nicht nur das Audio-Mastering durchführen, sondern auch das Pre-Master erstellen. Im Gegensatz zu dem reichhaltigen Angebot an Sequencer-Programmen, gibt es bei den Masteringprogrammen praktisch kaum Auswahl. Abgesehen von den drei High-End-Systemen Sonic Studio, Pyramix (Merging Technologies), SADiE gibt es praktisch nur Steinberg Wavelab. Reichen Dir die Audio-Bearbeitungsmöglichkeiten nicht aus, muss man hochwertige PlugIns von Drittherstellern zukaufen, z. B.:
Willst Du für das Mastering lieber analoge Komponenten einsetzen, dann sollte eine hochwertiger Mastering-Equalizer und -Kompressor im Studio stehen. Allerdings kann das schnell sehr teuer werden. Im Heimbereich sollte man eher in gute PlugIns investieren. Die heutigen PlugIns, gerade die Emulationen bekannter analoger Klassiker, sind extrem gut und kosten nur einen Bruchteil der Originale. Solltest Du dennoch ein Faible für analoges Equipment haben und die Investition nicht scheuen, hier einige typische Hardware-Prozessoren, die im Audio-Mastering eingesetzt werden: