Dave Friedman darf man getrost als Prominenz unter den Verstärkerbauern bezeichnen. Jahrelange Erfahrungen beim Umbau von Verstärkern, ein exzellentes Ohr und eine illustre Kundschaft, die von Steve Stevens, Jerry Cantrell und Phil X bis hin zu Serviceaufgaben für Steve Vai und dem leider verstorbenen Eddie Van Halen reicht, zeigen, dass dieser Ruf berechtigt ist. Immerhin gehören seine eigenen Verstärker zu den erfolgreichsten Boutiquegeräten am Markt. Gleichzeitig hat es Dave Friedman verstanden, seine eigene edle Variante des britischen Rocksounds zu schaffen, die er gekonnt zwischen JTM45 und Hot-Rod-800er-Sound variiert. Der klassische Friedman-High-Gain-Sound hört auf den Namen Hairy Brown Eye, kurz HBE, und ist bei Synergy als dediziertes Modul zu haben.
Die High-Gain-Variante im Dave-Friedmann-Klangportfolio ist das Hairy Brown Eye. Dabei kommt eine zusätzliche Gainstufe einer 12AX7 für erweiterte Gainreserven und eine höhere Sättigung sowie ein etwas anderes Voicing zum Einsatz. Der Sound bleibt typisch britisch mit der perfektionierten Wärme und Fülle des Friedman-Tons. Die Gainreserven und die Sättigung liegen höher als im Schwesterkanal/-modul BE, sodass sich dieser Sound perfekt für Solosounds eignet. Auch dieses Modul ist geradlinig konzipiert: zwei Kanäle mit Gain- und Pegelreglern sowie ein gemeinsamer dreibandiger Equalizer. Auf Schaltoptionen wurde verzichtet, weshalb die beiden Kanäle stets perfekt miteinander harmonieren.
Das HBE-Modul ist die perfekte High-Gain-Ergänzung zum BE. Hier findet sich britischer Hot-Rod-Sound mit der typischen produktionsreifen Note von Dave Friedman, bestens geeignet für satte Rocksounds und Soli. Damit ist dieser Sound typischerweise im Rock, Hardrock und im klassischen Heavy Metal zuhause und setzt sich dabei im Bandgefüge bestens durch. Das zweikanalige Konzept der Schaltung, die natürlich durch Dave Friedman höchstselbst umgesetzt wurde, erlaubt es dabei, diesen Sound in zwei Gainintensitäten und Pegeln zu nutzen und damit zwei Einstellungen für unterschiedliche Songparts oder Instrumente vorzuhalten. Das bietet nicht einmal das renommierte Original BE-100.
Hinter dem Herstellernamen Synergy steht der kalifornische Vertrieb Boutique Amps Distribution. Die Marke Synergy offeriert eine komplette Produktpalette von Vollröhrenverstärkern, Vorverstärkern und zugehörigen Boxen. Die Besonderheit dabei ist die modulare Ausführung der Vorstufe, die den Systemen eine hohe Klangflexibilität, Erweiterbarkeit und damit Zukunftssicherheit ermöglicht. Die zugehörigen Vorstufenmodule sind in zahlreichen Varianten verfügbar und entstehen oft in Zusammenarbeit mit namhaften Verstärkerbauern wie Friedman, Diezel, Engl, Soldano oder Fryette, deren Schaltungen in das Modulformat portiert wurden. So lässt sich der Klangcharakter des Verstärkers nach Belieben und entsprechend des jeweiligen Einsatzgebiets, live und im Studio, immer wieder neu definieren.
Geschmackvolle High-Gain- und Solosounds nach britischem Vorbild sind live und im Studio ständig gefragt und werden hier in Boutique-Qualität und authentischer Röhrentechnik geliefert. Natürlich lässt sich dieses Modul sinnvoll mit beliebigen anderen Synergy-Produkten kombinieren. Naheliegend sind beispielsweise die Modell BE oder BE-BB, mit denen man als Gitarrist dem BE-100 ziemlich dicht auf der Spur ist und sogar über eigene Klangregelungen pro Hauptkanal verfügt. In der Kombi Syn-2, Syn-5050 und den Modulen BE-BB und HBE erhält man beispielsweise eine Stereoversion des BE-100 mit vier per MIDI-schaltbaren Kanälen auf gerade zwei Höheneinheiten im transportfreundlichen Rackformat.
Klangvielfalt durch modulare Röhrenvorstufe
Das von Bruce Egnater entwickelte und patentierte Modular Tube System (MTS) wurde im Jahre 2000 vorgestellt. Es handelt sich um ein Verstärkersystem, bei dem die Vorstufe über röhrenbestückte Einschübe mit variablen Klangmodulen bestückt werden kann. Der jeweilige Vor- oder Vollröhrenverstärker ist so im Klangcharakter wandelbar. Neben den ein- und zweikanaligen Modulen von Egnater wurde das System über mehrere Jahre an Randall lizenziert, die etliche einkanalige Module anboten. Inzwischen bietet der Hersteller Synergy das System in technisch aktualisierter aber rückwärtskompatibler Version an. Hier finden sich durchweg neue Module sowie passende Vor- und Vollverstärker mit entsprechenden Einschüben. Synergy-Module verfügen stets über zwei Kanäle mit eigenen Gain- und Pegelreglern sowie wenigstens einen mehrbandigen Equalizer.