Die Verstärker von Steven Fryette aus Los Angeles werden weltweit für ihre hohe Klangqualität und ihren eigenständigen Klangcharakter geschätzt, insbesondere in härteren Genres. Fryette etablierte dabei auch Schaltungsneuerungen wie den Depth-Regler der Endstufe und lotete über die Jahre das Potenzial der Röhrentechnik in voller Weise aus. Die Deliverance-Modelle sind gleichermaßen moderne wie puristische Einkanaler. Die clevere Schaltung mit zwei gleichzeitig aktiven Gainreglern und Gainboost liefert bei Bedarf Cleansounds, dynamischen Crunch und modernen High-Gain. Und genau dieses Konzept hat der kalifornische Hersteller auch in diesem Synergy-Modul aufgegriffen, sogar in zwei Kanälen.
Fryette zählt nicht umsonst zu den talentiertesten Verstärkerentwicklern überhaupt und war sogar an der Konzeption und Umsetzung der Synergy-Serie beteiligt. Entsprechend zieht dieses zweikanalige Modul den vollen Nutzen aus dem Modulformat. Das Fryette Deliverance Modul bietet eine gemeinsame dreibandige Klangregelung für beide Kanäle, aber jeweils zwei Gainregler, mit denen sich der Grad der Verzerrung aber auch der Sättigung perfekt abstimmen lassen. Ergänzend kommen Bright- und More/Less-Gainschalter pro Kanal hinzu. Aber nicht nur das: Die Depth- und Presence-Regler, die typischerweise für die Abstimmung der bei Fryette ausgeprägt kräftigen Endstufe sorgen, lassen sich hier schon in der Vorstufe zur weiteren Klangregelung nutzen und wahlweise für beide, keinen oder den zweiten Kanal des Moduls nutzen.
Der Deliverance wurde als geradlinige Essenz des VHT/Fryette-Sounds entwickelt. Bis heute ein Geheimtipp, der mit seinem modernen straffen Sound und seinem immensen Bassdruck von Kennern in der vorderster Reihe für den Metal- und Downtune-Bereich eingeordnet wird, aber keinesfalls auf diese Nische festgelegt ist. Das Synergy-Modul greift den Klang dieser Verstärkerreihe auf, wirft aber trotz Kompaktform die Einschränkungen hinsichtlich der Flexibilität selbstbewusst über Bord. Tatsächlich hat man hier zwei Deliverance-Kanäle unter den Fingern, die man nach Belieben abstimmen kann. Auch wenn hier die gewaltige KT88-Endstufe des D120 fehlt, so ist die DNS des Fryette-Sounds doch zweifelsfrei und sofort erkennbar.
Hinter dem Herstellernamen Synergy steht der kalifornische Vertrieb Boutique Amps Distribution. Die Marke Synergy offeriert eine komplette Produktpalette von Vollröhrenverstärkern, Vorverstärkern und zugehörigen Boxen. Die Besonderheit dabei ist die modulare Ausführung der Vorstufe, die den Systemen eine hohe Klangflexibilität, Erweiterbarkeit und damit Zukunftssicherheit ermöglicht. Die zugehörigen Vorstufenmodule sind in zahlreichen Varianten verfügbar und entstehen oft in Zusammenarbeit mit namhaften Verstärkerbauern wie Friedman, Diezel, Engl, Soldano oder Fryette, deren Schaltungen in das Modulformat portiert wurden. So lässt sich der Klangcharakter des Verstärkers nach Belieben und entsprechend des jeweiligen Einsatzgebiets, live und im Studio, immer wieder neu definieren.
Das Synergy-Verstärkersystem zeichnet sich durch Modularität aus. Da kommt es gerade recht, wenn man im Studio oder für Liveanwendungen auf maßgeschneiderte Klänge zurückgreifen kann, für die man sonst dedizierte und teils rare Verstärker bemühen müsste. Die Fryette Deliverance-Modelle, die jüngst in einer zweiten Version neu aufgelegt wurden, sind solche Spezialisten. Das gilt auch für dieses Modul, das eben keine klassische Schaltungen lediglich neu interpretiert, sondern der Röhrentechnik neue Aspekte abgewinnt, die folglich in eigenständigen modernen Klängen münden, die weltweit in höchsten Tönen gelobt werden. Der Fryette-Sound ist aber nicht nur anders, sondern auch live schlichtweg eine sichere Bank für Druck und Präzision.
Klangvielfalt durch modulare Röhrenvorstufe
Das von Bruce Egnater entwickelte und patentierte Modular Tube System (MTS) wurde im Jahre 2000 vorgestellt. Es handelt sich um ein Verstärkersystem, bei dem die Vorstufe über röhrenbestückte Einschübe mit variablen Klangmodulen bestückt werden kann. Der jeweilige Vor- oder Vollröhrenverstärker ist so im Klangcharakter wandelbar. Neben den ein- und zweikanaligen Modulen von Egnater wurde das System über mehrere Jahre an Randall lizenziert, die etliche einkanalige Module anboten. Inzwischen bietet der Hersteller Synergy das System in technisch aktualisierter aber rückwärtskompatibler Version an. Hier finden sich durchweg neue Module sowie passende Vor- und Vollverstärker mit entsprechenden Einschüben. Synergy-Module verfügen stets über zwei Kanäle mit eigenen Gain- und Pegelreglern sowie wenigstens einen mehrbandigen Equalizer.