Mit dem Pittbull Ultralead ging Steven Fryette Ende der Achtziger entwicklungstechnisch eigene Wege im Verstärkerbau. Inspiriert durch den klaren Ton der Hiwatt-Verstärker und die Werke von Mesa Boogie, Rivera sowie jeder Menge Reparaturaufträge, schuf der Hersteller aus Kalifornien einen Klassiker, der die ganze Palette von Clean bis High Gain mit einer einzigartigen Note und betont straffer Abstimmung abdeckt. Dabei gehört die Pittbull-Serie zu den Röhrenverstärkern, die das Thema der Klangregelung umfassender als die meisten Konkurrenten angehen. Ein sechsbandiger graphischer Equalizer, der auf gitarrenspezifische Einsatzfrequenzen abgestimmt ist, fand aus dem Classic-Combo seinen Weg in diese Verstärkerserie und nunmehr auch erstmals in ein Synergy-Modul.
Fryette zählt nicht umsonst zu den talentiertesten Verstärkerentwicklern überhaupt und war sogar an der Konzeption und Umsetzung der Synergy-Serie beteiligt. Entsprechend zieht dieses zweikanalige Modul den vollen Nutzen aus dem Modulformat. Das Fryette Ultralead Modul bietet eine gemeinsame dreibandige Klangregelung für beide Kanäle, die um einen ebenfalls übergreifenden Presence-Regler und individuelle Midshift- und High-/Low-Gain-Schalter komplettiert wird. Das Highlight ist allerdings zweifelsfrei der sechsbandige graphische Equalizer, der sich wahlweise für beide oder den zweiten Kanal des Moduls zuschalten lässt und damit eine präzise Abstimmung des Frequenzgangs gestattet. Faktisch hat man hier also zwei mächtig leistungsfähige moderne Kanäle zur Verfügung, die sowohl den Crunch- als auch den High-Gain-Bereich bestens abdecken.
Mit dem Pittbull Ultralead hat Fryette (ehemals VHT) einen Verstärker geschaffen, der bis heute konkurrenzlos ist. Sein explizit definierter und trockener Sound ist wie geschaffen für akzentuiertes Rhythmusspiel und seit jeher der Verstärker der Wahl von Page Hamilton von Helmet. Diese Klangeigenschaften gelten auch für dieses Modul, dessen zwei Kanäle sowohl Crunch- und High-Gain-Kapazitäten bereitstellen und damit sogar das Original in diesen Bereichen teils überflügeln. Das bedeutet aber keinesfalls, dass man mit dem Ultralead nur in der Metalnische agiert. Auch moderner Rocksound kommt hier charakterstark rüber, selbst wenn man zunächst auf die mächtige KT88-Endstufe verzichten muss.
Hinter dem Herstellernamen Synergy steht der kalifornische Vertrieb Boutique Amps Distribution. Die Marke Synergy offeriert eine komplette Produktpalette von Vollröhrenverstärkern, Vorverstärkern und zugehörigen Boxen. Die Besonderheit dabei ist die modulare Ausführung der Vorstufe, die den Systemen eine hohe Klangflexibilität, Erweiterbarkeit und damit Zukunftssicherheit ermöglicht. Die zugehörigen Vorstufenmodule sind in zahlreichen Varianten verfügbar und entstehen oft in Zusammenarbeit mit namhaften Verstärkerbauern wie Friedman, Diezel, Engl, Soldano oder Fryette, deren Schaltungen in das Modulformat portiert wurden. So lässt sich der Klangcharakter des Verstärkers nach Belieben und entsprechend des jeweiligen Einsatzgebiets, live und im Studio, immer wieder neu definieren.
Das Synergy-Verstärkersystem zeichnet sich durch Modularität aus. Da kommt es gerade recht, wenn man im Studio oder für Liveanwendungen auf maßgeschneiderte Klänge zurückgreifen kann, für die man sonst dedizierte und teils rare Verstärker bemühen müsste. Der Fryette Pittbull Ultralead ist ein solcher Spezialist, der auch in Modulform den gesamten Rock-/Metalbereich in famoser moderner Klangcharakteristik und unverkennbar straffer Abstimmung abdeckt. Der Fryette-Sound ist sowohl im Studio als auch auf der Bühne eine sichere Bank für Druck und Präzision. Wer es besonders authentisch möchte, greift auf eine der renommierten Fryette/VHT-Endstufen zurück und kombiniert diese mit einem Syn-2-Vorverstärker und beispielsweise in Kombination mit einem Diezel VH4- oder Bogner Überschall-Modul.
Klangvielfalt durch modulare Röhrenvorstufe
Das von Bruce Egnater entwickelte und patentierte Modular Tube System (MTS) wurde im Jahre 2000 vorgestellt. Es handelt sich um ein Verstärkersystem, bei dem die Vorstufe über röhrenbestückte Einschübe mit variablen Klangmodulen bestückt werden kann. Der jeweilige Vor- oder Vollröhrenverstärker ist so im Klangcharakter wandelbar. Neben den ein- und zweikanaligen Modulen von Egnater wurde das System über mehrere Jahre an Randall lizenziert, die etliche einkanalige Module anboten. Inzwischen bietet der Hersteller Synergy das System in technisch aktualisierter aber rückwärtskompatibler Version an. Hier finden sich durchweg neue Module sowie passende Vor- und Vollverstärker mit entsprechenden Einschüben. Synergy-Module verfügen stets über zwei Kanäle mit eigenen Gain- und Pegelreglern sowie wenigstens einen mehrbandigen Equalizer.