Das BMAN-Modul hat natürlich den Verstärkerklassiker aus dem Hause Fender im Fokus, der seit Anfang der Fünfziger bis heute im Angebot ist. Ursprünglich als Bassverstärker konzipiert, hat dieser puristische Vollröhrenverstärker unzählige Freunde im Gitarrenbereich gefunden und bekanntermaßen auch maßgeblich die Schaltung der ersten britischen Verstärker bestimmt. Das Synergy-Team um Entwickler Peter Arends hat versucht, die Essenz dieses Klassikers, der in unterschiedlichen Versionen gebaut wurde, in einem Modul einzufangen und innerhalb des Synergy-Gesamtsystems zu authentischen Ergebnissen zu führen. Keine einfache Aufgabe, da im Original durchaus andere Bauteile klangprägend beteiligt sind, beispielsweise eine Gleichrichterröhre.
Die Ausstattung dieses Moduls ist beeindruckend und reicht weit über das Konzept des Originals hinaus. Jeder der beiden Vorstufenkanäle verfügt über eine eigene dreibandige Klangregelung, die um jeweils dreistufige Bright- und Tight-Schalter ergänzt wird. Somit lässt sich flexibel mit zwei Klangvarianten arbeiten und beispielsweise ein unverzerrter und ein Crunch vorhalten und live umschalten. Genauso lassen sich aber auch zwei Cleansounds kombinieren: Einmal knackig und offen, einmal in einer abgedunkelten Fuzz-tauglichen Klangvariante. Und ebenso lassen sich klassische oder aufgeräumter im Bassbereich abgestimmte Sounds realisieren.
Klassischer amerikanischer Clean-Sound mit warmer Note. Die Zahl der Anwender ist immens und reicht von Rock-and-Roll-Legende Buddy Holly über George Harrison bis hin zu Brian Setzer. Retrosounds sind hier also unmittelbar zu finden. Dabei ist der Klang aber gleichzeitig durch die beiden vollständigen Kanäle präzise auf das Instrument und den Bedarf an Overdrive anzupassen. Im zweiten Kanal ist bei höheren Gainwerten ein satter Crunch abrufbar, der sich für die Spielarten Blues, Rock und Indie gut eignet. Die Tight-Schalter helfen ergänzend, das Klangbild in eine modernere, schlankere Richtung zu führen. Umgekehrt erlaubt es der Sag-Regler von Syn-1 und Syn-2 die weichere Ansprache der Originalschaltung dosierbar zu simulieren.
Hinter dem Herstellernamen Synergy steht der kalifornische Vertrieb Boutique Amps Distribution. Die Marke Synergy offeriert eine komplette Produktpalette von Vollröhrenverstärkern, Vorverstärkern und zugehörigen Boxen. Die Besonderheit dabei ist die modulare Ausführung der Vorstufe, die den Systemen eine hohe Klangflexibilität, Erweiterbarkeit und damit Zukunftssicherheit ermöglicht. Die zugehörigen Vorstufenmodule sind in zahlreichen Varianten verfügbar und entstehen oft in Zusammenarbeit mit namhaften Verstärkerbauern wie Friedman, Diezel, Engl, Soldano oder Fryette, deren Schaltungen in das Modulformat portiert wurden. So lässt sich der Klangcharakter des Verstärkers nach Belieben und entsprechend des jeweiligen Einsatzgebiets, live und im Studio, immer wieder neu definieren.
Hier erhält man einen warmen, dicken Cleansound, der einerseits pedaltauglich ist und sich ergänzend bis in die Sättigung fahren lässt. Dieser Klassiker ist zurecht in vielen Genres zuhause und damit ständig im Studio- und Bühnenbetrieb gefragt. Dieses Modul ist den gesuchten Originalen durchaus auf der Spur und für einen Bruchteil des Preises mit höherer Flexibilität nutzbar. Als Teil des Synergy-Systems lässt sich Bman mit beliebigen anderen Modulen mischen – von diversen britischen Crunchvarianten bis hin zu modernen Metalspezialisten. Kompakt in einem Voll- oder Vorverstärker nutzbar und mit der Ausnahme des Syn-1 sogar über MIDI schaltbar.
Klangvielfalt durch modulare Röhrenvorstufe
Das von Bruce Egnater entwickelte und patentierte Modular Tube System (MTS) wurde im Jahre 2000 vorgestellt. Es handelt sich um ein Verstärkersystem, bei dem die Vorstufe über röhrenbestückte Einschübe mit variablen Klangmodulen bestückt werden kann. Der jeweilige Vor- oder Vollröhrenverstärker ist so im Klangcharakter wandelbar. Neben den ein- und zweikanaligen Modulen von Egnater wurde das System über mehrere Jahre an Randall lizenziert, die etliche einkanalige Module anboten. Inzwischen bietet der Hersteller Synergy das System in technisch aktualisierter aber rückwärtskompatibler Version an. Hier finden sich durchweg neue Module sowie passende Vor- und Vollverstärker mit entsprechenden Einschüben. Synergy-Module verfügen stets über zwei Kanäle mit eigenen Gain- und Pegelreglern sowie wenigstens einen mehrbandigen Equalizer.