Die 1989 erschienene Urversion der Sansamp Bassdriver DI von der New Yorker Amp- und Effektschmiede "Tech 21" hat sich im Bassbereich einen echten Namen gemacht. Dort gilt sie als ein nahezu unverzichtbares Tool, wenn es darum geht, den Sound eines Röhrenstacks mithilfe eines einzigen Bodenpedals auf analoger Transistorbasis authentisch zu simulieren. Gepaart wird das Ganze mit einem clever gestalteten Preamp sowie einer äußerst effektiven Overdrivesektion mit vollwertiger DI-Box. Fast 30 Jahre lang galt sie als das Nonplusultra. Doch mit der Zeit wuchsen die Soundanforderungen und damit einher gingen auch ein paar Sonderwünsche, die schließlich bei der Entwicklung der lang erwarteten Upgradeversion "Bassdriver DI V2" erfüllt wurden. Dabei wurden alle guten Eigenschaften konsequent beibehalten und durch einige sinnvolle Features ergänzt. Das wichtigste unter ihnen ist wohl der Mittenregler, der die Klangregelung nun zu einer vollen 3-Band-Version komplettiert.
Die Sansamp Bassdriver DI Box ist eine sogenannte Bass Preamp DI Box. Das bedeutet, dass die DI-Box das unsymmetrische Basssignal symmetriert über eine XLR-Buchse an ein Mischpult oder das entsprechende Recording Equipment weitergibt. Optional ist der Ausgangspegel von 0 dB dabei zur Anpassung an Mikrofonpreamps um -20 dB absenkbar. Ein Groundlift rundet die DI-Sektion ab. Darüber hinaus ist dieses Pedal zu sehr viel mehr in der Lage und bildet eine Hybridlösung aus Basspreamp und Overdrivepedal. Über einen unsymmetrischen Klinkenausgang kann man das Pedal entweder wie ein normales Effektpedal vor jeden üblichen Bassverstärker zwischen Bass und Vorstufe anschließen oder wahlweise auch in einen seriellen Effekteinschleifweg zwischenschalten. Als vollwertige Bassvorstufe kann man mit der Bassdriver DI sogar direkt eine Endstufe ansteuern. Sehr zuträglich ist hierbei die Möglichkeit, den Ausgangspegel des Klinkenausgangs um +10 dB anzuheben.
Die Sansamp Bassdriver DI V2 gilt nicht umsonst als das Must-have unter Profis. Die hundertprozentig authentische Tubestacksimulation auf Basis einer vollanalogen Schaltung in Form eines so kleinen und nahezu unzerstörbaren Pedals sucht bis heute ihresgleichen. Der in die neue Version implementierte zusätzliche Mittenregler macht indessen nahezu alle erdenklichen Sounds möglich. Ein weiteres Plus ist, dass zwischen zwei zentralen Regelfrequenzen (500 Hz und 1 kHz) gewählt werden kann. Die Regelfrequenz der Tiefbässe lässt sich ebenfalls einstellen (40 Hz und 80 Hz). Die Art, wie der Röhrenverstärker in die Emulation integriert wurde, ist besonders clever: Über einen Blendregler und einen separaten Driveregler lässt sich der Tube-Schaltkreis stufenlos und parallel direkt in den Sound einblenden, während der Overdrive-Anteil von dezent bis hin zur Vollverzerrung abgestimmt werden kann.
Seit über 30 Jahren kümmert sich die amerikanische Firma Tech 21 um die Bedürfnisse von Gitarristen und Bassisten. Gleich ihr erstes Produkt, der legendäre Sansamp, wurde schnell zu einer Art Industriestandard in so ziemlich jedem Studio dieser Welt. Bis heute entwickelt, designt und produziert das Team von Tech 21 in New York City innovative Produkte für Saiteninstrumente, vor allem im Bereich Röhrenamp- und Speakersimulationen. Ihr Portfolio hat sich stetig erweitert, zuletzt um eine Reihe an Preamps, Effekten und Multieffekten. Die lange Liste an berühmten Endorsern und die vielen Signature Produkte sprechen ebenfalls für die Qualität und Beliebtheit von Tech 21 Equipment.
Das Geheimnis hinter der sehr überzeugenden Röhrensimulation der Bassdriver DI V2 liegt in der geschickten Verwendung einer Speakersimulation, die nur innerhalb des Tube-Emulation-Schaltkreises wirkt. Dadurch erscheinen angezerrte und stark verzerrte Sounds nicht harsch und sägend, wie etwa aus einem blanken Overdrive-Pedal, sondern wie über einen Röhrenverstärker mit Box gespielt. Interessanterweise stört die Speakersimulation nicht, selbst wenn man die Bassdriver DI V2 wie ein normales Effektpedal in gewohnter Weise vor einen Verstärker schaltet. Wer also beispielsweise einen Transistoramp mit Röhrensound aufpeppen möchte, kann dies hiermit tun, ohne jemals eine Röhre bemühen zu müssen – zu hundert Prozent und Wartungsfreiheit garantiert. Da mittlerweile auch auf Bühnen häufig das In-Ear-Monitoring favorisiert wird, kann die Sansamp Bassdriver DI hier ebenfalls als souveräne Lösung dazu dienen, vollkommen ohne Verstärker auszukommen.