Die Synthesizer von Arturias kleiner Freak-Serie liefern vielseitige Klänge und sind dabei sehr einfach zu bedienen. Das wird durch eine flexible Klangerzeugung erreicht, die u.a. mit bekannten Open-Source-Modellen bestückt ist. Der Arturia MiniFreak Stellar hebt das Konzept auf die polyphone Ebene und verfügt über zwei Sound-Engines, was sein Klangspektrum noch weiter steigert. Die digitalen Oszillatoren haben einen eigenen Charakter, der mit Filter und Effekten abgerundet oder betont werden kann - der Freak-Sound ist unverwechselbar. Ebenso eigenständig sind der internen Sequenzer und der Arpeggiator, die beide über spezielle Features verfügen und zum Improvisieren mit den generierten Pattern geradezu auffordern. Die Stellar-Version des MiniFreak ist mit der komplett schwarzen Tastatur und dem dunklen Gehäuse sowie den kleinen kosmischen Designelementen ein Blickfang im Studio.
Die hybride Klangerzeugung kombiniert digitale Sound-Engines, analogen Filter und digitale Effekte. Die Sound-Engines sind Oszillatoren mit unterschiedlichen Algorithmen, darunter VA, 2-OP FM, Wavetable, Superwave etc. Als Besonderheit kann Engine 2 als spezielles Filter für Engine 1 verwendet werden, bevor der Klang in das eigentliche Multimode-Filter geht. Zur Modulation sind Hüllkurven und LFOs vorhanden, die über eine Matrix geroutet werden können. Der polyphone Sequenzer kann im Step-Modus oder in Echtzeit programmiert werden. Mit den regelbaren Spice- und Dice-Funktionen lassen sich laufende Sequenzen spontan variieren. Der Arpeggiator ist mit seinen interaktiven Funktionen ebenfalls auf den kreativen Einsatz ausgerichtet. Die 37er-Minitastatur verfügt über Velocity und Aftertouch. Die Pitch- und Mod-Ribbon Strips können auch zur Makro-Steuerung und für Spice & Dice genutzt werden.
Wer mit analogen Klangerzeugern schon gut versorgt ist, wird die Klänge des Arturia MiniFreak Stellar im wahrsten Sinne des Wortes erfrischend finden. Die Sound-Engines, die man in dieser Form sonst eher als Makro-Oszillator im Eurorack kennt, gibt es hier nicht nur im Doppelpack, sondern auch polyphon. Flächen, Plucks, Lead- und Keyboardsounds klingen hier deutlich anders, lassen sich aber gut mit rein analogen Synthesizern kombinieren. Die Editierung am MiniFreak ist dabei recht einfach und leicht zugänglich gestaltet, ermöglicht jedoch eine sehr große Vielfalt an Klängen. Die Stellar-Edition des MiniFreak ist eher für das Studio und gut ausgeleuchtete Umgebungen gedacht. Für den Live-Einsatz auf der Bühne und in Clubs ist die Standard-Edition mit ihrer etwas kontrastreicheren Oberfläche womöglich die bessere Wahl.
Die Erfolgsgeschichte von Arturia begann mit Software-Emulationen bekannter Analogsynthesizer wie Moog Minimoog, Sequential Prophet-5 und Oberheim SEM. Noch immer nehmen die Software-Instrumente der V Collection einen wichtigen Platz im Produktportfolio des französischen Herstellers ein. Schrittweise erweiterte Arturia das Angebot später um Hardware-Geräte wie Synthesizer, Controller-Keyboards und Sequenzer. So ist der einstige Software-Hersteller auch in der Welt der analogen Synthesizer zu einer festen Größe geworden.
Beim Kauf des Arturia MiniFreak Stellar gibt es das Plugin Minifreak V als Option kostenlos dazu. Hard- und Software können sich gegenseitig unterstützen. Auf der einen Seite lässt sich das Keyboard als Controller für das Plugin einsetzen. Die Regler und Tasten steuern ihre Pendants im Plugin, sodass lange Fahrten für das Filter oder die Oszillatorfunktionen in der DAW als Automationskurven aufgezeichnet werden können. Da das Plugin in der Advanced View eine detaillierte graphische Darstellung aller Features bietet, ist das Erstellen neuer Sounds und Sequenzen hier in einigen Punkten komfortabler als an der Hardware. Die im Plugin programmierten Presets, die übersichtlich im Browser organisiert sind, lassen sich natürlich direkt an das Keyboard transferieren. So können Setups in Ruhe am Rechner vorbereitet werden, bevor das Keyboard zu einem Gig oder in ein anderes Studio mitgenommen wird.