Mit den Modulen der 900er-Serie von Moog begann in den 60er Jahren der kommerzielle Synthesizerbau. Sie waren unter anderem Grundlage für die Synthesizer Ic, IIc, IIIc/p und später für System 55, 35 und 15. Auch die Schaltungen des berühmten Minimoog basierten darauf. Mit den 900er-Modulen wurden das Prinzip des spannungsgesteuerten Oszillators ebenso wie die legendäre Schaltung des Ladder-Filters als auch die grundlegenden Konzepte von Hüllkurve, Noise Generator und VCA erstmals als ganzheitliches System realisiert. Behringer hat eine Auswahl der wichtigsten 900er-Module neu aufgelegt und dabei die Schaltungen historisch korrekt nachgebildet. Somit wurden auch Besonderheiten wie der S-Trigger und Module wie der VCO-Driver übernommen, was heutzutage im Euroracksektor zwar nicht mehr angewendet wird, sich aber dennoch problemlos integrieren bzw. anpassen lässt.
Das Modul CP35 verfügt über vier Abschwächer, die sich unabhängig voneinander für jeweils separate Funktionen bzw. Module nutzen lassen. Die Eingangsbuchsen sind normalisiert, d.h. miteinander verbunden. Wird nur die erste Buchse gepatcht, liegt ihr Signal auch bei den weiteren Einheiten an. Erst wenn deren Eingänge ebenfalls gepatcht werden, sind sie von Einheit 1 abgetrennt und es wird das dort anliegende Signal mit dem Regler eingestellt. Weiterhin besitzt das Modul zwei CV-Quellen, die konstant +6 Volt bzw. -6 Volt ausgeben, was zusammen mit den Abschwächern für variable Offset-Einstellungen genutzt werden kann. Weiterhin sind zwei Vierfach-Multiples integriert. Alle Sektionen lassen sich sowohl unabhängig voneinander, als auch in Kombination miteinander verwenden.
Modularsynthesizer wie das Moog System 55 und selbst dessen kleinere Varianten System 35 und System 15 waren schon seinerzeit sehr teuer, und auch heutzutage sind diese Ikonen sowie die Nachbauten unterschiedlicher Hersteller mit immensen Kosten verbunden. Behringer macht diese absolute Legende für jedermann erschwinglich, und mit der Portierung in das Eurorack-Format lässt sich ein System deutlich kompakter und somit auch portabel aufbauen. Fans von den Pionieren der elektronischen Musik ist es hiermit möglich, einen eigenen Modularsynthesizer, wie ihn W. Carlos, Keith Emerson, Klaus Schulze u.v.a. einsetzten, selbst zu konfigurieren, die speziellen Eigenheiten des Vintage-Systems zu erfahren, ihn im eigenen musikalischen Kontext einzusetzen und sogar mit weiteren Eurorackmodulen interagieren zu lassen.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
Da die Module der 900er-Serie keine eigenen Abschwächer an ihren CV-Eingängen besitzen, wird jeweils ein extra Attenuator benötigt, um die Modulationstiefe der Funktionen regeln zu können. Das wird bei der Cutoff-Steuerung der Module 904A und 904B ebenso benötigt, wie beim Modulieren der Pulsbreite am VCO 921. Durch die Normalisierung der Eingänge können z.B. mit dem gleichen LFO drei unterschiedliche Ziele mit jeweils anderer Intensität moduliert werden. Die CV-Quellen generieren feste Spannungen, die, ggf. abgeschwächt und über das Modul CP3A-O geleitet, z.B. als zuschaltbare Transponierung von Oszillatoren dienen können. Über die Multiples können die Signale des Moduls, aber auch andere wie Clock, Trigger, Audio und CV, verteilt werden. Da die Multiples passiv sind, sind sie jedoch für die Anwendung mit einer Tonhöhenspannung (Key-CV) ungeeignet.