Was nützt die großartigste Klangerzeugung, wenn man die Funktionen nicht ausreichend dynamisch und intuitiv beim Spielen steuern kann? Konventionelle Tastaturen bieten mit Velocity und Aftertouch hierfür zu wenig Möglichkeiten. Man ist stets auf Regler, Handräder, Pedale oder Breath-Controller angewiesen, doch dafür muss man zumeist die Hände von der Tastatur nehmen. Osmose setzt genau an diesem Punkt an. Mit der neu entwickelten Tastatur lassen sich mehrere Spieltechniken umsetzen, die bislang nicht möglich waren. Die Soundengine setzt diese Möglichkeiten auf vielfältige Weise dynamisch um, indem mehrere Parameter mit der Tastatur gleichzeitig und dosiert gesteuert werden können. Damit bekommt der Begriff "Expression" für Keyboarder eine ganz neue Dimension.
Die halb-gewichteten Tasten des Keybeds sind mit zusätzlichen Sensoren ausgestattet. Damit werden auch seitliche Bewegungen und die Position des Fingers auf der Oberfläche in Steuersignale umgewandelt. Es lassen sich unter anderem Spieltechniken wie Shake, Strum und Pressure Glide umsetzen. Somit können Pitch Bend und dynamische Klangveränderungen gleichzeitig mit den gespielten Noten erzeugt werden. Aftertouch, Pressure und Pitch Bend lassen sich jeweils sogar polyphon einsetzen! Die 24-stimmige Soundengine ist eine speziell für Osmose angepasste Variante der EaganMatrix von Haken Audio. Die Engine kann FM-, virtuell-analoge oder Physical Modeling-Sounds erzeugen, deren Parameter auf die Sensoren und Spieltechniken individuell zugewiesen werden und sich so für gezielte Artkulationen moduliert lassen.
Das Konzept von Osmose richtet sich an erfahrene Keyboarder, die mit den Möglichkeiten ihres bisherigen Instrumentes an Grenzen stoßen. Die 3D-Tastatur bahnt der Expressivität ganz neue Wege, auf die die interne Klangerzeugung perfekt abgestimmt ist. Die dynamisch spielbaren Klangfarben lassen sich gleichermaßen stimmig für Elektronische Musik, Pop, Jazz, Fusion oder Hip Hop einsetzen. Live auf der Bühne kann der Keyboarder hiermit überaus expressive Solos spielen und im Studio lassen sich die Synthesizer-Parts auf eine bislang unerreichte Weise detailliert ausarbeiten. Darüber hinaus kann Osmose auch als Controller für andere Synthesizer und Plug-ins genutzt werden.
Expressive E ist ein kleiner, relativ junger Hersteller aus Frankreich. Das Hauptaugenmerk liegt auf den beiden Varianten des Touché-Controllers und der dazugehörenden Lié-Software. Daneben produziert Expressive E eine kleine Serie von Plugins mit Physical-Modeling-Instrumenten. Außerdem bietet der Hersteller Soundsets für verschiedene Hard- und Softwaresynthesizer an, die überwiegend kostenlos und auf das Zusammenspiel mit dem Touché-Controller ausgelegt sind.
Ein versierter Keyboarder kann mit Osmose sehr ausdrucksstarke Parts spielen, die den Artikulationen eines virtuosen Gitarristen oder passionierten Trompeters in Nichts nachstehen. Ohne zusätzliche Hilfsmittel können mit den neuen Spieltechniken und der flexiblen Soundengine die Keyboard-Passagen in einer Performance mit akustischen Instrumenten mithalten. Diese Techniken müssen natürlich erst einmal erlernt und verinnerlicht werden. Dabei sind sogar völlig neuartige Tricks denkbar, wie zum Beispiel separates Pitch Bend oder Glide mit einzelnen Noten eines Akkords. Das Wechselspiel mit anderen Musikern gewinnt dabei an Spannung und Qualität. Osmose lässt sich außerdem gewinnbringend als MIDI-Controller im Studio einsetzen, um etwa moderne Plug-ins, die für MPE und polyphonen Aftertouch ausgelegt sind, adäquat spielen zu können.