Das Keyboard Kiviak WoFi verbindet die "LoFi-Qualität" aus der Anfangszeit des Sampling mit modernen Synthese-Features. Wie in den 80er-Jahren, kann WoFi nur mit Samples in Mono arbeiten und diese im besten Sinne schlecht klingen lassen. Dafür werden die Engines von beliebten Vintage-Samplern emuliert. Auf der anderen Seite verfügt WoFi über einen Granular-Effekt, Stretch- und Shift-Algorithmen, eine Cloud-Anbindung via WiFi und weitere Features, von denen man damals nur träumen konnte. Bei WoFi geht es nicht um eine perfekte Wiedergabe von hochwertigen Instrumenten-Libraries, sondern um den kreativen Umgang mit selbst aufgenommenen oder importierten Samples, die mit den Synthesefunktionen stark verfremdet und regelrecht transformiert werden können. Dabei ist WoFi mit integriertem Mikrofon, Lautsprecher und Akku für den mobilen Einsatz bestens gerüstet.
Das 10-stimmig polyphone Kiviak Instruments WoFi ist mit seiner Hardware-Ausstattung samt umfangreicher Konnektivität (MIDI-DIN/USB, Audio-I/O, CV-I/O, Sync, WiFi) als autarkes Sampling-Keyboard konzipiert und verfügt darüber hinaus über integrierte DSP-Effekte sowie einen Sequenzer. Das Gerät besitzt einen internen Speicher von 100MB sowie einen Slot für eine zusätzliche 100MB-Cartridge. Der Sampler arbeitet mit 48kHz/16Bit, kann aber entsprechend seiner Vintage/LoFi-Philosophie nur in Mono aufnehmen. Die Device Emulation erlaubt es, den Samples eine niedrige Auflösung und die Klangcharakteristika alter Sampler aufzudrücken, bevor sie mit den DSP-Effekten weiterbearbeitet werden. Das Display stellt die Samples für die Editierung graphisch dar. Über 16 Step-Tasten und die 2-Oktaven-Tastatur können Sequenzen eingegeben und Parameteränderungen aufgezeichnet werden.
Das Kiviak Instruments WoFi bringt den unvollkommenen, aber ungemein charaktervollen Sample-Sound der frühen Digital-Ära zurück. Selbst bei aktuellen Großproduktionen werden immer wieder mal Vintage-Sampler eingesetzt, um diesen spezifischen Klangcharakter einzubringen, der selbst mit spezialisierten Plugins nicht hundertprozentig reproduzierbar ist. Weite Transponierung, unperfektes Stretching/Shifting und niedrige Bit-Raten können, zusammen mit dem Texturer-Effekt, aus sterilen Samples interessante und atmosphärisch dichte Sounds machen. Hier ist Experimentierfreude und "um die Ecke denken" gefragt, um das Potenzial dieses Samplers voll auszuschöpfen. Doch dann können kreative Köpfe mit WoFi ihren Tracks das gewisse Etwas verleihen.
Das junge Unternehmen Kiviak Instruments ist ein Ableger von Kiviak Technologies, mit dem der Gründer Romain Giannetti seiner Leidenschaft für Synthesizer nachgeht. Dafür wurde neben dem Hauptsitz in Avignon auch eine Niederlassung in Berlin gegründet. Das erste Produkt ist der Hardware-Sampler WoFi, der Sampling im Vintage-Stil mit modernen Synthesefunktionen kombiniert. Die granulare Texturer-Engine, die in WoFi integriert ist, wird auch als separates VST/AU-Plug-in angeboten. Mit einem Cloud-Service wird außerdem die Verwaltung des Soundmaterials für WoFi erweitert und die Community kann sich über diesen Service vernetzen und Samples untereinander austauschen.
Für Musiker, die oft von verschiedenen Orten aus auf ihr Material zugreifen wollen, bietet das Kiviak Instruments WoFi die Möglichkeit, den kostenlosen Cloud-Service "mywo.fi" (ohne Subscription) zu nutzen. Hier können einerseits Inhalte in Soundbänken und Patches verwaltet und mit anderen WoFi-Nutzern geteilt werden. Zum anderen können die dort abgelegten Samples mit Grundfunktionen wie Normalize, Stretch, Cut, Fade etc. editiert werden, wobei man hier von der größeren Darstellung auf dem Computerbildschirm sowie einer schrittweisen Undo-Funktion profitiert. Die editierten Samples werden direkt in der Cloud gespeichert und können dann, wenn man sie benötigt, zu WoFi transferiert werden. Der Cloud-Service ist als Option für Computer-orientierte Anwender zu verstehen. Es besteht keine zwingende Notwendigkeit, dieses Feature zu nutzen. Wer möchte, kann seine Samples auch nur direkt am Gerät editieren und verwalten.