Einen Synthesizer selbst aus seinen Bestandteilen aufzubauen, gilt als Königsklasse. In jedem Fall sind modulare Systeme die flexibelsten und kreativsten Hardware-Synths. Modulare Systeme können eine komplexe Angelegenheit sein. Ein guter Einstieg können Modulare Komplettsysteme sein, auch Software-Systeme kommen infrage. Es gibt ständig neue Module, die Kombinationsmöglichkeiten sind unbegrenzt!
Unser Kaufberater verrät, welche Modularen Systeme es gibt und worauf man beim Kauf achten sollte. Außerdem bietet der Thomann-Ratgeber Eurorack – Modulare Synthesizer einen ausführlichen Überblick über die aktuellen Modularsysteme. Für eine eingehende Beratung ist die Thomann Synthesizer-/Studio-Abteilung per Telefon 09546-9223-30 direkt erreichbar, genauso über den Chat oder unter studio@thomann.de
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Es gibt in der am weitesten verbreiteten Klangerzeugung, der „subtraktiven“, einige typische Bestandteile, aus denen auch nicht-modulare Synthesizer aufgebaut sind. Die eigentlichen Klänge werden mit Oszillatoren erstellt und mit Hüllkurven, Modulatoren und Filtern bearbeitet. Sowohl die Audiosignale als auch die Steuersignale werden von Modul zu Modul geführt. Heutige Modularsysteme nutzen als Hardware meist das standardisierte Eurorack-Format. Das ist ein Kassettensystem, bei dem Module in einen Träger installiert werden. Toll: Es können Module verschiedener Hersteller frei miteinander kombiniert werden.
Es gibt wohl kaum einen kreativeren Ansatz, synthetische Klänge zu erzeugen. Weil man mit den Händen Kabel steckt und Potis dreht, ist das ein sehr unmittelbares Musizieren. An einem Modularsystem lässt sich zudem eine Menge über Klangerzeugung lernen. Es lassen sich außerdem Sounds erstellen, die mit „normalen“ Synthesizern nicht möglich sind. Das ist der Fall, weil man im Routing der Signale nicht eingeschränkt ist und nicht zuletzt, weil es sehr spezialisierte Module gibt. Und nicht zu vergessen: Das Modularsystem kann mit den eigentlichen Fähigkeiten und Anforderungen mitwachsen!
Prinzipiell: Es wird ein standardisiertes Housing in der gewünschten Größe benötigt, in das die Module eingeschraubt werden. Meist erhalten sie darüber auch ihre Spannungsversorgung. Einige Eurorack-Gehäuse besitzen noch ein paar Extras, etwa ein Bus-System. Die Verbindung mit der Außenwelt erfolgt über Audio-Interfaces, die Steuerung von Außen wird meist über MIDI-Converter realisiert.
Prinzipiell kann ein Signal, das über ein Modul ausgegeben oder von ihm empfangen wird, ein Audiosignal oder ein Steuersignal sein. Ein Oszillator beispielsweise generiert ein Audiosignal, ein LFO, ein „Low Frequency Oscillator“ hingegen wird verwendet, um Parameter zu verändern – zum Beispiel die generierte Tonhöhe eines Audio-Oszillators. Allerdings spricht nichts dagegen, diese Signaltypen zu vermischen: Steuersignale können unter Umständen hörbar sein, Audiosignale können auch steuern!
Oszillatoren: Schwingkreise; Grundlage für die subtraktive Klangerzeugung; generieren den eigentlichen Ton
Filter-Module: filtern („subtrahieren“) Frequenzbestandteile, wichtig für die Klangformung
Mixer-, Attenuator-Module: Mischen Signale zusammen, dämpfen Pegel
Envelope-Module: Hüllkurven-Generatoren, geben Steuersignale, um nach Tastenanschlag einen dynamischen Verlauf von Lautstärke, Filter etc. zu ermöglichen
VCA-Module: erlauben die Pegeländerung durch externe Steuersignale, etwa von Envelopes oder LFOs
LFO-Module: sind eher langsam schwingende Oszillatoren, die zur periodischen Modulation eingesetzt werden
Noise-Module: generieren Rauschen, zum Beispiel für Anschlaggeräusche
Clock-, Trigger-Module: Clocks synchronisieiren und geben Taktungen vor, zum Beispiel für LFOs; Trigger starten beispielsweise Hüllkurven
Multiple-, Divider-Module: Multiplier splitten Eingangssignale, um sie an mehrere Ziele zu verteilen; Divider teilen Clock-Signale auf
Logic-Module: vollziehen logische Verknüpfungen wie AND, OR und XOR, um komplexere Steuerungen zu ermöglichen
Interface-Module: erlauben den Kontakt zu anderen Geräten, vor allem Computern (Audio und MIDI, oft über USB)
Controller-Module: generieren Steuerspannungen auf unterschiedliche Art, per Joystick, Touch, Antenne etc.
Sampler-Module: erlauben den Einsatz jeglichen Audiomaterials als Klanggrundlage
Drum-Module: generieren spezielle perkussive Sounds als Klanggrundlage
Synthesizer-Module: kleine Synthie-Komplettmodule mit Standard-Ausstattung
Effekt-Module: liefern Audio-Effekte wie Reverb, Delay, ModulationseffekteXXX
Waveshaper-, Verzerrer-Module: generieren Obertöne für verschiedene Verzerrungstypen
Phase-Shifter-Module: Effektmodule mit Allpass-Filternetzwerk, z. B. für Schwebungen
Ring Modulator-, Morph-Module: Ring-Modulatoren erzeugen Summe und Differenz aus zwei Eingängen; Morpher können Parameter verändern, zum Beispiel Schwingungsformen
Sample and Hold-Module: generieren Zufallswerte
Expander-Module: erweitern Systeme um zusätzliche I/Os und Funktionen
Außerdem gibt es verschiedene andere, teils hoch spezialisierte Module und eine Reihe von Zubehör, wozu Housing-Zubehör, Bus-Kabel, Taschen, Blenden und dergleichen zählen. Ein Modularsystem zu benutzen bedeutet, viele kurze Kabel zu benötigen – die sogenannten Patchkabel.
Es gibt viele verschiedene Hersteller für Module und Zubehör. Ein großer Player ist mittlerweile Behringer. Das Unternehmen bietet sehr preisgünstige Produkte an. Aber auch von Erika Synths und besonders dem Modularsystem-Vorreiter Doepfer sind viele Module auf dem Markt. Im Segment der Modularen Synthesizer finden sich aber auch eine ganze Reihe Klein- und Kleinsthersteller – zum Teil mit sehr besonderen und spannenden Modulen!