Anschlüsse:
Hinweis: Batteriebetrieb ist nicht möglich.
Mit dem Neural DSP Nano Cortex stellt der finnische Hersteller dem Quad Cortex eine Alternative zur Seite, die nicht nur kompakter, sondern auch deutlich günstiger ist. Gespart wurde jedoch nur am nötigsten, die Features des kleinen Bruders im kompakten Pedalgehäuse sind weiterhin sehr umfangreich, was die Ansprüche vieler Gitarristen und Bassisten von der Wohnzimmer-Session über Live-Gigs bis zu Aufnahmen im Studio vollkommen befriedigen dürfte. In Sachen Sound steht das Nano Cortex mit seiner “Neural Capture” Technologie dem Quad Cortex in nichts nach und das Erstellen von eigenen “Captures” gelingt auch hier spielend leicht. Bis zu 256 Eigenkreationen aus Amps, Boxen, Zerrpedalen und Effekten können erstellt und am Pedal oder mit der Cortex-App bearbeitet werden. Die bietet zudem Zugang zur Cortex Cloud und damit den Zugriff auf weitere Tausende von “Captures”.
Im Vergleich zum Quad Cortex kommt das Neural DSP Nano Cortex ohne ein Display aus, dennoch läuft die Bedienung bzw. der Workflow intuitiv über Regler und Schalter, die mit ihrem LED-Kranz auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen gut sichtbar über den aktuell gewählten Wert informieren. Ergänzt wird das durch die App auf dem Smartphone oder Tablet. Das Bedienpanel bietet mit den Reglern für Gain, Level, Bass, Middle und Treble ein vertrautes Layout, darüber hinaus lassen sich mit “Capture”, “Exit” und “Save” die IRs aufzeichnen und abspeichern. Das Neural DSP Nano Cortex bietet sieben Effektblöcke: zwei Pre-FX mit Noise Gate und einem Transpose-Effekt, drei Post-FX mit Chorus, Delay und Hall, den Neural-Capture-Block zur detaillierten Bearbeitung der Captures sowie einem Loader für die IRs, die natürlich auch von Drittanbietern stammen dürfen. Zehn IRs mit unterschiedlichen Mikrofon-Optionen und Typen sind für einen schnellen Start bereits vorinstalliert.
Seinen professionellen Anspruch unterstreicht das Neural DSP Nano Cortex durch seine zahlreichen Anschlüsse in analoger und digitaler Form. Neben der Bluetooth-Schnittstelle für eine drahtlose Kommunikation zur Cortex-App sitzen an der Stirnseite neben dem Input ein Stereoausgang, der Anschluss für ein Expression-Pedal (der auch als MIDI-Schnittstelle fungiert), ein USB-C-Port für MIDI-Steuerung sowie ein Kopfhöreranschluss mit eigenem Lautstärkeregler. Auch das Netzteil wird dort angeschlossen, ein handelsüblicher Adapter mit einer Spannung von 9 bis 12 Volt und 600mA versorgt das Pedal mit der nötigen Power. Schließlich sorgt ein Ground-Lift-Schalter für das Eliminieren von Brummen, wie es in manchem Setup dann und wann vorkommt. Die rechte Gehäuseseite beherbergt die Capture Kombibuchse zur Aufnahme der Klangquelle, ein zusätzlicher Booster hilft dabei schwachen Signalen auf die Sprünge.
Die 2017 gegründete Firma aus Finnland sieht sich als Entwickler und Anbieter computerbasierter Lösungen für die Musikindustrie. Befeuert von innovativen Technologien wie fortschrittlichen Algorithmen und Machine Learning enstehen bei Neural DSP Technologies zunächst Software-Plugins. In regelmäßigen Abständen erscheinen neue Produkte, die meist legendäre Amps detailgetreu nachbilden oder in Zusammenarbeit mit angesagten Gitarristen wie Plini oder Tosin Abasi deren charakteristische Sounds exakt reproduzieren. Im Jahr 2021 erschien mit dem Quad Cortex das erste Hardware-Produkt des noch jungen Unternehmens und es soll, getreu dem Firmen-Credo, durch technologische Innovationen die kreativen Möglichkeiten von Künstlern beflügeln.
Das Neural DSP Nano Cortex ist weit mehr als eine Alternative zu seinem mehrfach prämierten Bruder, dem Quad Cortex. Mit bis zu 256 Captures im Speicher und einem identischen Sound bietet sich das kompakte Pedal sowohl als Klangzentrale auf dem Pedalboard als auch mit der USB-C-Schnittstelle als extrem flexibles Recording-Tool im Studio an. Neue Captures sind schnell erstellt (oder mit dem IR Loader geladen) und können mittels erstklassiger Effekte und zahlreichen Kombinationen von Mikrofon- und Boxentypen zu individuellen Setups zusammengestellt werden, die bei jedem Gitarristen oder Bassisten kaum einen Wunsch offenlassen sollten. Kurzum: Wer mit der Steuerung via App und den knapperen Anschlüssen auskommt, kann mit dem Neural DSP Nano Cortex gegenüber dem großen Bruder nicht nur Platz auf dem Pedalboard sparen, sondern auch ordentlich Geld – und bekommt dabei klanglich dieselbe Leistung.