Eine praktische Anwendung für Multieffekte können Delay-Lines sein. Sie sind in der Beschallungstechnik nötig, wenn Delay-Stacks eingesetzt werden. Das sind versetzt angeordnete Lautsprecher, die dasselbe Audiosignal zeitlich verzögert wiedergeben. Mehrere dieser Stacks bilden dann eine Delay-Line. Dieser Aufbau wird zum Beispiel dann eingesetzt, wenn die beschallte Fläche so lang ist, dass der wiedergegebene Schall der Frontbeschallung deutlich mehr Zeit zu einem weiter entfernten Punkten benötigt als zu solchen Punkten, die näher an der Bühne/am Performer sind. Delay-Lines gleichen diese Verzögerung aus, indem sie für eine direkte Beschallung der weiter entfernten Punkte sorgen. Deshalb können Delays in Multieffekten auch für Veranstalter von kleinen Open Airs und Straßenfesten interessant sein. Auch in Sälen, die zwar weniger lang sind, aber mehr oder weniger stark reflektierende Wände, Decken und Böden haben, lassen sich Delay-Stacks sinnvoll einsetzen.
Voraussetzung hierfür ist, dass das entsprechende Multieffektgerät über mehrere Ausgänge verfügt, die sich per Delay verzögern lassen. Besonders komfortabel wird es, wenn der Tontechniker auf einen ausgewiesenen Delay-Line-Controller zurückgreifen kann. Hier findet dann zum Beispiel die Anpassung der Delayzeiten nicht durch die Wahl eines Wertes in Millisekunden statt. Vielmehr kann direkt ein Wert in Metern eingegeben werden, aus dem das Gerät automatisch die passende Verzögerungsdauer berechnet. Und auch ein Noisegate zum Bereinigen des Sounds darf hier ebenso wenig fehlen wie symmetrische XLR-Anschlüsse, die für eine saubere Signalübertragung sorgen.