Hierzulande wird die Bezeichnung Kapodaster auch gerne mit Kapo oder Capo abgekürzt, und dass er scherzhaft auch manchmal als Schraubzwinge bezeichnet wird, ist nicht allzu weit hergeholt. Denn diese Arbeitshilfe, die ein Werkstück zwischen zwei Backen einklemmt, arbeitet nach demselben Prinzip: Ein Kapodaster lässt sich hinter einem beliebigen Bundstäbchen platzieren und drückt dort die Saiten hinunter, sodass der entsprechende Bund quasi als neuer Nullbund oder Sattel fungiert. So wird die schwingende Saitenlänge und damit auch die Mensur verkürzt und die nicht gegriffenen Saiten klingen entsprechend höher.
Betrachtet man den Kapodaster in seiner Funktion als Spielhilfe, ersetzt er im Grunde den Zeigefinger und den Daumen beim Barré-Spiel. Der obere Schenkel, der den Job des Zeigefingers übernimmt, wird mit seiner gummierten Unterseite parallel zum entsprechenden Bund auf den Saiten und zwischen zwei Bünden auf dem Griffbrett platziert. Der untere Schenkel, der den Daumen ersetzt, sorgt für den Gegendruck an der Halsrückseite.
Und für das Nerd-Wissen hier noch ein kurzer Blick in die Geschichtsbücher: Der erste Kapodaster für die Gitarre wurde laut Wikipedia bereits im 17. Jahrhundert gebaut und bestand aus einem Stück gebogenem Messing. Erstmals wurde der Begriff „capo tasto“ (und die Spielweise) in Giovanni Battista Donis (1593-1647) Werk „Annotazioni sopra il compendio“ verwendet.