Kurzgefasstes Fazit für Eilige:
Der Eyemaster ist meiner Ansicht nach ein spitzenmäßiger Verzerrer aus der Gruppe der HM-2 Klone, hat eine fixe und leicht angepasste EQ-Kurve mit mehr Mitten als das Original und der Ersteindruck von Verarbeitunsqualität und Bauteilqualität ist sehr hochwertig. Meiner Meinung nach absolut empfehlenswert, gerne wieder.
Langfassung:
Verarbeitung:
Spitze. Die Regler sind groß, griffig, geschmeidig schwergängig und arbeiten bisher knack- und knisterfrei. Das Gehäuse, der Schalter und die Konstruktion wirken tritt- und bombensicher. Die Klinkenbuchsen und die Netzteilbuchse wirken hochwertig und verbeißen sich stabil in den Kabeln.
Ich möchte hier auch die schöne und stabile Verpackung erwähnen. Die sieht nicht nur gut aus, sie enthält auch ein U-förmiges Schaumstoffteil, dass um den Fußschalter herum gelegt worden ist, und nachdem ich eine viel zu lange Zeit damit verbracht habe, das Ding ahnungslos, aber interessiert anzustarren; habe ich realisiert, dass es dafür da ist, um Auf-und-Ab-Bewegungen des Gerätes in der Verpackung und damit Abnützung des Schalters durch Bewegung der Ladung während des Transportes zu verhindern. Hier hat man, trotz des günstigen Preises, Liebe zur Werterhaltung gezeigt, sehr lobenswert.
Sound und Bedienung:
Soundmäßig kriegt man definitiv, was bestellt wurde. Eingestöpselt, draufgelatscht und 'GSCHRÄÄÄÄÄH'; das Ding macht absolut keine Gefangenen. Sofern ich richtig informiert bin, sind hier nicht nur die, beim Original HM-2 vorhandenen, Bass- und Höhenregler fix auf das Maximum verdrahtet, sondern auch gewisse Mittenbereiche etwas geboostet. Das ist im direkten Vergleich mit dem HM-300 auch hörbar, aber der Grundsound bleibt absolut erkennbar erhalten. Der Vorteil, der sich ergibt, ist, dass meiner Ansicht nach Powerchords und Leads etwas musikalischer hör- und spielbar sind.
Die beiden Regler für Ausgangslautstärke und Verzerrung zu erhalten, war gut und richtig und erhält bei aller Brachialität die Flexibilität des Pedals. Mit Gain auf 25% und Volume auf 50% kann man, vor einem entsprechend eingestellten Amp, dem Eyemaster massivstes Chugging entlocken und auch Dreiklänge sind hör- und identifizierbar. Aus Erfahrung mit lokalen Kleinfestivals kann ich sagen, das Publikum wird sich bedanken, wenn man in der halben Stunde Stagetime neben dem charakteristischen HM-2-'Brääääh' auch tatsächlich gespielte Töne und Akkorde hört.
Man fängt mit dieser Krachmaschine allerdings definitiv an, über den Kauf eines Noise-Reducers nachzudenken, den man vor den Eyemaster schalten kann, ein nachgeschaltetes Gate in der Multikiste erweist sich hier als wenig effektiv.
Alles in allem kann ich sagen, mit diesem Pedal definitiv zufrieden zu sein und auch auf die Firma TC-Electronic aufmerksam geworden zu sein. Vielen Dank und gerne wieder.