Vorab zu dem Setup mit dem ich das Pedal getestet habe:
- Schecter Damien Elite 8 mit EMG808 Pickups
- Engl Sovereign E360, 100W Röhre mit 6l6 Röhren
- Two Notes Torpedo Captor(via DI mit Cab emulation) in Behringer Xenyx 302 Mixer (habe wohnunsbedingt auf silent practice/recording umgestellt)
- Beyerdynamics Custom Studio und Audio Technica ATH-M40X als Monitor Kopfhörer
-Das Pedal wurde direkt in den Clean Kanal getestet, als Preamp direkt in den return des FX Looop und als Boost vor dem lead-Kanal
Verarbeitung: das Fangs ist gebaut wie ein Panzer. Vielleicht hätte man es etwas kleiner gestalten können um Platz zu sparen, aber alles an diesem Pedal ,inklusive der Potis, macht einen sehr soliden Eindruck
Bedienung/Features: Gain und Volume sollten jedem klar sein. Bass und Treble auch. Eine Änderung im Vergleich zum Vorbild ist, dass der shelfing EQ für die Mitten durch einen Wahlschalter mit 3 Positionen ersetzt wurde. Raw hat eine extreme Spitze in den Mitten, Fat bildet einen guten Mittelweg, und Scoop hat gefühlt so gut wie gar keine Mitten mehr. Alle Regler reagieren sensibel und haben gute Regelbereiche. Hier lässt sich viel spielen.
Sound: Das Original ist viel geschmäht, und wenn man es als Zerre vor dem Amp verwendet, verstehe ich das Problem. Egal wie ich Die Regler und den Mittenschalter einstelle, es klingt vor dem Clean Kanal einfach immer recht künstlich und einfach nicht gut. Mal zu viel Fizz und Eispickel in den Höhen, anderswo wollen die mitten nicht so recht, oder der Bass klingt zu dumpf. Kann ich nicht empfehlen
Direkt in den FX Return des Amps(also direkt in den Poweramp mit dem Fangs als alleiniger Preamp) wird die Sache gaaaanz anders.
Wenn das Pedal nicht mit einem anderen Preamp zusammenarbeiten muss und nur die eigenen Regler den Sound beeinflussen lässt sich plötzlich ein richtig fettes Metalbrett zaubern. Wir reden hier von modernen Sounds ,die ihr Zuhause eher im Death und Black Metal als in klassischeren Richtungen haben.
Der Einstellbereich des Pedals ist wirklich vielseitig und macht an einer guten Röhrenendstufe richtig Spaß für alles was harte und aggressive Distortion benötigt. Hat mich echt sehr positiv überrascht.
Wer richtig schweren, typisch amerikanischen Death Metal Sound (Richtung Cannibal Corpse, die das MT-2 ja früher ganz gern vor ihre Mesa Amps geknallt haben) dem sei angeraten das Fangs auch mal als Boost vor einem schon kräftig zerrenden Amp einzusetzen, da wo ein typisches Overdrive einfach nicht fies genug ist.
Nur ganz wenig Gain, um das letzte bisschen Aggression oben drauf zu legen, Volume nach Bedarf und die sehr gute EQ sektion des Pedals einsetzen für den letzten Schliff.
Hier gibts extreme heavy Sounds zu holen wenn der Amp da mitspielt. Einfach brutaler Spaß.
Für alles an diesem Pedal gilt, dass man keinen der Regler einfach willkürlich hochknallen sollte. Hier steckt echt viel Gain drin auch die EQ-sektion ist sensibel. Zu viel gedreht und es klingt schnell schreckich.
Für mich ist das Fangs ein sehr vielseitiges Pedal um mit verschieden Geschmacksrichtungen an Verzerrung experimentieren zu können.
Ich kann es nicht empfehlen wenn es an einem Clean Kanal die Aufgabe eines Lead Kanal übernehmen soll, aber direkt in die Endstufe, oder auch als Booster eingesetzt lässt sich hier echt viel rauskitzeln.
35€ bei der Verarbeitung sind einfach nur Top Preis/leistung